Dänischburg

Dänischburg bildet zusammen mit den Ortsteilen Siems, Rangenberg und Wallberg den Stadtbezirk 27 des Lübecker Stadtteils Kücknitz.

Im 20. Jahrhundert siedelten sich mehrere Industriebetriebe im Ortsteil an (Villeroy & Boch, Guano-Werke und Triangelwerk).

Geographie

Der Bezirk liegt am nördlichen Traveufer, das nur zu einem kleinen Teil überbaut ist – damit verfügt Dänischburg über einen natürlichen Zugang zur Trave. Durch Dänischburg führt die Kreisstraße K9, die Dänischburger Landstraße, als Hauptverkehrsachse.

Nach Süden ist Dänischburg durch die Trave begrenzt. Nach Norden schließen sich das Forstgebiet Dänischburger Forst und die Gemeinde Ratekau mit der Ortschaft Sereetz sowie die Bundesautobahn 226 an. Hier ist auch – kurz vor Beginn des Waldes – der Dänischburger Hof zu finden. Nach Westen folgt die Stadt Bad Schwartau, nach Osten der Ortsteil Siems, ebenfalls durch Industriebetriebe geprägt.

Geschichte

Die Hansestadt Lübeck hat ihren Ursprung westlich von Dänischburg. An der Mündung der Schwartau wurde 819 n. Chr. die slawische Burganlage Liubice erbaut.

Der Name Dänischburg ist wohl dem dänischen König Waldemar II. zu verdanken, der im Jahr 1234 zwei Türme errichten ließ, um die Schifffahrt zu blockieren. Die Türme lagen in der Nähe der Ortschaft Dänischburg. Die Ortschaft Dänischburg wurde 1299 erstmals urkundlich erwähnt.

Der Industrieverein aus Lübeck siedelte 1900 die Lübecker Schwefelsäure- und Superphosphatfabrik in Dänischburg an. Der Name änderte sich nach dem Ersten Weltkrieg durch eine Fusion in Guano-Werke. Die Firma Villeroy & Boch baute ihr Werk in Dänischburg ab 1906 auf. Die erste Schule wurde 1909 gebaut – die Luisenhof-Volksschule. Die Kapelle Sankt Paulus wurde am 27. Mai 1965 geweiht.

Am 20. Oktober 2000 wurde der Dänischburger Jugendtreff eröffnet. Der Jugendtreff auf dem Villeroy-&-Boch-Gelände geht auf eine Initiative von Jugendlichen zurück. Sie hatten Ende 1999 mit einer Unterschriftenliste die Einrichtung eines Treffpunkts für sich gefordert.[1]

Das Gelände von Villeroy & Boch wurde Anfang 2010 an IKEA verkauft. In den folgenden Jahren wurde das Werk komplett abgerissen. Im Anschluss wurde ein IKEA-Markt mit angrenzendem Einkaufszentrum gebaut, dem LUV-Shopping-Center. Es verfügt über mehrere Einzelhandelsunternehmen und war der erste Versuch von IKEA, ein Einkaufszentrum mit einem IKEA-Markt zu kombinieren.

Öffentlicher Nahverkehr

Dänischburg wird durch die Lübeck-Travemünder Verkehrsgesellschaft mit der Buslinie 33 in Richtung Travemünde bzw. Bad Schwartau angefahren. Mit der Linie 10 nach Wesloe und Sereetz des Stadtverkehrs verfügt Dänischburg über eine weitere Anbindung – diese Verbindung wurde nach der Eröffnung des Einkaufszentrums realisiert.[2]

Zum Fahrplanwechsel am 14. Dezember 2014 wurde an der Bahnstrecke Lübeck–Lübeck-Travemünde Strand der 1986 geschlossene Bahnhof Dänischburg etwas örtlich versetzt als Bahnhof Lübeck-Dänischburg IKEA wiedereröffnet. Der neue Haltepunkt wurde von IKEA initiiert und in einer Öffentlich-privaten Partnerschaft finanziert. Er befindet sich unmittelbar am einstigen Villeroy-&-Boch-Gelände[3] und wird stündlich bedient.

Organisation und Vereine

Die Freiwillige Feuerwehr Dänischburg wurde am 19. Februar 1922 gegründet und ist im Schäferkamp beheimatet. Die Wehr ist zusammen mit der Berufsfeuerwehr Lübeck für die Sicherheit in Dänischburg und Umgebung zuständig. Die Wehr hat auch eine Jugendfeuerwehr, die 1987 gegründet wurde.

Der TSV Dänischburg hat seine Heimat beim Sportplatz An den Bahnschranken an der Dänischburger Landstraße.

Quellen

  • Ulrich Meyenborg: … über 750 Jahre Dänischburg: 75 Jahre SPD-Ortsverein. Schmidt-Römhild, Lübeck 1996, OCLC 247794283
  • Werner Macziey: Kücknitzer Geschichte 1900–2005 aus Sicht des Gemeinnützigen Vereins Kücknitz e.V. von 1911. Lübeck-Kücknitz 2005, OCLC 255941978

Einzelnachweise

  1. Neuer Jugendtreff in Dänischburg, Lübecker Stadtzeitung vom 17. Oktober 2000
  2. Netzplan Lübeck - Auskünfte des SV Lübeck zum Linienverkehr, Fahrzeiten und mehr. Abgerufen am 24. Juni 2019.
  3. Zwei neue Bahnhöfe für Lübeck, Lübecker Nachrichten vom 13. März 2013

Koordinaten: 53° 54′ 48,4″ N, 10° 44′ 25,5″ O