Demografie der Europäischen Union

Die Bevölkerungsdichte der EU beträgt im Jahr 2018 geschätzt 118 Einwohner/km²

Die Demografie der Europäischen Union betrachtet die Wirkung natürlicher und künstlicher Veränderungsfaktoren auf die Bevölkerung in der Europäischen Union. Auf Grundlage einer Schätzung von Eurostat lebten 2018 in der Europäischen Union rund 512 Mill. Einwohner (2008 500 Mill.) auf der Fläche von 4.324.782 Quadratkilometern.[1] Die Europäische Union gehört damit mit einer Bevölkerungsdichte von 118 Einwohner/km² zu den dichtest besiedelten Regionen der Welt.

Überblick

Bevölkerungen der Mitgliedsstaaten

Bevölkerungsdichte 2014 nach NUTS-2-Gebieten

Der bevölkerungsreichste Mitgliedsstaat ist Deutschland mit einer geschätzten Bevölkerung von 82,1 Millionen Einwohnern, der bevölkerungsärmste Mitgliedsstaat ist Malta mit 0,4 Millionen Einwohnern. Die Geburtenraten in der Europäischen Union fallen mit durchschnittlich etwa 1,6 Kindern pro Frau sehr gering aus. Die höchsten Geburtenraten fallen auf Irland, wo es zu 16,876 Geburten pro Tausend Einwohnern und Jahr kommt und Frankreich mit 13,013 pro Tausend Einwohnern und Jahr. Deutschland besitzt die geringste Geburtenrate in der Europäischen Union mit 8,221 Geburten pro Tausend Einwohnern und Jahr.

Bevölkerung und Fläche der 28 Mitgliedsstaaten der Europäischen Union
(Schätzung 1. Januar 2014)
MitgliedsstaatBevölkerungProzentual
zur EU
Fläche
km²
Prozentual
zur EU
Bevölkerungs-
dichte Ew./km²
Europaische Union EU507.416.6071004.324.782100116,0
Belgien Belgien11.203.9922,2130.5100,7352,0
Bulgarien Bulgarien7.245.6771,43110.9122,568,5
Danemark Dänemark5.627.2351,1143.0941,0128,1
Deutschland Deutschland80.780.00015,92357.0218,1229,9
Estland Estland1.315.8190,2645.2261,029,6
Finnland Finnland5.451.2701,07337.0307,615,8
Frankreich Frankreich[2]65.856.60912,98643.54814,699,6
Griechenland Griechenland10.992.5892,17131.9573,085,4
Irland Irland4.604.0290,9170.2801,664,3
Italien Italien60.782.66811,98301.3206,8200,4
Kroatien Kroatien4.246.7000,8456.5941,375,8
Lettland Lettland2.001.4680,3964.5891,535,0
Litauen Litauen2.943.4720,5865.2001,551,4
Luxemburg Luxemburg549.6800,112.5860,1190,1
Malta Malta425.3840,083160,01.305,7
Niederlande Niederlande16.829.2893,3241.5260,9396,9
Osterreich Österreich8.507.7861,6883.8581,999,7
Polen Polen38.495.6597,59312.6857,1121,9
Portugal Portugal10.427.3012,0592.9312,1114,4
Rumänien Rumänien19.942.6423,93238.3915,490,2
Schweden Schweden9.644.8641,90449.96410,220,6
Slowakei Slowakei5.415.9491,0748.8451,1110,8
Slowenien Slowenien2.061.0850,4120.2530,5101,4
Spanien Spanien46.507.7609,17504.78211,493,4
Tschechien Tschechien10.512.4192,0778.8661,8132,8
Ungarn Ungarn9.879.0001,9593.0302,1107,8
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich64.308.26112,67244.8205,5251,7
Zypern Republik Zypern858.0000,179.2500,286,6

Städte

In der Europäischen Union liegen 15 Millionenstädte mit Berlin als bevölkerungsreichster Stadt. Mit der Metropolregion Rhein-Ruhr liegt auch die größte Metropolregion der Europäischen Union mit geschätzten 10 Millionen Einwohnern in Deutschland.

Millionenstädte der Europäischen Union (Hauptstädte in Fettschrift)
RangNameEin-
wohner
Fläche
(km²)
Ew. /
km²
StandStaatQuelle
1Berlin3.419.6238923.83430. Nov. 2013Deutschland DeutschlandAfS[3]
2Madrid3.266.1266075.3811. Jan. 2019Spanien SpanienINE[4]
3Rom2.651.0401.2852.06331. Okt. 2013Italien ItalienISTAT[5]
4Paris2.273.30510521.6511. Jan. 2013Frankreich FrankreichINSEE[6]
5Bukarest1.883.4252288.26020. Okt. 2011Rumänien RumänienINS[7]
6Wien1.775.8434154.25728. Mai 2014Osterreich ÖsterreichSTAT[8]
7Hamburg1.753.3807552.31530. Nov. 2013Deutschland DeutschlandSTATN[9]
8Budapest1.735.7115253.3061. Jan. 2013Ungarn UngarnKSH[10]
9Warschau1.794.1665183.46431. Dez. 2020Polen PolenGUS[11]
10Barcelona1.636.76210016.3681. Jan. 2019Spanien SpanienINE[4]
11München1.402.4553104.52430. Sep. 2013Deutschland DeutschlandBLfSD[12]
12Mailand1.315.4161608.22131. Okt. 2013Italien ItalienISTAT[5]
13Sofia1.301.6834922.64631. Dez. 2012Bulgarien BulgarienNSI[13]
14Prag1.243.2014962.52731. Dez. 2013Tschechien TschechienČSÚ[14]
15Köln1.027.6794052.53730. Juni 2013Deutschland DeutschlandLDS NRW[15]

Sprachen

In der Europäischen Union werden aktuell 24 Sprachen als Amts- und Arbeitssprachen anerkannt. Die Sprachenfrage wurde durch die erste Verordnung festgelegt, die überhaupt von der EWG erlassen wurde (Text der VO 1/1958 siehe unten). Rechtsgrundlage für die Verordnung ist aktuell Art. 342 AEUV: „Die Regelung der Sprachenfrage für die Organe der Union wird unbeschadet der Satzung des Gerichtshofs der Europäischen Union vom Rat einstimmig durch Verordnungen getroffen.“ Nach Art. 24 AEUV haben alle Unionsbürger das Recht, sich in einer der 24 in Art. 55 EU-Vertrag genannten Sprachen an die Organe der EU zu wenden und eine Antwort in derselben Sprache zu erhalten. Neben diesen Amtssprachen existieren zahlreiche Minderheitensprachen, wie z. B. Katalanisch oder Baskisch in Spanien oder Russisch in den baltischen Ländern. Die EU erklärt, die Sprachen und Sprachenvielfalt zu achten und zu respektieren. Mit dem Beitritt Kroatiens zum 1. Juli 2013 wurde die kroatische Sprache zur 24. Amtssprache der EU.

Die sechs meistgesprochenen Sprachen in der Europäischen Union 2005[16]
SpracheAmtssprache in Mitgliedstaatals Muttersprache gesprochen (Anteil an der Bevölkerung)als Fremdsprache gesprochen (Anteil an der Bevölkerung)Sprecher insgesamt in der EU (Anteil an der Bevölkerung)
Deutsch

Deutschland Deutschland
Osterreich Österreich
Luxemburg Luxemburg
Belgien Belgien
Italien Italien

18 %14 %32 %
Englisch

Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich
Irland Irland
Malta Malta

13 %38 %51 %
Französisch

Frankreich Frankreich
Belgien Belgien
Luxemburg Luxemburg
Italien Italien

14 %14 %28 %
Italienisch

Italien Italien

13 %03 %16 %
Spanisch

Spanien Spanien

09 %06 %15 %
Polnisch

Polen Polen

09 %01 %10 %

Religion

Eurobarometer-Umfrage des Jahres 2005

Religion in der Europäischen Union (2015)[17]
Religion/WeltanschauungBevölkerungsanteil
Christentum71,6 %
römisch-katholisch45,3 %
protestantisch11,1 %
christlich-orthodox9,6 %
andere christliche Konfession5,6 %
andere Religion4,5 %
muslimisch1,8 %
buddhistisch0,4 %
jüdisch0,3 %
hinduistisch0,3 %
sikhistisch0,1 %
übrige Religionen1,6 %
keine Religion24,0 %
nicht gläubig/Agnostizismus13,6 %
Atheismus10,4 %

Gesundheit

Gesundheitserwartung

Die Gesundheitserwartung wird von Eurostat mit dem Indikator „gesunde Lebensjahre“ (GLJ) berechnet.[18] Dieser statistische Indikator für die Gesundheitserwartung wird für Männer und Frauen bei der Geburt und im Alter von 50 und 65 Jahren getrennt berechnet. Dazu werden Daten der Anteile der gesunden bzw. kranken Bevölkerung und Daten zur altersspezifischen Sterblichkeit ausgewertet.[19] Gute gesundheitliche Verfassung wird als Abwesenheit von Funktionsbeschränkungen/Behinderungen definiert. Die Kennzahl „Gesunde Lebensjahre (GLJ) im Alter von 65 Jahren“ gibt die Anzahl der Jahre an, die eine Person mit 65 Jahren noch in guter gesundheitlicher Verfassung leben wird. Die Kennzahl „GLJ“ ist also ein Indikator der Gesundheitserwartung, welcher Informationen zu Sterblichkeit und Krankheit miteinander verknüpft. Dazu werden Daten zu den altersspezifischen Anteile der gesunden bzw. kranken Bevölkerung und Daten zur altersspezifischen Sterblichkeit verwendet. Gute gesundheitliche Verfassung wird über die Abwesenheit von Funktionsbeschränkungen/ Beschwerden definiert. Die Kennzahl wird auch beschwerdefreie Lebenserwartung (BFLE) genannt.[20]

Die Kennzahl wird nach der Sullivan-Methode[21] berechnet, die auf Daten zum altersspezifischen Bevölkerungsanteil mit und ohne Behinderungen und auf Sterblichkeitsdaten basiert. Diese Methode wird deshalb oft eingesetzt, weil sie unkompliziert ist, weil die grundlegenden Daten verfügbar sind und weil sie unabhängig von Größe und Altersstruktur der Bevölkerung für viele Länder angewendet werden kann. Allerdings kann der Indikator GLJ durch kulturelle Unterschiede hinsichtlich der Meldung von Behinderungen beeinflusst werden.[22]

Ranking Gesundheitserwartung

EU-Vergleich Gesunde Lebenserwartung bei der Geburt (2016)[23]
  • Die GLJ-Schätzungen werden für die 27 EU-Mitgliedstaaten unter Verwendung der EU-SILC-Daten[24] für 2016 bereitgestellt
    (siehe Abbildung links).
  • Die Analysen der Werte für gesunde Lebensjahre weisen auf signifikante Ungleichheiten zwischen den europäischen Ländern hin.
  • So liegt z. B. die Gesundheitserwartung in Schweden bei Frauen gleich um 16,2 Jahre höher als in Österreich.
  • Die Gesundheitserwartung in Schweden liegt bei Männern um 16,0 Jahre höher als in Österreich.

Siehe auch:

Tabelle Gesundheitserwartung

EU-Vergleich Gesunde Lebenserwartung bei der Geburt und im Alter von 65 Jahren (2016)[23]

Lebenserwartung

Die durchschnittliche Lebenserwartung bei der Geburt betrug, laut Daten von Eurostat, für das Jahr 2016 im EU-Durchschnitt 81 Jahre.[25] Für Männer lag sie bei 78,2 Jahren und für Frauen bei 83,3 Jahren. Die Lebenserwartung in der Europäischen Union lag damit mehr als 10 Jahre über dem weltweiten Durchschnitt von knapp 70 Jahren. Die im Durchschnitt längste Lebenserwartung hatten EU-Bürger in Spanien mit 83,5 Jahren. Die kürzeste Lebenserwartung innerhalb der EU hatten dagegen die Bürger von Litauen, Bulgarien und Lettland mit jeweils 74,9 Jahren. Bei der Lebenserwartung belegten vor allem die südeuropäischen Staaten hohe Platzierungen, obwohl diese nicht unbedingt zu den reichsten Ländern der Union gehören. Die hinteren Ränge werden allesamt von Osteuropäischen Ländern belegt.

RangStaatLebenserwartung
(Gesamt)
Lebenserwartung
(Männer)
Lebenserwartung
(Frauen)
1Spanien Spanien83,580,586,3
2Italien Italien83,481,085,6
3Zypern Republik Zypern82,780,584,9
4Frankreich Frankreich82,779,585,7
5Luxemburg Luxemburg82,780,185,4
6Malta Malta82,680,684,4
7Schweden Schweden82,480,684,1
8Osterreich Österreich81,879,384,1
9Irland Irland81,879,983,6
10Niederlande Niederlande81,780,083,2
11Belgien Belgien81,579,084,0
12Griechenland Griechenland81,578,984,0
13Finnland Finnland81,578,684,4
14Portugal Portugal81,378,184,3
15Slowenien Slowenien81,278,284,3
16Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich81,279,483,0
17Deutschland Deutschland81,078,683,5
-Europa Europäische Union81,078,283,6
18Danemark Dänemark80,979,082,8
19Tschechien Tschechien79,176,182,1
20Kroatien Kroatien78,275,081,3
21Estland Estland78,073,382,2
22Polen Polen78,073,982,0
23Slowakei Slowakei77,373,880,7
24Ungarn Ungarn76,272,679,7
25Rumänien Rumänien75,371,779,1
26Bulgarien Bulgarien74,971,378,5
27Litauen Litauen74,969,580,1
28Lettland Lettland74,969,879,6

Siehe auch: Gesundheitserwartung: Indikator Gesunde Lebensjahre (GLJ)

Statistiken

Index der menschlichen Entwicklung (HDI)

Das Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen klassifiziert alle Mitgliedstaaten als Staaten mit "sehr hoher menschlicher Entwicklung", da alle einen Index der menschlichen Entwicklung (HDI) 2019 von mehr als 0,8 haben.[26]

Liste HDI 2019 der EU-Mitgliedstaaten
Rang in der EURang weltweitStaatHDI
12Irland Irland0,955
26Deutschland Deutschland0,947
37Schweden Schweden0,945
48Niederlande Niederlande0,944
510Danemark Dänemark0,94
611Finnland Finnland0,938
714Belgien Belgien0,931
818Osterreich Österreich0,922
922Slowenien Slowenien0,917
1023Luxemburg Luxemburg0,916
1125Spanien Spanien0,904
1226Frankreich Frankreich0,901
1327Tschechien Tschechien0,9
1428Malta Malta0,895
1529Estland Estland0,892
1529Italien Italien0,892
1732Griechenland Griechenland0,888
1833Zypern Republik Zypern0,887
1934Litauen Litauen0,882
2035Polen Polen0,88
2137Lettland Lettland0,866
2238Portugal Portugal0,864
2339Slowakei Slowakei0,86
2440Ungarn Ungarn0,854
2543Kroatien Kroatien0,851
2649Rumänien Rumänien0,828
2756Bulgarien Bulgarien0,816

Alterspyramide

Alterspyramide Europäische Union 2013
MännerAlterstufeFrauen
3.630.778 
85 und älter
8.218.188  
5.306.277 
80–84
8.454.811  
7.906.877 
75–79
10.680.512  
10.102.896 
70–74
12.181.603  
12.144.566 
65–69
13.592.358  
14.869.515 
60–64
16.043.260  
16.233.614 
55–59
16.993.992  
17.723.947 
50–54
18.044.116  
18.940.262 
45–49
18.896.977  
18.722.624 
40–44
18.538.464  
17.788.398 
35–39
17.527.725  
17.291.379 
30–34
17.063.718  
16.304.500 
25–29
15.996.105  
15.704.338 
20–24
15.135.476  
14.076.653 
15–19
13.370.022  
13.453.734 
10–14
12.782.681  
13.471.020 
5–9
12.799.697  
13.649.538 
0–4
12.971.206  

Geburtenrate & Sterberate

Geburtenrate: 10,1 Geburten/1000 Einwohner (2016)[27]

Sterberate: 10,2 Tote/1000 Einwohner (2016)[27]

Kindersterblichkeitsrate: 4,0 Tote/1000 Geburten (2016)[28]

Lebenserwartung: (2016)[27]

  • Gesamt: 80,2 Jahre
  • Männer: 77,4 Jahre
  • Frauen: 83,2 Jahre

Ehen & Fruchtbarkeit

Heiratsrate: 4,9 Heiraten/1000 Einwohner (2007)[29]

Scheidungsrate: 2,0 Scheidungen/1000 Einwohner (2005)[28] Fruchtbarkeitsrate: 1,61 Kinder/Frau 2016[30]

Geburten außerhalb von Ehen: 39,5 % 2011[31]

Demografie

EU-Nettomigrationsrate

Nettomigrationsrate: 2,5 Einwanderer/1000 Einwohner (2016)[27]

Migration in den Mitgliedsstaaten

Einerseits existiert ein nicht unerheblicher Anteil von Bürgern der Europäischen Union aus dem Schengen-Gebiet, die innerhalb der EU ihren Wohnsitz wechseln. Die beiden Hauptgruppen hierbei sind zum einen jüngere Leute aus Gründen der Arbeitssuche.[32] Diese wandern in die ökonomisch stärkeren Länder ab. Die andere größere Gruppe bilden ältere Leute, die ihren Alterssitz aufgrund des besseren, wärmeren Klimas in den Süden der Europäischen Union verlegen.[33]

Neben der inneren Migration wandern in die Europäische Union insgesamt auch mehr Menschen ein, als von dort auswandern. Die Netto-Einwanderungsrate der EU im Jahr 2008 betrug 3,1 pro 1.000 Einwohner.[34] Die jährliche absolute Einwanderung schwankte seit 2003 von 1,5 bis 2,0 Millionen Einwanderungen.[34]

Bevölkerungsaufbau in der Europäischen Union 2010
(absolute Zahlen in Tausend)
MitgliedsstaatGesamtbevölkerungNicht im Land geboren%Aus einem anderen EU-Mitgliedsstaat%Nicht aus einem EU-Mitgliedsstaat%
Europaische Union EU501.09847.3489,415.9803,231.3686,3
Deutschland Deutschland081.80209.81212,003.3964,206.4157,8
Frankreich Frankreich064.71607.19611,102.1183,305.0787,8
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich062.00807.01211,302.2453,604.7677,7
Spanien Spanien045.98906.42214,002.3285,104.0948,9
Italien Italien060.34004.79808,001.5922,603.2055,3
Niederlande Niederlande016.57501.83211,100.4282,601.4048,5
Griechenland Griechenland011.30501.25611,100.3152,800.9408,3
Schweden Schweden009.34001.33714,300.4775,100.8599,2
Osterreich Österreich008.36701.27615,200.5126,100.7649,1
Portugal Portugal010.63700.79307,500.1911,800.6025,7
Danemark Dänemark005.53400.50009,01522,83486,3

Bevölkerungsentwicklung

Es wird vermutet, dass die Bevölkerung der Europäischen Union von 495 Millionen am 1. Januar 2008 auf 521 Millionen im Jahr 2035 ansteigen wird und anschließend bis zum Jahr 2060 schrittweise auf 506 Millionen zurückgeht. Für den Zeitraum von 2008 bis 2060 wird ein Rückgang der jährlichen Geburtenzahl vorausgesagt.

Gleichzeitig wird vermutet, dass die Zahl der jährlichen Sterbefälle weiter zunimmt. Vermutlich wird die Zahl der Sterbefälle ab 2015 die Zahl der Geburten übersteigen und das Bevölkerungswachstum aufgrund des natürlichen Wachstums somit aufhören. Ab diesem Zeitpunkt wird der positive Wanderungssaldo voraussichtlich der einzige Bevölkerungswachstumsfaktor sein. Ab 2035 dürfte dieser positive Wanderungssaldo jedoch die negative natürliche Veränderung nicht mehr ausgleichen, und es wird vermutlich eine rückläufige Entwicklung in der Bevölkerungszahl geben.

Darüber hinaus dürfte die Bevölkerung der Europäischen Union weiterhin älter werden; der Anteil der älteren Menschen (65 Jahre und älter) wird von 17,1 % im Jahr 2008 auf 30,0 % im Jahr 2060 steigen, und der Anteil der Menschen, die 80 Jahre und älter sind, wird im gleichen Zeitraum von 4,4 % auf 12,1 % steigen.[35]

Bevölkerungsentwicklung der EU-25 1960 bis 2050 mit Alterszusammensetzung
Bevölkerung in Tausend
MitgliedstaatBevölkerung 2008Bevölkerung 2035Prozentuale VeränderungBevölkerung 2060Prozentuale Veränderung
Belgien Belgien10.91811.9069,05 %12.29512,61 %
Bulgarien Bulgarien07.50506.535−12,92 %5.485−26,92 %
Danemark Dänemark05.56105.8585,34 %5.9206,46 %
Deutschland Deutschland81.75279.150−3,18 %70.759−13,45 %
Estland Estland01.34001.243−7,24 %1.132−15,52 %
Finnland Finnland05.37505.5573,39 %5.4020,50 %
Frankreich Frankreich63.13669.0219,32 %71.80013,72 %
Griechenland Griechenland11.33011.5752,16 %11.118−1,87 %
Irland Irland04.48006.05726,04 %6.75237,51 %
Italien Italien60.62661.9952,26 %59.390−2,04 %
Lettland Lettland02.23001.970−11,60 %1.682−24,57 %
Litauen Litauen03.24502.998−7,61 %2.548−21,48 %
Luxemburg Luxemburg0.05120.063323,63 %73242,97 %
Malta Malta0.04160.04293,12 %405−2,64 %
Niederlande Niederlande16.65517.2713,70 %16.596−0,35 %
Osterreich Österreich08.40409.0757,98 %9.0377,53 %
Polen Polen38.20036.141−5,39 %31.139−18,48 %
Portugal Portugal10.61711.3957,33 %11.2656,10 %
Rumänien Rumänien21.41419.619−8,38 %16.921−20,98 %
Schweden Schweden09.41610.38210,26 %10.87515,49 %
Slowakei Slowakei05.43505.231−3,75 %4.547−16,34 %
Slowenien Slowenien02.05001.992−2,83 %1.779−13,22 %
Spanien Spanien47.19053.02712,37 %51.91310,01 %
Tschechien Tschechien10.53310.288−2,33 %9.514−9,67 %
Ungarn Ungarn09.98609.501−4,86 %8.717−12,71 %
Vereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich62.43670.68513,21 %76.67722,81 %
Zypern Republik Zypern0.08041.12139,4 %1.32064,18 %
Europaische Union EU502.489520.6543,62 %505.7190,64 %

Demografiestrategie der EU

Im Jahr 2006 wurden von der Europäischen Kommission fünf strategische Maßnahmen zur „Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels“ vorgeschlagen:[36]

  • Unterstützung der demografischen Erneuerung durch bessere Bedingungen für Familien und die Vereinbarkeit von Beruf und Familie
  • Förderung der Beschäftigung – mehr Arbeitsplätze und ein längeres Erwerbsleben mit hoher Lebensqualität
  • Steigerung der Produktivität und Wirtschaftsleistung durch Investitionen in Bildung und Forschung
  • Aufnahme und Integration von Migranten in Europa
  • Gewährleistung nachhaltiger öffentlicher Finanzen für angemessene Renten, medizinische Versorgung und Langzeitpflege

Siehe auch

Weblinks

Commons: Demographics of the European Union – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Bevölkerung am 1. Januar. In: Tabelle. Eurostat, 2018, abgerufen am 30. Juni 2019.
  2. Zahlen für Frankreich enthalten auch die vier Übersee-Départements (Französisch-Guayana, Guadeloupe, Martinique, Réunion) die integraler Teil der EU sind, nicht enthalten sind die Collectivité d’outre-mer und die anderen Territorien, die nicht Teil der EU sind.
  3. Amt für Statistik Berlin-Brandenburg (Memento des Originals vom 23. Mai 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik-berlin-brandenburg.de
  4. a b Cifras oficiales de población resultantes de la revisión del Padrón municipal a 1 de enero. Bevölkerungsstatistiken des Instituto Nacional de Estadística (Bevölkerungsfortschreibung).
  5. a b Einwohnerzahlen italienischer Städte am 31. Oktober 2013
  6. Bevölkerung des Departements Paris am 1. Januar 2013
  7. 38. Pressemitteilung. Nationales Institut für Statistik Rumäniens
  8. statistik.at
  9. Bevölkerung von Hamburg (Monatszahlen)
  10. Bevölkerung von Budapest am 1. Januar 2013 (Memento vom 17. Oktober 2013 im Internet Archive)
  11. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2020. Główny Urząd Statystyczny (GUS) (PDF-Dateien; 0,72 MB), abgerufen am 12. Juni 2021.
  12. Einwohnerzahl Städte in Bayern (Memento des Originals vom 9. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.statistik.bayern.de
  13. Bevölkerung von Sofia am 31. Dezember 2012
  14. Bevölkerung von Prag am 31. Dezember 2013 (MS Excel; 66 kB)
  15. Bevölkerung der Gemeinden Nordrhein-Westfalens am 31. Dezember 2020 – Fortschreibung des Bevölkerungsstandes auf Basis des Zensus vom 9. Mai 2011. Landesbetrieb Information und Technik Nordrhein-Westfalen (IT.NRW), abgerufen am 21. Juni 2021. (Hilfe dazu)
  16. Eurobarometer Spezial – Die Europäer und ihre Sprachen. (Memento des Originals vom 9. März 2013 im Internet Archive; PDF; 6,8 MB)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/ec.europa.eu Europäische Union; abgerufen am 25. November 2010
  17. Eurobarometer 83.4 (May-June 2015): Climate change, Biodiversity and Discrimination of Minority Groups. Abgerufen am 10. November 2017 (englisch).
  18. EuroStat-Glossar:Gesunde Lebensjahre (GLJ), abgerufen am 22. April 2019.
  19. Glossar:Todesfall. European Union, abgerufen am 22. April 2019.
  20. Gesunde Lebensjahre und Lebenserwartung im Alter von 65 Jahren nach Geschlecht, EuroStat; abgerufen am 22. April 2019.
  21. Sullivan-Methode; abgerufen am 22. April 2019.
  22. Healthy life years. CODED – Eurostat Datenbank für Konzepte und Begriffe (englisch) abgerufen am 22. April 2019.
  23. a b EuroStat-Statistik erklärt: Healthy life years statistics; abgerufen am 22. April 2019.
  24. Verordnung (EG) Nr. 1177/2003 des Europäischen Parlaments und des Rates vom 16. Juni 2003 über die Gemeinschaftsstatistik über Einkommen und Lebensbedingungen (EU-SILC)
  25. Lebenserwartung in der EU. Eurostat, abgerufen am 6. Juli 2018.
  26. Table: Human Development Index and its components. In: Entwicklungsprogramm der Vereinten Nationen (Hrsg.): Human Development Report 2020. United Nations Development Programme, New York 2020, ISBN 978-92-1126442-5, S. 343 (englisch, undp.org [PDF]).
  27. a b c d The World Factbook — Central Intelligence Agency. Abgerufen am 10. September 2017 (englisch).
  28. a b Eurostat 2005 (Memento des Originals vom 8. Dezember 2006 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/epp.eurostat.ec.europa.eu
  29. Eurostat 2007 (Memento des Originals vom 31. März 2010 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/epp.eurostat.ec.europa.eu
  30. epp.eurostat.ec.europa.eu
  31. epp.eurostat.ec.europa.eu (Memento des Originals vom 6. Oktober 2014 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/epp.eurostat.ec.europa.eu
  32. presseurop.eu
  33. Anzahl deutscher Ruheständler außerhalb der Bundesrepublik wächst
  34. a b 5.4 million children born in EU27 in 2008. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Eurostat, archiviert vom Original am 10. Mai 2013; abgerufen am 21. Oktober 2014.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/epp.eurostat.ec.europa.eu
  35. Bevölkerungsprojektionen 2008-2060
  36. Demografische Analyse (Kurzzusammenfassung zu fünf Strategien zur Bewältigung der Herausforderungen des demografischen Wandels, html). Europäische Kommission, abgerufen am 4. Juli 2016. Ohne Artikel-Datum im Artikel-Text (aus Jahr ca. 2013)

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Flagge Finnlands
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Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
Flag of Croatia.svg
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
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Knowledge of Spanish in the European Union

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    Native
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Die Karte zeigt den Anteil der Bevölkerung an, die an einen Gott glaubt - in der jetzigen EU, der Schweiz und der Türkei. Die Verteilung wurde 2004 auf Basis einer Umfrage erstellt. Image:Europe-atheism-2005.png zeigt die Verteilung für Leute, die weder an einen Gott noch weiteres Übernatürliches glauben.
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Eurobarometer Poll 2005 Percentage of those who agreed to the statement that "there isn't any sort of God, spirit, or life force". Colour enhanced from the original: contrast -0.5; gamma 0.7.
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