Daniele Franco

(c) Istituto Nazionale di Geofisica e Vulcanologia, CC BY 4.0
Daniele Franco (2021)

Daniele Franco (geboren 7. Juni 1953 in Trichiana) ist ein italienischer Ökonom. Von 2020 bis 2021 war er Generaldirektor der Banca d’Italia[1] und vom Februar 2021 bis Oktober 2022 italienischer Minister für Wirtschaft und Finanzen im Kabinett Draghi.[2]

Karriere

Franco studierte Politikwissenschaften an der Universität Padua. Nach seiner Laurea 1977 absolvierte er 1978 einen Master in Unternehmensorganisation und im Jahr darauf einen weiteren Master in Wirtschaftswissenschaften an der Universität York.[1]

1979 wurde er in der Banca d’Italia angestellt und arbeitete dort in der Forschungsabteilung bis 1994. Im gleichen Jahr wechselte er als wirtschaftlicher Berater in die Generaldirektion Wirtschaft und Finanzen der Europäischen Kommission. 1997 kehrte Franco zur Banca d’Italia zurück und war in verschiedenen leitenden Funktionen im Bereich Finanzwissenschaft (bis 2007), Kapitalstruktur und Wirtschaftsstruktur (bis 2011) sowie im Bereich internationale Beziehungen (bis 2013) tätig.[1]

Von 2013 bis 2019 war er Leiter des zentralen Rechnungsamtes des Staates (italienisch Ragioniere generale dello Stato), das dem Ministerium für Wirtschaft und Finanzen untersteht.[1] Als Leiter des Amtes stand er mehrmals in der Kritik der Regierungen Renzi und Conte, da er Zweifel an der finanziellen Deckung einiger finanzpolitischer Maßnahmen äußerte.[3]

Im Mai 2019 übernahm Franco die Position des stellvertretenden Generaldirektors bei der Banca d’Italia. Im Januar 2020 folgte seine Ernennung zum Generaldirektor und damit Stellvertreter des Notenbankgouverneurs Ignazio Visco.[1]

Am 12. Februar 2021 wurde er vom designierten italienischen Ministerpräsident Mario Draghi zum Finanzminister ernannt.[4]

Im akademischen Bereich hielt er Vorlesungen an den Universitäten Bergamo und Triest sowie an der Cattolica in Mailand und der Scuola Nazionale dell’Amministrazione.[1]

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • I conti economici e le situazioni patrimoniali degli istituti di credito speciale: 1975–1981. Banca d’Italia, Rom 1983.
  • Generational accounting: the case of Italy. Banca d’Italia, Rom 1992.
  • L’espansione della spesa pubblica in Italia: 1960–1990. Il mulino, Bologna 1993, ISBN 88-15-03766-7.
  • Pension liabilities: their use and misuse in the assessment of fiscal policies. European commission, Directorate-general for economic and financial affairs, Brüssel 1995.
  • zusammen mit Anne Brunila, Marco Buti: The stability and growth pact: the architecture of fiscal policy in EMU.Palgrave, Basingstoke, New York 2001, ISBN 9780333961452.
  • zusammen mit Marco Buti: Fiscal policy in economic and monetary Union: theory, evidence and institutions. E. Elgar, Cheltenham, Northampton 2005, ISBN 9781845420178.

Ehrungen und Auszeichnungen

Weblinks

Commons: Daniele Franco – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Daniele Franco – Direttore Generale. In: bancaditalia.it. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Februar 2021; abgerufen am 10. Februar 2021 (italienisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.bancaditalia.it
  2. Andres Wysling: Daniele Franco – Italiens neuer Finanzminister steht für Budgetdisziplin, er sieht aber nicht nur Zahlen. In: nzz.ch. 13. Februar 2021, abgerufen am 13. Februar 2021.
  3. Mario D’Angelo: Chi è Daniele Franco, nuovo direttore generale di Bankitalia. In: money.it. 20. Dezember 2019, abgerufen am 10. Februar 2021 (italienisch).
  4. Massimiliano Jattoni Dall’Asén: Chi è Daniele Franco, ministro dell’Economia e delle Finanze. In: corriere.it. 12. Februar 2021, abgerufen am 13. Februar 2021 (italienisch).
  5. a b c Franco Dott. Daniele. In: quirinale.it. Abgerufen am 6. Januar 2022 (italienisch).
  6. Franco Dott. Daniele. In: quirinale.it. Abgerufen am 6. Januar 2022 (italienisch).

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Daniele Franco, Ministro dell'Economia e delle Finanze nel governo Draghi.