Damen Conversations Lexikon

Titelblatt des ersten Bandes

Das Damen Conversations Lexikon ist ein 10-bändiges Konversationslexikon aus dem 19. Jahrhundert, das sich zur Erscheinungszeit vor allem an bildungsinteressierte Frauen des Bürgertums richtete.

Geschichte

Der deutsche Buchmarkt bot am Beginn der 1830er Jahre rund 50 enzyklopädische Werke, die vielfältige Spezialgebiete behandelten und sich an unterschiedliche Zielgruppen richteten. So gab es das Große Conversations-Lexikon von Joseph Meyer, das sich an die gebildeten Stände wandte und das in Einzellieferungen vertreiben wurde. Der Schriftsteller Carl Herloßsohn, der aus ärmlichen Verhältnissen stammte, setzte auf ein ähnliches Konzept, indem er 1834 mit der Herausgabe des Damen Conversations Lexikons begann. Dabei setzte er auf das Interesse bildungshungriger Frauen des Bürgertums. Jeweils vier Hefte bildeten einen Band. Im Jahre 1838 war der zehnte Band vollendet. Zu den Mitarbeitern zählten Karoline von Woltmann, die beispielsweise einen Beitrag über die „Ehe“ verfasste. Beiträge aus dem Bereich Musik sollen in den ersten beiden Bänden von Robert Schumann stammen. Die Nebenseiten der Titelblätter zu den einzelnen Bänden waren mit Stahlstichen berühmter Frauen versehen, die von Moritz Retzsch stammten.[1]

In der Vorrede zum ersten Band heißt es:

„Das weibliche Interesse allseitig in’s Auge zu fassen, das Nützliche, Schöne, Wissenswerthe im Geiste der Frauen zu prüfen und anschaulich zu machen, es in einem leichtern, geschmackvollern Gewande einherschreiten zu lassen als bei andern lexikographischen Werken, eine Form zu wählen, welche den Richterinnen des Geschmackes genüge, ohne dabei der enrsten und würdigen Stellung etwas zu vergeben, die das Werk einzunehmen bestimmt ist, dies war die Aufgabe, die wir zu lösen gedachten.“

Die Redaction: Vorrede. Erster Band, Leipzig, im August 1834 (Auszug)[2]

Ein Digitalisat erschien (in Neusatz und Faksimile) in der Reihe Digitale Bibliothek und wurde kostenfrei auf dem Portal Zeno.org bereitgestellt. Dabei wird der vollständige Text der gedruckten Ausgabe mit einer wortgenauen Seitenkonkordanz unverändert wiedergegeben.[3] 1856 erschien das Werk Neuestes Damen-Conversations-Lexikon: ein Inbegriff des Gesammtwissens für die Frauenwelt das ebenfalls in Leipzig gedruckt wurde und sich an dieselbe Zielgruppe richtete.

Bände

Hofschauspielerin
Sophie Müller
(Moritz Retzsch) Band 7

Herausgegeben im Verein mit Gelehrten und Schriftstellerinnen

Siehe auch

Weblinks

  • Angelika Schaser: Rezension zu: C. Herloßsohn (hg): Damen Conversations Lexikon. hsozkult.de

Einzelnachweise

  1. Angelika Schaser: Rezension zu: Carl Herloßsohn (Hrsg.): Damen Conversations Lexikon. Neusatz und Faksimile der 10-bändigen Ausgabe Leipzig 1834 bis 1838, Berlin 2005. H-Soz-Kult, 25. April 2006, abgerufen am 21. Juli 2019.
  2. Vorrede. In: Carl Herloßsohn (Hrsg.): Damen Conversations Lexikon. Band 1. Leipzig 1834, S. III3 (zeno.org)
  3. Damen Conversations Lexikon. Neusatz und Faksimile. In: Digitalisat. Zeno.org, abgerufen am 21. Juli 2019.

Auf dieser Seite verwendete Medien

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Title of Damen Conversations Lexikon, Germany
Sophie Müller Hofschauspielerin.jpg
Sophie Müller, k. k. Hofschauspielerin, Stahlstichtafel von Moritz Retzsch aus: C. Herloßsohn (Hrsg.): Damen Conversations Lexikon. Zweite unveränderte Ausgabe. Adorf, Verlags-Bureau, 1846.