Deutsch-pakistanische Beziehungen

Deutsch-Pakistanische Beziehungen
DeutschlandPakistan
DeutschlandPakistan

Die deutsch-pakistanischen Beziehungen (Urdu: جرمنی اور پاکستان کے تعلقات) beschreiben die bilateralen Beziehungen zwischen den beiden Staaten Deutschland und Pakistan.

Sie bestehen seit der Unabhängigkeit Pakistans 1947 und sind seither stetig stärker geworden. Dies zeigt sich vor allem in den jährlich zunehmenden Handelsbeziehungen (siehe: Wirtschaftliche Beziehungen), einem regen, kulturellen Austausch, sowie mehreren deutschen Entwicklungshilfen zu Gunsten Pakistans. (siehe: Förderung und Entwicklungshilfen)[1]

Deutschland wird durch die Botschaft in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad, dem Generalkonsulat in Karatschi und dem Honorarkonsul in Lahore vertreten.[2] Die pakistanische Botschaft befindet sich in Berlin, das Generalkonsulat in Frankfurt am Main und die Honorarkonsuln in Düsseldorf und Pullach im Isartal.[3]

Politische Beziehungen

2012 wurde erstmals zwischen Deutschland und Pakistan ein militärisches Abkommen geschlossen. Seitdem arbeiten die beiden Länder stetig im Kampf gegen den Terror, in und um Pakistan, zusammen. Rüstungsexporte gibt es zur Zeit keine, sind jedoch in Diskussion.[4][5]

„Wir werden gemeinsam ausloten, wie wir gegebenenfalls unsere Zusammenarbeit im Kampf gegen den Terror auch intensivieren können. […] Wir sind an der Seite Pakistans gemeinsam im Kampf gegen den Terror.“, äußerte sich Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen bei ihrem Besuch in Islamabad im Dezember 2015.[6]

Wirtschaftliche Beziehungen

Seit dem Jahr 2010 ist Deutschland einer von Pakistans fünf größten Handelspartnern.[7] Im Jahr 2013 betrugen der Export von Deutschland nach Pakistan 840,6 Mio. Euro und der Import rund 1 Mrd. Euro.[8]

Deutschland exportiert hauptsächlich Maschinen, chemische Erzeugnisse und Metalle, während Pakistan sich auf Bekleidung, Textilien und landwirtschaftliche Erzeugnisse spezialisiert.[7][9][10]

Im Jahr 1997 wurde das Pakistan German Business Forum (PGBF) gegründet. Seit der Gründung dieser Non-Profit-Organisation haben sich die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Pakistan deutlich verstärkt. Die Organisation kann seit dem stetig steigende Mitgliederzahlen verbuchen. Der Sitz der PGBF befindet sich in der pakistanischen Großstadt Karatschi.[11] 2014 wurden weitere Organisationen zum Zweck der Wirtschaftsförderung zwischen den beiden Staaten gegründet: In Deutschland die „G.A.T.E. to Pakistan e.V.“ mit Sitz in Pullach und in Pakistan die German Pakistan Trade and Invest ebenfalls mit Sitz in Karatschi.[12][13]

Förderung und Entwicklungshilfen

(c) Bundesarchiv, B 145 Bild-F081287-0022 / Arne Schambeck / CC-BY-SA 3.0
Unterzeichnung eines Verhandlungsprotokolls zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland und der Regierung der Islamischen Republik Pakistan über die Fortsetzung der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit 1989

Seit 1961 arbeiten Deutschland und Pakistan gemeinsam an der weiteren Entwicklung Pakistans. Die Schwerpunkte liegen dabei in den Bereichen der Gesundheit, der Bildung, der Energiegewinnung und der Sicherung einer demokratischen, stabilen Regierung.[1]

Die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ) unterhält bis 2016 ein Projekt zur Reformierung des Bildungssystems.

„Das hohe Bevölkerungswachstum Pakistans und die damit verbundene Zunahme der arbeitsfähigen Personen belasten die Wirtschaft des Landes. Jedes Jahr drängen Millionen junger Menschen auf den Arbeitsmarkt. Da ihnen jedoch die nötigen Qualifikationen fehlen gelingt es ihnen nicht, eine Beschäftigung zu finden und zur wirtschaftlichen Entwicklung des Landes beizutragen.“[14], so die offizielle Webseite der Organisation. Durch das Projekt soll es leichter werden, eine Berufsausbildung zu bekommen und die Qualität der Ausbildungen soll sich verbessern.[15]

Deutsche Förderungen, wie unter anderem die Friedrich-Ebert-Stiftung und die Friedrich-Neumann-Stiftung unterstützen Pakistan beim Realisieren von Verbesserungen vor allem im Bereich der Menschenrechte und Frauenförderung, aber auch beispielsweise in deren Klimapolitik.[1]

Humanitäre Hilfeleistungen

2014 leistete die Bundesregierung Hilfsgelder in Höhe von 5,1 Milliarden Euro, um Pakistan bei der Bewältigung seiner größten Krisen zu unterstützen. Diese lassen sich hauptsächlich zusammenfassen in die Überschwemmungskrise, die Lage der Binnenvertriebenen in Konfliktgebieten und die Situation der afghanischen Flüchtlinge in Pakistan. Deutschland konzentriert seine Hilfe dabei hauptsächlich auf das Bauen von Unterkünften (für diverse Zielgruppen), sowie das Bereitstellen von Nahrung und Bildung für Flüchtlinge.[16][17]

Literatur

Weblinks

Commons: Deutsch-pakistanische Beziehungen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Beziehungen zu Pakistan – Auswärtiges Amt. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  2. Vertretungen Deutschlands in Pakistan – Auswärtiges Amt. Aufgerufen am 27. Januar 2016.
  3. Vertretungen Pakistans in Deutschland – Auswärtiges Amt. Aufgerufen am 27. Januar 2016.
  4. Pakistan will deutsche Waffen für Kampf gegen Terrorismus’’ – Stuttgarter Nachrichten (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) vom 8. Dezember 2015. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  5. Kampf gegen den Terror – Pakistan wünscht sich deutsche Waffen, faz.net vom 8. Dezember 2015. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  6. Zitiert nach: Ursula von der Leyen im Gespräch mit dem pakistanischen Verteidigungsminister Khawaja Asif bei ihrem Besuch in Islamabad am 8. Dezember 2015. Erschienen auf der Webseite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung faz.net. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  7. a b Hermann Kreutzmann / Talat Mahmood (Eds.): Understanding Pakistan, 2012 Wissenschaftlicher Verlag Berlin, S. 159–171
  8. Außenwirtschaftsportal Bayern Abgerufen am 26. Januar 2016
  9. Außenhandel 2014 (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) – Statistisches Bundesamt. Abgerufen am 27. Januar 2016.
  10. Pakistani exports The Observatory of Economic Complexity (OEC). Abgerufen am 27. Januar 2016.
  11. Pakistan German Business Forum Webseite der Organisation. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  12. G.A.T.E. to Pakistan – Webseite der Organisation. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  13. German Pakistan Trade and Invest (Memento vom 27. Januar 2016 im Internet Archive) – Webseite der Organisation. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  14. Zitiert nach: Förderung der Reform der beruflichen Bildung – Webseite der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit, Absatz: „Ausgangssituation“. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  15. Förderung der Reform der beruflichen Bildung – Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit. Abgerufen am 26. Januar 2016.
  16. Humanitäre Hilfe in Pakistan – Auswärtiges Amt. Abgerufen am 26. Januar 2016
  17. Pressemitteilung – Auswärtiges Amt unterstützt Binnenvertriebene in Pakistan. Abgerufen am 27. Januar 2016.

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Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein. Info non-talk.svg
Bonn, 26. April 1989
Unterzeichnung eines Verhandlungsprotokolls zwischen der Regierung der Bundesrepublik Deutschland un der Regierung der Islamischen Republik Pakistan über die Fortsetzung der entwicklungspolitischen Zusammenarbeit.
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