Eisen(III)-oxid

Kristallstruktur
Kristallstruktur von Eisen(III)-oxid
_ Fe3+ 0 _ O2−
Allgemeines
NameEisen(III)-oxid
Andere Namen
  • Hämatit (Mineral)
  • rotes Eisenoxid
  • Dieisentrioxid
  • Eisensesquioxid
  • Purpurerz/Kiesabbrand, Rückstand Schwefelsäuregewinnung aus Pyrit
  • E 172[1]
VerhältnisformelFe2O3
Kurzbeschreibung

rote bis schwarze Kristalle[2]

Externe Identifikatoren/Datenbanken
CAS-Nummer1309-37-1
EG-Nummer215-168-2
ECHA-InfoCard100.013.790
PubChem518696
ChemSpider14147
DrugBankDB11576
WikidataQ419170
Eigenschaften
Molare Masse159,70 g·mol−1
Aggregatzustand

fest

Dichte

5,25 g·cm−3[3]

Schmelzpunkt

1539 °C[3]

Löslichkeit

praktisch unlöslich in Wasser[3]

Sicherheitshinweise
GHS-Gefahrstoffkennzeichnung[3]
keine GHS-Piktogramme

H- und P-SätzeH: keine H-Sätze
P: keine P-Sätze
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Eisen(III)-oxid ist ein stabiles Oxid des Eisens. Es ist unter anderem ein Bestandteil des Rostes und verursacht dessen Farbe. Es kristallisiert in der Korund-Struktur.

Herstellung

Rotes Eisen(III)-oxid kann unter anderem durch Brennen von Eisen(III)-oxidhydroxid gewonnen werden. Dieses wird als gelbes Eisenoxid auf über 200 °C erhitzt, wobei sich Wasserdampf bildet.

Bedeutung und Verwendung

Eisen(III)-oxid, reines Pulver

Eisen(III)-oxid wird als Pigment verwendet und als Eisenoxidrot bezeichnet. Der Farbton variiert dabei etwa zwischen rotorange und tiefrot;[4] auch ist es Hauptbestandteil der natürlichen roten Erden.

Als magnetisierbares Material wird Eisen(III)-oxid als Aufzeichnungsschicht für Tonbänder verwendet. Eisen(III)-oxid ist außerdem Bestandteil von superparamagnetischen Eisenoxid-Nanopartikel, die in der Magnetresonanztomographie und besonders der molekularen Bildgebung als Kontrastmittel Verwendung finden.

Es wird außerdem beim Thermitverfahren in Verbindung mit Aluminium bzw. als Abbrandmodifikator in Raketentreibstoffen verwendet:

Elementares Aluminium setzt sich mit Eisen(III)-oxid zu elementarem Eisen und Aluminium(III)-oxid um.

In der frühen Neuzeit wurde es auch durch Rösten von Eisensulfat (grünem Vitriol) gewonnen und als rote Malerfarbe verwendet. Eine alte Bezeichnung dafür war Caput mortuum (Totenhaupt).[5]

Vorkommen

Eisen(III)-oxid kommt als Mineral in der Natur in zwei Modifikationen vor:

  • Hämatit (Blutstein) Fe2O3, trigonales Kristallsystem
  • Maghemit (Maghämit) Fe2O3, kubisches Kristallsystem

Siehe auch

Weblinks

Commons: Eisen(III)-oxid – Sammlung von Bildern und Videos

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu E 172: Iron oxides and hydroxides in der Europäischen Datenbank für Lebensmittelzusatzstoffe, abgerufen am 20. Februar 2022.
  2. Eintrag zu Eisenoxide. In: Römpp Online. Georg Thieme Verlag, abgerufen am 10. November 2014.
  3. a b c d Eintrag zu Eisen(III)-oxid in der GESTIS-Stoffdatenbank des IFA, abgerufen am 10. Mai 2022. (JavaScript erforderlich)
  4. etwa DIN 6164 6 bis 8 Kurt Wehlte: Werkstoffe und Techniken der Malerei. Otto Maier, Ravensburg 1967, ISBN 3-473-48359-1 (früher: ISBN 3-473-61157-3) S. 113.
  5. Heinrich Schönemann: Aus der Geschichte der Chemie: Von den Vitriolen zur Schwefelsäure

Auf dieser Seite verwendete Medien

Hematite crystal structure (Maslen-et-al 1994) crystallographic standard alignment.png
Autor/Urheber: Ra'ike (Wikipedia), Lizenz: CC0
Kristallstuktur von Hämatit (Fe2O3) als "Ball-and-stick-Modell" in der kristallographischen Standardausrichtung.
Farbtabelle: 00 Fe 0 00 O
Erstellt mithilfe des freien Strukturprogramms VESTA und den CIF-Daten von E. N. Maslen, V. A. Streltsov, N. R. Streltsova, N. Ishizawa: Synchrotron X-ray study of the electron density in α-Fe2O3. In: Acta Crystallographica. B50 Datum= 1994, S. 435–441, doi:10.1107/S0108768194002284; siehe auch American-Mineralogist-Crystal-Structure-Database – Hematite