Dommuseum Frankfurt

Das Dommuseum im historischen Kreuzgang des Kaiserdoms St. Bartholomäus in Frankfurt am Main besteht seit 1987. Die Regelausstellung beinhaltet einige Höhepunkte sakraler Kunst. Zudem präsentiert das Museum in wechselnden Ausstellungen zeitgenössische Kunst oder kulturhistorische Themen. Ein zweiter Ausstellungsraum ist seit 2007 das sogenannte Sakristeum im benachbarten Haus am Dom („Dependance Sakristeum im Haus am Dom“).[1]

Dauerausstellung

Ein Gang durch das Museum ermöglicht Einblicke in die wechselvolle Geschichte des Frankfurter Doms, der für die deutsche Geschichte bis ins 19. Jahrhundert von besonderer Bedeutung ist. Die Königswahlen seit 1356 und Kaiserkrönungen seit 1562 spielen hierbei eine wichtige Rolle. Die Ausstellung beinhaltet Exponate, die zu den herausragenden Momenten sakraler Kunst zählen.

Die feste Ausstellung umfasst Exponate zu folgenden Themen:

  • Geschichte des Kaiserdoms St. Bartholomäus in Frankfurt am Main* Grabfunde, die im Rahmen der 1992 bis 1994 erfolgten Innenrenovierung des Doms entdeckt worden waren. Darunter ist insbesondere das Grab zweier Kinder von um 700. Sie gehörten offenbar reichen merowingischen Familien an und wurden um 680 in der ältesten Vorgängerkirche des Domes bestattet.[2]
  • Zwei Reliquiare aus dem 18. und dem 20. Jahrhundert. Im Frankfurter Dom befindet sich die Schädeldecke des Apostels Bartholomäus als einzige Apostelreliquie in Deutschland. Sie ist seit dem fünften Jahrhundert bekannt und kam wahrscheinlich um 1200 nach Frankfurt. Ihre Verehrung in Frankfurt ist erstmals in einer Urkunde aus dem Jahr 1215 bezeugt. Seit 1239 ist der Dom dem Heiligen Bartholomäus geweiht.[3]
  • Eine Auswahl liturgischer Geräte und Paramente aus dem 14. bis 20. Jahrhundert.[4]

Wechselausstellungen

Die Wechselausstellungen sind einzelnen Künstlern oder historisch bedeutsamen Themen gewidmet, z. B. dem Dombrand von 1867. Vom 30. September 2006 bis zum 14. Januar 2007 fand die Ausstellung Die Kaisermacher aus Anlass des 650-jährigen Jubiläums der Goldenen Bulle statt, die Frankfurt zur Wahl- und später auch Krönungsstadt der römisch-deutschen Kaiser bestimmte. Die Ausstellung entstand in Zusammenarbeit mit dem Institut für Stadtgeschichte, dem Historischen Museum und dem Jüdischen Museum. Im Dommuseum wurden in dieser Ausstellung insbesondere die liturgischen Abläufe und die theologische Symbolik der Wahl- und Krönungszeremonie dargestellt. Zudem finden Ausstellungen zur Kunst der Moderne und zeitgenössischer Kunst statt. Diese unterstützen einen produktiven Dialog zwischen dem kirchlichen Ausstellungsräumen und (davon unabhängige) künstlerischen Positionen.

Ausstellungen zur Kulturgeschichte

  • 2015/2016 Christus am Kreuz. Werke aus acht Jahrhunderten aus dem Bischöflichen Dom- und Diözesanmuseum Mainz.
  • 2016 Madern Gerthener und der Pfarrturm von St. Bartholomäus. 600 Jahre Frankfurter Domturm.
  • 2016/2017 Fürchtet euch nicht. Zwei Weihnachtsgeschichten. Die neapolitanische Krippe aus St. Leonhard und Julia Krause-Harder: Das Marienleben
  • 2018 Hinter dem Pergament: die Welt. Der Frankfurter Kaufmann Peter Ugelheimer und die Kunst der Buchmalerei im Venedig der Renaissance (zum Gutenberg-Jahr 2018)
  • 2018/2019 Die große Freude. Die neapolitanische Krippe aus St. Leonhard.
  • 2019 Gebet den Armen um Gottes Willen. 750 Jahre Hospital zum Heiligen Geist.
  • 2019/20 Schätze aus dem Schutt – 800 Jahre St. Leonhard
  • 2022/23 Hans Leistikow (1892–1962) – Zurück in die Moderne

Ausstellungen zur modernen und zeitgenössischen Kunst (Auswahl)

Quelle:[5]

Literatur

  • A. Heuser (Hrsg.): Axel Malik, Die Skripturale Methode, Frankfurt 2009.
  • K. Stolleis: Der Frankfurter Domschatz, Bd. III, Inventare und Verzeichnisse, Frankfurt am Main 1994.
  • A. Heuser, B. Preusler, G. Stasch (Hrsg.): Wilhelm Rauscher (1864–1925) Der Päpstliche Hofjuwelier, Hof- und Domgoldschmied zu Fulda, Limburg 2008.
  • A. Heuser, S. Mann, G. Stasch (Hrsg.): Alexander von Falkenhausen, Weißes Rauschen, Petersberg 2012.
  • A. Heuser, N. A. Nessler: Frankfurter Kinderdomführer, Frankfurt am Main 2001.
  • H.-J. Kotzur, H. Lütkenhaus: Der Frankfurter Domschatz, Bd. II, Die Gold- und Silberarbeiten, Frankfurt am Main 1994.
  • M. Hampel: Der Kaiserdom zu Frankfurt am Main, Ausgrabungen 1991–1993, hrsg. vom Denkmalamt der Stadt Frankfurt am Main, Nußloch 1994.
  • K. Stolleis: Der Frankfurter Domschatz, Bd. I, Die Paramente, Frankfurt am Main 1992.
  • A. Heuser, M. Th. Kloft (Hrsg.): Im Zeichen des Kreuzes. Die Limburger Staurothek und ihre Geschichte, Regensburg 2009.

Weblinks

Commons: Dom-Museum (Kaiserdom St. Bartholomäus) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Nachweise

  1. Haus am Dom – Sakristeum
  2. Informationen zu merowingischen Grabfunden (Memento vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)
  3. Reliquiare im Dommuseum Frankfurt (Memento vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)
  4. Liturgische Geräte und Gewänder im Dommuseum Frankfurt (Memento vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)
  5. Archiv zu den Wechselausstellungen im Dommuseum Frankfurt (Memento desOriginals vom 12. Dezember 2013 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.dommuseum-frankfurt.de

Koordinaten: 50° 6′ 39″ N, 8° 41′ 6″ O

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Die Eingangssituation im Kreuzgang des Kaiserdoms.
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Signet of the "Dommuseum" in Frankfurt am Main (Germany)