Deutsches Zeitungsportal

Das Deutsche Zeitungsportal ist ein kostenfreies Archiv von deutschen und teilweise auch ausländischen Zeitungen aus mehreren Jahrhunderten der Deutschen Digitalen Bibliothek, das im Oktober 2021 gestartet wurde. Das Archiv umfasste bei seiner Einrichtung Zeitungen zwischen 1671 und 1950 und soll fortlaufend ausgebaut werden. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft ist Träger des Zeitungsportals.[1]

Inhalt und Funktion

Historische Zeitungen von 1671 bis 1950 können über das Online-Portal: DDB: Newspaper[2] ohne individuelle Anmeldung eingesehen werden. Das älteste Zeitungsexemplar ist der am 26. Dezember 1671 erschienene Il corriere ordinario, die jüngste Ausgabe sind die Badischen Neuesten Nachrichten von 1950.[3] Im Jahr 2021, am Anfang standen 4,5 Millionen Zeitungsseiten zur Verfügung.[4][1] Nach Angaben der Bibliothek wird das Angebot fortlaufend ausgebaut. Langfristig soll das Portal alle digitalisierten historischen Zeitungen öffentlich zugängig machen, die in deutschen Kultur- und Wissenseinrichtungen aufbewahrt werden.

Das Angebot hat eine gut strukturierte Suchfunktion. Nutzer können die Zeitungen über den Namen der Zeitung, Verbreitungsort, Erscheinungsdatum finden und nach verschiedenen Kriterien sortieren. Mit Stichwörtern kann nach Zeitungen oder in Zeitungen, einzelnen Ausgaben oder Seiten gesucht werden. Die Suchergebnisse lassen sich nach Erscheinungszeitraum oder Ort, Sprache, Bibliothek filtern. Die beteiligten deutschen Bibliotheken haben ihre vorhandenen Bestände an Büchern, Fotos, Werken der bildenden Kunst, Noten, Musik und Filmen als gescannt und Volltexte digitalisiert und sich über ein Netzwerk verbunden. Den Hauptbestand bilden neun große zentrale Bibliotheken, darunter die Deutsche Nationalbibliothek (Projektleitung), Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden (SLUB), Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz, Fachinformationszentrum (FIZ) Karlsruhe – Leibniz-Institut für Informationsinfrastruktur. Insgesamt sind im Sommer 2022 bereits 30.000 deutsche Kultur- und Wissenschaftseinrichtungen dabei.[1]

Ganze Ausgaben oder einzelne Seiten sind als Download verfügbar.[3] Angezeigt wird der Originaltext als Faksimile und in einem Extrafenster der Text in Normalschrift (tw. mit den Scanfehlern). Alle Ansichten können stufenlos vergrößert oder verkleinert werden und der Leser kann mühelos Kopien unter Beachtung der Lizenzrechte nehmen.

Konkret erschlossene Zeitungen (Auswahl)

  • Aachener Wahrheits-Freund
  • Anzeiger für Stadt und Land
  • Badische Neueste Nachrichten[3]
  • Berliner Tageblatt und Handels-Zeitung
  • Berliner Volksblatt
  • Blätter für Scherz und Ernst[1]
  • Das andere Deutschland
  • Der Dampfwagen
  • Der Führer[1], Gesamtausgabe, Kreisausgaben
  • Der Volksfreund
  • Deutsche allgemeine Zeitung
  • Die Frauenzeitung – Das Organ für die höheren weiblichen Interessen[1]
  • Die Gleichheit
  • Dresdner Journal
  • Eisenbahn-Zeitung[1]
  • Erzgebirgischer Volksfreund
  • General-Anzeiger[1]
  • Hakenkreuzbanner[1]
  • Hallische Zeitung[1]
  • Il corriere ordinario (Der gewöhnliche Korrespondent), zwischen 1671 und dem Ende des 18. Jhd. bisher ohne andere Zeitung im Archiv enthalten
  • Leipziger Jüdische Wochenschau[1]
  • Nachrichten für Stadt und Land
  • Pariser Tageblatt
  • Radlerin und Radler
  • Sächsische Arbeiter-Zeitung
  • Shanghai Jewish chronicle[3] (Zeitraum 1939 bis 1945)
  • Sozialdemokrat
  • The Jewish Voice of the Far East[1] (1945, 1946)
  • Vorwärts (1891 bis 1933)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d e f g h i j k l Maritta Tkalec: Historie aus erster Hand. Berliner Zeitung, 20. Dezember 2021, S. 8.
  2. Zeitungen aus drei Jahrhunderten im Netz, auf bundesregierung.de, abgerufen am 13. Juni 2022
  3. a b c d tagesschau.de: Neues Online-Portal: Historische Zeitungen gratis im Netz lesen. Abgerufen am 28. Oktober 2021.
  4. INFOSAT Verlag & Werbe GmbH: Deutsches Zeitungsportal mit historischen Zeitungen von 1671 bis 1950 on air. 28. Oktober 2021, abgerufen am 28. Oktober 2021.