Die Wühlmäuse

Eingangsbereich Die Wühlmäuse

Die Wühlmäuse ist eine Kabarett-Bühne mit gleichnamigem Ensemble, das im Dezember 1960 von Dieter Hallervorden mit Wilfried Herbst und einigen anderen Schauspielerkollegen in Berlin gegründet wurde.[1] Seit dem Umzug in ein von Hallervorden erworbenes Haus mit einem zwei Ebenen und insgesamt 516 Sitzplätze umfassenden Theatersaal firmiert die Spielstätte neben der Eigenbezeichnung auch als „Neues Berliner Kabarett-Theater“.[1]

Geschichte

Ensemble

Namensgebend für das Kabarett-Ensemble Die Wühlmäuse wie auch für die Spielstätte war eine Maus, die während einer Probe eine Zeitlang auf einem Klavier saß. Gegründet wurde das Ensemble Ende 1960 zusammen mit anderen Schauspielerkollegen von Wilfried Herbst und Dieter Hallervorden, der zugleich „Hausherr“ bzw. Geschäftsführer des Theaters war und bis heute ist.[1] 1966 führten Die Wühlmäuse im Gegensatz zu der bisher im Kabarett herkömmlichen Form beziehungslos nebeneinander stehender Einzelszenen ein Kabarettprogramm mit durchgehenden Rollen und einem sich über den Abend erstreckenden Handlungsstrang bzw. Grundthema ein (Autor: Heio Müller). Als Dieter Hallervorden in den 1970er Jahren seine Didi-Figur entwickelte und darauf aufbauend die Nonstop-Nonsens-Sendungen entstanden, wurde das Ensemble aufgelöst.[1]
Dem Ensemble, dessen nach und nach wechselnde Formationen derzeit nicht im Einzelnen zu belegen sind, gehörten u. a. an: Rolf Bauer, Käte Jaenicke, Joachim Kemmer, Dieter Kursawe, Hans-Rainer Müller, Rotraud Schindler, Kurt Schmidtchen, Helen Vita und Alexander Welbat (Regie).

Erst ab 2017 verfügte das Haus wieder über ein eigenes Ensemble, dem Mathias Harrebye-Brandt, Robert Louis Griesbach, Santina Maria Schrader und Birthe Wolter angehörten.

Programme
  1. Ver(f)logene Gesellschaft. Text und Regie: Frank Lüdecke, Premiere: 1. September 2017
  2. Gelogene Wahrheiten. Text und Regie: Frank Lüdecke, Premiere: 1. Januar 2019.[2]

Nachdem Frank Lüdecke im Sommer 2019 die künstlerische Leitung des Kabaretts Die Stachelschweine übernommen hat,[3] beendete er seine Mitwirkung im Ensemble.

Spielstätte

Kabarett-Theater Die Wühlmäuse am Theodor-Heuss-Platz (2012)

Die Kabarettbühne „Die Wühlmäuse“ hatte ihr erstes Domizil ab 1960 in Teilen des ehemaligen Scala-Gebäudes in Berlin-Schöneberg in der Martin-Luther-Str. 12–14. Mitte der 1960er erfolgte der Umzug in die wesentlich größeren Räumlichkeiten des Theaters an der Lietzenburger. Wegen steigender Mieten entschloss sich Hallervorden 40 Jahre nach der Gründung zu einem weiteren Umzug und erwarb das einstige Summit House (vormals Amerikahaus) am Theodor-Heuss-Platz in Berlin-Westend, in dem er einen zwei Ebenen und insgesamt 516 Sitzplätze umfassenden Theatersaal einrichtete.[1] An diesem Haus wird seither die Eigenbezeichnung der Kabarettbühne vertikal über die ganze Fassadenseite oberhalb des Eingangsbereichs sowie auf der Dachkante der Fassadenseite rechts davon in Leuchtbuchstaben samt Maus-Logo angezeigt. Über dem Eingangsbereich ist die Spielstätte als „Neues Berliner Kabarett-Theater“ überschrieben.

„Die Wühlmäuse“ waren und sind seit den 1970ern regelmäßiger Gastspielort zahlreicher renommierter Kabarettisten und Komiker wie u. a.: Jürgen Becker, Martin Buchholz, Rainald Grebe, Romy Haag, Gernot Hassknecht, Marlene Jaschke, Bruno Jonas, Irmgard Knef, Frank Lüdecke, Dieter Nuhr, Sissi Perlinger, Urban Priol, Arnulf Rating, Hagen Rether, Andreas Rebers, Mathias Richling, Richard Rogler, Simone Solga, Georg Schramm, Horst Schroth und Nessi Tausendschön.

Seit 2001 wird in dem Haus alljährlich Das große Kleinkunstfestival abgehalten sowie seit 2011 die Siegerehrung der Kabarettbundesliga und seit 2006 alle zwei Monate montags „Sieben auf einen Streich“, wo sich neben bekannten auch noch unbekannte Kabarettisten vorstellen können.[4]

Weblinks

Commons: Die Wühlmäuse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d e Das Berliner Kabarett-Theater "Die Wühlmäuse"..., online unter wuehlmaeuse.de
  2. Das neue Wühlmäuse Ensemble (Memento desOriginals vom 23. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wuehlmaeuse.de, online unter wuehlmaeuse.de
  3. Betreiberwechsel in Traditionsbühne – Kabarett-Theater „Die Stachelschweine“ startet neu, Meldung in Der Tagesspiegel vom 24. Juli 2019, online unter tagesspiegel.de
  4. Sahnehäubchen (Memento desOriginals vom 23. Oktober 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.wuehlmaeuse.de, online unter wuehlmaeuse.de

Koordinaten: 52° 30′ 32″ N, 13° 16′ 15″ O

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Die Wühlmäuse (Kabarett-Theater).JPG
Autor/Urheber: Norhei (Bildausschnitt: FelaFrey), Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Bildausschnitt, der nun ausschließlich die Spielstätte Die Wühlmäuse am Theodor-Heuss-Platz in Berlin-Westend ohne Umgebung zeigt
Berlin Wühlmäuse.JPG
Autor/Urheber: bukk, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Spielstätte des Kabaretts "Die Wühlmäuse" in Berlin-Westend, Aufnahme von Osten. Die Wühlmäuse werden unter dem Bier-Werbungsschriftzug genannt.