Boville Ernica

Boville Ernica
Boville Ernica (Italien)
StaatItalien
RegionLatium
ProvinzFrosinone (FR)
Koordinaten41° 39′ N, 13° 28′ O
Höhe450 m s.l.m.
Fläche28 km²
Einwohner8.598 (31. Dez. 2019)[1]
Postleitzahl03022
Vorwahl0775
ISTAT-Nummer060014
VolksbezeichnungBovillensi
SchutzpatronSan Pietro Ispano
WebsiteBoville Ernica

Boville Ernica

Boville Ernica ist eine italienische Gemeinde mit 8598 Einwohnern (Stand 31. Dezember 2019)in der Provinz Frosinone in der Region Latium und ist Mitglied der Vereinigung I borghi più belli d’Italia[2] (Die schönsten Orte Italiens).

Geographie

Boville Ernica liegt 98 km östlich von Rom und 17 km östlich von Frosinone. Es liegt auf einem Hügel in den Monti Ernici in der traditionsreichen Landschaft der Ciociaria. Es ist Mitglied der Comunità Montana Monti Ernici.

Geschichte

Der Ursprung des Ortes liegt im frühen Mittelalter, als eine Rückzugssiedlung gegenüber den Plünderungszügen der Araber errichtet und im 13. Jahrhundert ausgebaut wurde. Seitdem unterstand er direkt der päpstlichen Herrschaft. Als bedeutendste Familie im Orte konnten die De Angelis von 1564 bis 1582 kurzzeitig eine Autonomie ihres Ortes verwirklichen; andere wichtige Familien waren die Simoncelli und die Filonardi. Am 28. Januar 1861 fand vor den Toren ein Gefecht zwischen piemontesischen und neapolitanischen Einheiten im Zusammenhang der Annexion des Königreichs Beider Sizilien durch den italienischen Nationalstaat statt. Bis zum Jahre 1907 hieß der Ort Bauco und wurde dann wegen der damaligen Rückbesinnung auf eine als rühmenswert angesehene Vergangenheit umbenannt, weil er als ein Teil des Siedlungsgebietes der Herniker angesehen wurde.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr188119011921193619511971199120012011
Einwohner362249646220763978738131877388738799

Quelle ISTAT[3]

Politik

Piero Fabrizi (PD) wurde im April 2008 zum Bürgermeister gewählt und bei der Kommunalwahl am 26. und 27. Mai 2013 im Amt bestätigt. Seine linke Bürgerliste (Insieme per Crescere) stellt auch mit 7 von 10 Sitzen die Mehrheit im Gemeinderat.[4] Er besiegte bei beiden Wahlen seinen Vorgänger Michele Rotondi.

Partnergemeinden

Sehenswürdigkeiten

In Boville Ernica sind folgende Sehenswürdigkeiten vorhanden:

  • die Stadtmauer mit 18 Türmen als Beispiel mittelalterlicher Ortsbefestigungen;
  • der Palazzo Simoncelli, heute Rathaus;
  • der Palazzo De Angelis;
  • die klassizistische Kirche S. Michele Arcangelo, entworfen vom römischen Architekten Josèphe Subleyras, mit zwei Gräbern der Familie De Angelis;
  • das Castello Bulgarini;
  • das Castello Filonardi mit einem Renaissancepalast von 1542 und der Kirche San Pietro Ispano: Hier befinden sich die Kapelle der Familie Simoncelli mit zwei Statuen von Andrea Bregno, ein Giotto zugeschriebenes Mosaik eines Engels am Hauptaltar, ein frühchristlicher Sarkophag mit Reliefs auf Kasten und zugehörigem Deckel und die Cappella Filonardi mit den zwei Grabmälern der Kardinäle Ennio und Filippo Filonardi.

Söhne und Töchter des Ortes

Literatur

  • Pietro Filonardi: Origini della famiglia e il cardinale Ennio Filonardi, Boville Ernica 1999.
  • Il cardinale Ennio Filonardi nel 450. anniversario della sua morte: Atti del 2. convegno di studi storici, Boville Ernica 19 dicembre 1999, Boville Ernica 2000.
  • Giuseppe Paglia: Boville Ernica e il suo santuario di Santa Liberata, Casamari 1976.
  • Bernardino D'Aversa: Boville Ernica: Guida alle opere d'arte, Casamari 1990.
  • Patrizia Tosini: Il caso 'baroniano' della cappella Simoncelli a Boville Ernica (con alcune note sulla committenza Filonardi), in: Arte e committenza nel Lazio nell'età di Cesare Baronio, Rom 2009, 293–317 ISBN 978-88-492-1688-2.
  • Ders.: Il Monastero benedettino di S. Giovanni Battista in Boville Ernica e i suoi 350 anni di vita, Casamari 1980.
  • Umberto Caperna: Ennio Filonardi vescovo di Veroli e cardinale di Sant'Angelo in Forum Piscium (1466–1548), in: I cardinali nel Lazio, Rom 2008, 150–158.
  • Capar Wirz: Ennio Filonardi: der letzte Nuntius in Zürich, Zürich 1894.
  • Ders.: Presenza e testimonianza dei gesuiti a Boville Ernica, Casamari 1995.
  • Elisa Canetri: Il sarcofago paleocristiano di Boville Ernica, Boville Ernica 2003.
  • Giovanni Magnante: Giovanni Battista Simoncelli e la sua donazione a Boville Ernica. Quattro secoli di arte e spiritualità 1612–2012, Boville Ernica 2012.

Quellen

  1. Statistiche demografiche ISTAT. Monatliche Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2019.
  2. I borghi più belli d’Italia. Borghipiubelliditalia.it, abgerufen am 13. August 2017 (italienisch).
  3. Statistiche demografiche ISTAT. Bevölkerungsstatistiken des Istituto Nazionale di Statistica, Stand 31. Dezember 2011.
  4. Italienisches Innenministerium

Weblinks

Commons: Boville Ernica – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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