Cryptosporidium parvum

Cryptosporidium parvum

Cryptosporidium parvum

Systematik
ohne Rang:Sar
ohne Rang:Alveolata
ohne Rang:Apicomplexa
ohne Rang:Conoidasida
Gattung:Kryptosporidien (Cryptosporidium)
Art:Cryptosporidium parvum
Wissenschaftlicher Name
Cryptosporidium parvum
Tyzzer 1912

Cryptosporidium parvum ist ein ovaler Dünndarm-Parasit der Gattung Kryptosporidien, der die sogenannte Kryptosporidiose verursacht. Die Kryptosporidiose ist eine Zoonose, die vor allem durch Säugetiere übertragen wird. Bei immunkompetenten Personen verläuft die Infektion symptomlos oder als selbstlimitierende (= von selbst wieder aufhörende) Durchfallerkrankung. Dagegen können Säuglinge oder immunkranke Personen lebensbedrohliche Durchfälle durchleiden. Die Übertragung erfolgt fäkal-oral oder über kontaminierte Nahrungsmittel/Trink­wasser.

Im September und Oktober 2022 gab es in Schweden einen Ausbruch mit 101 Krankheitsfällen, verursacht durch Salat.[1] In England erkrankten 2021 drei Menschen durch C. parvum, nachdem sie pasteurisierte Milch aus einem Verkaufsautomaten konsumiert hatten.[2]

Für den direkten oder indirekten Nachweis von humanpathogenen Kryptosporidien besteht eine namentliche Meldepflicht nach § 7 Abs. 1 Nr. 11 Infektionsschutzgesetz (IfSG).

Genom, Organellen

Das Genom von C. parvum (sequenziert im Jahr 2004) ist mit 9,1 Mbp (Mega-Basenpaaren) relativ klein und einfach organisiert. Es besteht aus acht Chromosomen mit einer Größe von 1,04 bis 1,5 Mbp.[3] Das Genom ist sehr kompakt und gehört zu den wenigen Organismen ohne Transposons. Im Gegensatz zu anderen Apicomplexa hat C. parvum keine Gene in seinen Plastiden oder Mitochondrien.[3][4]

Literatur

  • Thieme: Medizinische Mikrobiologie, ISBN 3-13-444809-2.

Einzelnachweise

  1. News Desk: At least 100 ill in Swedish Cryptosporidium salad outbreak. 18. November 2022, abgerufen am 4. November 2023 (amerikanisches Englisch).
  2. Anya Gopfert, Rachel M. Chalmers, Sarah Whittingham, Laura Wilson, Maria van Hove, Claire F. Ferraro, Guy Robinson, Nick Young, Bayad Nozad: An outbreak of Cryptosporidium parvum linked to pasteurised milk from a vending machine in England: a descriptive study, March 2021. In: Epidemiology and Infection. Band 150, 2022, ISSN 0950-2688, doi:10.1017/S0950268822001613, PMID 36305017, PMC 9987014 (freier Volltext) – (cambridge.org [abgerufen am 4. November 2023]).
  3. a b M. S. Abrahamsen, T. J. Templeton et al.: Complete genome sequence of the apicomplexan, Cryptosporidium parvum. In: Science. Band 304, Nr. 5669, 2004, S. 441–445, doi:10.1126/science.1094786, PMID 15044751.
  4. Keithly: Hydrogenosomes and mitosomes mitochondria of anaerobic eukaryotes. Microbiology Monographs. Hrsg.: Janet S. Keithly; Jan Tachezy (= Microbiology Monographs. Band 9). Springer, Berlin 2007, ISBN 978-3-540-76733-6, The Mitochondrion-Related Organelle of Cryptosporidium parvum, S. 231–253, doi:10.1007/7171_2007_115.

Auf dieser Seite verwendete Medien