Die blonde Sünderin

Film
Deutscher TitelDie blonde Sünderin
OriginaltitelLa baie des anges
ProduktionslandFrankreich
OriginalspracheFranzösisch
Erscheinungsjahr1962
Länge89 Minuten
Altersfreigabe
Stab
RegieJacques Demy
DrehbuchJacques Demy
ProduktionPaul-Edmond Decharme
MusikMichel Legrand
KameraJean Rabier
SchnittAnne-Marie Cotret
Besetzung

Die blonde Sünderin ist ein französischer Spielfilm aus dem Jahr 1962 unter der Regie von Jacques Demy, der auch das Drehbuch schrieb. Es war Demys zweiter Langfilm nach Lola, das Mädchen aus dem Hafen und vor Die Regenschirme von Cherbourg. Die weibliche Hauptrolle spielte Jeanne Moreau. Der französische Originaltitel La baie des anges (übersetzt: „Die Bucht der Engel“) bezieht sich auf die vor Nizza gelegene Bucht dieses Namens.

Handlung

Jean Fournier ist ein kleiner Bankangestellter, der ein langweiliges Leben führt. Als er erstmals in einem Casino ist und eine größere Summe gewinnt, ändert sich sein Leben. Für seinen nächsten Urlaub plant er eine Reise nach Nizza, um dort das Spielcasino zu besuchen. Darüber kommt es zum Streit mit seinem Vater, der gegen das Glücksspiel ist und es als nicht passend für Jeans Beruf als Bankkaufmann ansieht. Er fährt dennoch nach Nizza und lernt dort die attraktive Jackie kennen. Jackie ist spielsüchtig und ihre erste Ehe ist an dieser Spielsucht gescheitert. Jean hat nun die richtige Partnerin für das aufregende Spiel gefunden. Gemeinsam besuchen sie auch das berühmte Spielcasino von Monte Carlo. Das Glück scheint ihnen hold und sie verbringen nun ihre Zeit in Luxushotels und weiterhin in der Spielbank. Für Jean beginnt ein Leben auf der Sonnenseite. Erst war Jackie nur Spielbegleiterin, jetzt wird sie seine große Liebe. Doch das Glück wendet sich schon bald von Jean wieder ab. Das gewonnene Geld ist bald verspielt, Jean ist pleite und desillusioniert. Er möchte so schnell wie möglich in sein altes Leben zurückkehren. Sein Vater leiht ihm Geld für die Rückfahrt. Doch als er Jackie aus dem Hotel abholen will, ist sie schon wieder im Spielsaal. Dort verliert sie und schickt ihn weg. Er geht, sie blickt sich um, springt auf und läuft ihm hinterher. Vor dem Casino, im gleißenden Sonnenlicht, umarmen sie sich.

Kritiken

„Eine nicht ganz glaubwürdige, in den Spielsälen von Nizza und Monte Carlo elegant inszenierte, atmosphärisch dichte Charakterstudie.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

„Die blonde Sünderin ist ein äußerst komprimierter Film, bestechend durch seine Schlichtheit und scheinbare Einfachheit.“

critik.de[2]

„Ein Film von großer Meisterschaft, bestechend schlicht und zugleich elegant inszeniert und mit herausragenden Akteuren besetzt, die den komplexen Figuren ausreichend Tiefgang verleihen, um diesen Film zu einem packenden Erlebnis zu machen.“

kino-zeit.de[3]

„Gut gespielte, aber vom Drehbuch her nicht befriedigend gelöste Charakterstudie aus dem Milieu der ‚süchtigen‘ Roulettespieler.“

Interessantes

Costa-Gavras war bei dem Film Regieassistent, Claude Zidi Kameraassistent.

Literatur

Frieda Grafe: La Baie des Anges, zuerst erschienen in: Filmkritik vom Januar 1965; wiederveröffentlicht in: Frieda Grafe: Schriften, 3. Band, Nur das Kino – 40 Jahre mit der Nouvelle Vague, Verlag Brinkmann und Bose, Berlin 2003, ISBN 3-922660-82-7, S. 38–41; außerdem wiederveröffentlicht in: Astrid Johanna Ofner (Hrsg.): Retrospektive Demy / Varda. Viennale, Wien 2006, ISBN 978-3-89472-433-7, S. 114–116.

DVD

Kinowelt / Arthaus, 2007. Deutsch synchronisierte Fassung und französische Originalfassung, wahlweise mit deutschen Untertiteln.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Die blonde Sünderin. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
  2. Welf Lindner auf critic.de: [1]
  3. Joachim Kurz auf kino-zeit.de: Die blonde Sünderin – Glück und Pech im Spiel und in der Liebe (Memento desOriginals vom 29. April 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.kino-zeit.de
  4. Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 17/1965.