Doberschütz

WappenDeutschlandkarte
Basisdaten
Koordinaten:51° 30′ N, 12° 45′ O
Bundesland:Sachsen
Landkreis:Nordsachsen
Höhe:105 m ü. NHN
Fläche:77,79 km2
Einwohner:4090 (31. Dez. 2022)[1]
Bevölkerungsdichte:53 Einwohner je km2
Postleitzahl:04838
Vorwahl:034244
Kfz-Kennzeichen:TDO, DZ, EB, OZ, TG, TO
Gemeindeschlüssel:14 7 30 080
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Breite Straße 17
04838 Doberschütz
Website:www.doberschuetz.eu
Bürgermeister:Roland Märtz
Lage der Gemeinde Doberschütz im Landkreis Nordsachsen
KarteArzbergBad DübenBeilrodeBelgern-SchildauCavertitzDahlenDelitzschDoberschützDommitzschDreiheideEilenburgElsnigGroßtreben-ZwethauJesewitzKrostitzLaußigLiebschützbergLöbnitzMockrehnaMockrehnaMügelnNaundorfWiedemarOschatzRackwitzBelgern-SchildauSchkeuditzSchönwölkauMügelnTauchaTorgauTrossinWermsdorfWiedemarTorgauZschepplinWiedemar
Karte

Doberschütz ist eine Gemeinde im Landkreis Nordsachsen in Sachsen.

Ortsmitte Doberschütz mit Kirche

Geographie

Die Gemeinde Doberschütz liegt ca. 10 km östlich von Eilenburg. Die Gemeinde befindet sich an der Südseite der Dübener Heide am Schwarzbach. Im Westen an der Grenze zur Stadt Eilenburg befindet sich im Ortsteil Sprotta-Siedlung ein großer Kiessee, der als Naherholungsgebiet genutzt wird. Im Nordwesten beim Ortsteil Mörtitz grenzt die Gemeinde an das Muldetal.

Gemeindegliederung

OrtschaftOrtsteile
BattauneBattaune
DoberschützDoberschütz
MörtitzMensdorf, Mörtitz und Rote Jahne
PaschwitzBunitz, Mölbitz und Paschwitz
SprottaSprotta, Sprotta-Siedlung
WöllnauWöllnau

Geschichte

Doberschütz wird erstmals im Jahr 1314 urkundlich erwähnt, der Ortsteil Battaune schon um das Jahr 1000. Die Orte sind, wie aus den Namen ersichtlich, allesamt sorbischen Ursprungs. Doberschütz gehörte bis 1815 zum kursächsischen bzw. königlich-sächsischen Amt Eilenburg.[2] Der Forst Doberschütz war geteilt. Während der westliche Teil ebenfalls zum Amt Eilenburg gehörte, lag der östliche Teil im Amt Torgau.[3] Durch die Beschlüsse des Wiener Kongresses kam Doberschütz im Jahr 1815 zu Preußen und wurde 1816 dem Kreis Delitzsch im Regierungsbezirk Merseburg der Provinz Sachsen zugeteilt, zu dem der Ort bis 1952 gehörte.[4] Dabei wurde der westliche Teil des Doberschützer Forsts ebenfalls dem preußischen Kreis Delitzsch angeschlossen, der östliche Teil kam zum preußischen Kreis Torgau.

Im Zuge der zweiten Kreisreform in der DDR im Jahr 1952 wurde Doberschütz dem Kreis Eilenburg im Bezirk Leipzig angeschlossen, welcher 1994 im Landkreis Delitzsch aufging. Die Gemeinden Battaune, Doberschütz, Mörtitz, Paschwitz, Sprotta und Wöllnau schlossen sich am 1. Januar 1996 zur Gemeinde Doberschütz zusammen.

Eingemeindungen

Ehemalige GemeindeDatumAnmerkung
Battaune1. Januar 1996Zusammenschluss zu Doberschütz
Bunitz1. Juli 1950Eingemeindung nach Paschwitz
Doberschütz1. Januar 1996Zusammenschluss zu Doberschütz
Mensdorf1. April 1936Eingemeindung nach Mörtitz
Mölbitz1. Januar 1973Eingemeindung nach Paschwitz
Mörtitz1. Januar 1996Zusammenschluss zu Doberschütz
Paschwitz1. Januar 1996Zusammenschluss zu Doberschütz
Rote Jahne1. April 1936Eingemeindung mit Mensdorf nach Mörtitz, seit dem 8. November 2002 als neuer Ortsteil ausgewiesen
Sprotta1. Januar 1996Zusammenschluss zu Doberschütz
Wöllnau1. Januar 1996Zusammenschluss zu Doberschütz

Einwohnerentwicklung

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 2000 Stichtag 31. Dezember):

JahrEinwohner
19903.900 *
20004.710
20054.499
20074.440
20124.146
20134.123

* 3. Oktober

Politik

Gemeinderat

Gemeinderatswahl 2019[5]
Wahlbeteiligung: 69,7 % (2014: 58,3 %)
 %
30
20
10
0
24,6 %
11,2 %
11,3 %
4,9 %
n. k. %
4,2 %
8,2 %
11,7 %
10,6 %
13,4 %
BD
SHVc
BfB
OuS
FS!
UWOM
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 14
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
−9,6 %p
−2,5 %p
+1,2 %p
−1,8 %p
−8,5 %p
−0,9 %p
+1,7 %p
+1,6 %p
+5,6 %p
+13,4 %p
BD
SHVc
BfB
OuS
FS!
UWOM
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
c Vergleichswert 2014: Heimat- und Kulturverein Sprotta e. V. (HKS)

Seit der Gemeinderatswahl am 26. Mai 2019 verteilen sich die 15 Sitze des Gemeinderates folgendermaßen auf die einzelnen Gruppierungen:

  • CDU: 5 Sitze
  • Freie Stimme! (FS!): 2 Sitze
  • Sprottaer Heimatverein (SHV): 2 Sitze
  • Bürgerinitiative der Ortschaft Doberschütz (BD): 2 Sitze
  • Unabhängige Wählervereinigung der Ortschaft Mörtitz (UWOM): 2 Sitze
  • Alternative für Deutschland: 1 Sitz
  • Öffentliche Ordnung und Sicherheit (OuS): 1 Sitz

Bürgermeister

Bürgermeister ist Roland Märtz (CDU). Aus der Wahl im Jahr 2024 ging Holger Schmidt (SPD) als Sieger hervor.

letzte Bürgermeisterwahlen
WahlBürgermeisterVorschlagWahlergebnis (in %)
2024Holger SchmidtSPD45,9
2017Roland MärtzCDU53,7
201583,2
200381,2

Wappen

Blasonierung: „In Silber schwebend über einem oben gedornten blauen Wellenschildfuß, worin sechs 3:2:1 gestellte goldene Sterne, ein grüner Laubbaum.“[6]

Wappen der Gemeinde Doberschütz

Sehenswürdigkeiten

→ siehe auch: Liste der Kulturdenkmale in Doberschütz

  • Witrowberg in Paschwitz
  • Turmwindmühle Friedemann in Paschwitz aus dem Jahr 1883, bis 1998 aktiv
  • Dorfkirche Battaune mit spätgotischen Schnitzaltar und wertvoller Wandmalerei
  • Ortsteil Winkelmühle (Wöllnau) mit dem kleinsten öffentlichen Waldfriedhof Europas

Naturschutz

Sport

  • Fußballverein für Jugendliche, mit dem Namen „SV Frisch auf Doberschütz 1892“
  • Herrenfußballmannschaft
  • Frauenfußballmannschaft
  • Einradverein (für Jugendliche)

Persönlichkeiten

Verkehr

Die B 87 und die Bahnstrecke Halle–Cottbus führen durch die Gemeinde. Der Haltepunkt Doberschütz wird von der Linie S4 der S-Bahn Mitteldeutschland bedient.

Im Ortsteil Rote Jahne befand sich ein Militärflugplatz, auf dem früher die sehr erfolgreichen Fallschirmspringer des FSC Dynamo Eilenburg trainierten. Allerdings gab es dort nicht nur diese sportliche Aktivität. In der Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde dieser Flugplatz militärisch genutzt und war gegen Kriegsende öfters Ziel der gegnerischen Luftwaffe.

Weblinks

Commons: Doberschütz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung der Gemeinden Sachsens am 31. Dezember 2022 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011 (Gebietsstand 01.01.2023). Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen, abgerufen am 21. Juni 2023. (Hilfe dazu).
  2. Karlheinz Blaschke, Uwe Ulrich Jäschke: Kursächsischer Ämteratlas. Leipzig 2009, ISBN 978-3-937386-14-0; S. 56 f.
  3. Doberschütz im Historischen Ortsverzeichnis Sachsen
  4. Der Landkreis Delitzsch im Gemeindeverzeichnis 1900
  5. Ergebnisse der Gemeinderatswahl 2019
  6. Das Wappen der Gemeinde Doberschütz

Auf dieser Seite verwendete Medien

Doberschütz in TDO.png
Autor/Urheber: Rauenstein, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Doberschütz in Saxony - Landkreis Nordsachsen
Wappen vom Landkreis Nordsachsen.svg
Wappen des Landkreises Nordsachsen
„In Gold zwischen zwei blauen Wellenpfählen ein aufgerichteter rot bewehrter und gezungter schwarzer Löwe.“
Der Kreistag des Landkreises Nordsachsen hat am 10. Dezember 2008 beschlossen, das vorstehend beschriebene Wappen zu führen.
DoberschützTrafoKirche.JPG
Autor/Urheber: Jwaller, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Dorfkirche Doberschütz und Trafohaus