Ebersberg (Ebersburg)

Ebersberg
Gemeinde Ebersburg
Koordinaten: 50° 28′ 36″ N, 9° 49′ 33″ O
Höhe: 689 m
Fläche:862,25 km²
Einwohner:452 (31. Dez. 2013)
Bevölkerungsdichte:1 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 1971
Postleitzahl:36157
Vorwahl:06656
Ebersberg aus Richtung Norden mit dem Ebersberg (halblinks) und dem Heidküppel

Ebersberg ist ein Ortsteil der Gemeinde Ebersburg im Landkreis Fulda innerhalb des Biosphärenreservats Rhön.

Geographie

Ebersberg liegt am Nordhang des Lüttertales. Auf der Südseite begrenzt den Ort ein Höhenzug, der dominiert wird vom Heidküppel und dem Ebersberg, welcher mit 689 m Höhe auch die höchste Erhebung der Gesamtgemeinde Ebersburg ist.

Der Ort ist eine Streusiedlung mit den Weilern Altenmühle, Hauental, Oberlütter, Oberrod, Röderhaid und Rödersbach. Dazu kommen noch einige Einzelhöfe.

Im Norden und Westen grenzt Ebersberg an Weyhers, im Südwesten an die Gemarkung von Schmalnau, im Südosten an Hettenhausen und im Osten an Gackenhof.

Geschichte

Überblick

Historisch werden eher die einzelnen Weiler und auch die vermutlich um 960 erbaute Burg Ebersburg erwähnt. Die Herren von Ebersberg, genannt von Weyhers, werden 1250 erstmals urkundlich erwähnt. Der Einzelhof Steinrücken ist benannt nach dem Adelsgeschlecht der von Steinau genannt Steinrück. Der Weiler Oberlütter wurde in einer Urkunde des Fuldaer Abtes Hadamar (927–956) erstmals als Superior Lutture benannt. Spätere Namen waren Obirn Litter und Oberluter. Rödersbach wurde nachweislich 1441 erstmals erwähnt als fuldisches Lehen derer von Ebersberg.[1] Die Geschichte der Besiedlung ist eng verbunden mit der Geschichte des Klosters und Hochstifts Fulda. Über Jahrhunderte wurden Höfe und Grundstücke zwischen den Fürstäbten und den Adeligen getauscht und gehandelt.

Nach Auflösung des Hochstifts 1802 gehörten die Ebersberger zum Fürstentum Nassau-Oranien-Fulda, wurden dann aber 1819 innerhalb des Landgerichts Weyhers dem Königreich Bayern zugeschlagen. Im Rahmen der Verwaltungsreform von 1862 wurde im Königreich Bayern aus den Landgerichtsbezirken Hilders und Weyhers das Bezirksamt Gersfeld gebildet. Nach der Übernahme durch Preußen in 1866 wurde Ebersberg eine eigenständige Landgemeinde im Kreis Gersfeld in der Provinz Hessen-Nassau.

1811 werden 75 Feuerstellen mit 608 Seelen als dem Ort zugehörig genannt.[2]

Bei der Preußischen Volkszählung 1871 hatte Ebersberg dann 671 Einwohner in 106 Wohngebäuden.[3] Mit 38 Wohnplätzen war es die Landgemeinde mit den meisten Einzelhöfen, ein typisches Siedlungsbild in diesem Teil der Rhön (zum Vergleich: die Nachbargemeinde Steinwand hatte zu dieser Zeit 36 Wohnplätze.) Dazu gehörten:

Unterebersberg (3 Wohnhäuser - 19 Einwohner), Leimbachshof (1 – 10), Leimbachsmühle (1 – 12), Huhnrain (2 – 12), Hettenpaulshof (1 – 5), Ober- (1 – 16), Unter- (1 – 12) und  Mitteldanielshof (2 – 8), Unterbienhof (3- 18), Wiegerich (1 -7), Hauenthal (3 – 21), Ober- (1 – 8), Unter- (1 – 8) und Mitteltannenhof (2 – 8), Schafhof (2 – 10) und Unterschafhof (1 - 3), Hausberg (1 – 8), Neuwart (2 -7), Oberrod (17 – 91), Böhmenhof (1 – 7), Haukeller (6 – 33), auf der Haid (2 – 5), Schwashof (1 – 3) und Kleinschwashof (1 – 7), Steinrücken (1 – 9), Wehlgraben (1 – 6), Ober- (1 – 6) und Unterwehl (2 – 10), im Graben (1 – 6), Rödersbach (6 -45), Oberlütter (20 – 128), Feuersteinsmühle (2 – 22), Schwenzershaus (1  - 7), Johannesmühle (2 – 9), Altenmühlhof (2 – 12), Altenmühle (1 – 10), Richtershof (2 – 12) und Röderhaid (6 – 33).

Während der ersten Flurbereinigung in den Jahren 1957 bis 1964 wurde der Hof Schwenzerhaus an Weyhers abgegeben. Im Zuge der Gebietsreform hörte Ebersberg am 31. Dezember 1971 auf, als selbständige Gemeinde zu existieren und wurde zum Ortsteil von Ebersburg. Diese Gemeinde trat die Alt-Ebersberger Weiler und Höfe Leimbachshof, Leimbachsmühle, Huhnrain, Hettenpaulshof, Unterdanielshof, Oberdanielshof, Wiegerich und Bienhof am 1. August 1972 an die Gemeinde Poppenhausen ab. Damit verlor Ebersberg mit rund 240 Hektar fast ein Viertel seiner Fläche und auch 50 Einwohner.[4]

Kapelle Maria Heimsuchung

Einwohnerentwicklung

Jahr18111871189519101961197019942007
Einwohner608671551548595576457443

Infrastruktur

1968 wurde im Ortsteil Oberrod eine zentrale Wasserversorgungsanlage in Betrieb genommen. Nach einer Bohrung mit einer Tiefe von 60 Metern konnte ein Hochbehälter mit 250 Kubikmeter Wasser errichtet werden, der über ein Leitungsnetz von 21 Kilometer Länge die verstreut liegenden Höfe mit hygienisch einwandfreiem Trink-, Brauch- und Löschwasser versorgen konnte. In trockenen Jahren war die ausreichende Versorgung der Bewohner und des Viehs über Hofpumpen nicht immer gewährleistet und teilweise musste Wasser in Fässern angeliefert werden.

Die an der Lütter gelegenen Mühlen waren nicht nur als Getreide-, Öl- und Sägemühle in Betrieb, sondern einige auch zur Stromversorgung von Teilen der Gemeinde. Die Leimbachsmühle erzeugte seit 1921 Strom aus Wasserkraft, die Feuersteinsmühle sogar schon 1919. Ab 1940 wurde der Strom dann vom Überlandwerk Fulda geliefert.

Im Zuge der Flurbereinigung ab 1957 wurde das Straßennetz deutlich verbessert. Einige der abgelegenen Höfe waren bis dahin kaum mit dem Auto erreichbar. Es wurden neue Brücken gebaut, beispielsweise bei der Johannesmühle, wo schwere Fuhrwerke vorher durch die Lütter fahren mussten.

Politik

Nach der Kommunalwahl in Hessen im Jahr 2011 ergab sich für den Ortsbeirat Ebersberg folgende Zusammensetzung:

  • CDU – 4 Mandate
  • FWG – 1 Mandat

Seit der Kommunalwahl 2016 traten keine Listen mehr an, so dass die fünf Mitglieder mit Einzelstimmen gewählt werden.

Ortsvorsteher

  • 1972–1991 Heinrich Schäfer
  • 1991–2001 Otto Müller
  • 2001–2016 Siegbert Ballweg
  • seit 2016 Thomas Leitschuh

Einzelnachweise

  1. Konrad Lübeck: Alte Ortschaften des Fuldaer Landes. Fuldaer Actiendruckerei, Fulda 1936.
  2. Heinrich Reimer: Historisches Ortslexikon für Kurhessen. Unveränd. Neudr. d. 1. Ausg. Marburg 1926 Auflage. Elwert [in Komm.], Marburg 1974, ISBN 3-7708-0510-0.
  3. Die Gemeinden und Gutsbezirke der Provinz Hessen-Nassau und ihre Bevölkerung. Nach den Urmaterialien der allgemeinen Volkszählung vom 1. December 1871 bearbeitet und zusammengestellt vom Königlichen Statistischen Bureau. In: Königliches Statistisches Bureau (Hrsg.): Die Gemeinden und Gutsbezirke des Preussischen Staates und ihre Bevölkerung. Band X, 1873, ZDB-ID 1467505-5, S. 68 (Digitalisat).
  4. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27. 5. 1970 bis 31. 12. 1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 394.

Literatur

  • Josef Heil, Otto Müller, Paul Quell: Ebersberg im Wandel der Zeit. 1. Auflage. Geiger-Verlag, Horb am Neckar 1998, ISBN 3-89570-396-6.
  • Literatur über Ebersberg nach Register nach GND In: Hessische Bibliographie

Weblinks

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Ebersberg 02.JPG
Autor/Urheber: Verum, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Blick auf den Ortsteil Ebersberg von Norden. Die Gipfel auf dem Kamm sind rechts der Ebersberg und links der Heidküppel (mit Sendeturm).
Kapelle Maria Heimsuchung DSC00221.jpg
Autor/Urheber: Verum, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Filialkirche "Maria Heimsuchung" in Ebersberg. Davor die Mariengrotte.