Bezirk Bergedorf

Wappen von Bergedorf
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Wappen von Hamburg
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Bergedorf
Bezirk von Hamburg
Lage des Bezirks in HamburgBezirk HarburgBezirk AltonaBezirk EimsbüttelBezirk Hamburg-NordBezirk WandsbekBezirk BergedorfBezirk Hamburg-MitteNiedersachsenSchleswig-HolsteinNeuwerk (zu Bezirk Hamburg-Mitte)
Lage des Bezirks in Hamburg
Gliederung des Bezirks BergedorfBezirk Hamburg-MitteNiedersachsenSchleswig-HolsteinHamburgAltengammeCurslackNeuengammeKirchwerderOchsenwerderSpadenlandTatenbergMoorfleetAllermöheNeuallermöheReitbrookBillwerderLohbrüggeBergedorf
Gliederung des Bezirks Bergedorf
.
Koordinaten53° 29′ 0″ N, 10° 12′ 0″ O
Höhe10 m ü. NHN
Fläche154,8 km²
Einwohner132.901 (31. Dez. 2022)
Bevölkerungsdichte859 Einwohner/km²
Postleitzahlen21029, 21031, 21033, 21035, 21037, 21039, 22113, 22115
Vorwahl040
Adresse der
Verwaltung
Bezirksamt Bergedorf
Wentorfer Straße 38
21029 Hamburg
Websitehttps://hamburg.de/bergedorf/

https://bergedorf.de/

Politik
BezirksamtsleiterinCornelia Schmidt-Hoffmann (SPD)
Sitzverteilung (Bezirksversammlung)
SPDCDUGrüneLinkeAfDFDP
121110543
Verkehrsanbindung
AutobahnA1 A25
BundesstraßeB5 B207
RegionalverkehrRE 1
S-Bahn HamburgS2
Quelle: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein (Memento vom 31. Januar 2012 im Internet Archive)

Der Bezirk Bergedorf ist der südöstliche der sieben Bezirke in Hamburg.[1] Im Vergleich zu den anderen Bezirken zählt er die wenigsten Einwohner auf größter Fläche und hat die umfangreichsten Grün- und Ackerflächen.

Geschichte

Seitdem das Gesetz über die Bezirksverwaltung in der Freien und Hansestadt Hamburg vom 21. September 1949 am 11. Mai 1951 in Kraft trat, ist der Bezirk Bergedorf einer von insgesamt sieben Bezirken in der Einheitsgemeinde Hamburg.

Neben der ehemaligen Stadt, dem heutigen Stadtteil Bergedorf, wurde der Bezirk gebildet aus den Gebieten der seit 1395 zu Hamburg gehörenden Marschlande, der seit 1868 zu Hamburg gehörenden Vierlande, dem seit 1768 hamburgischen Reitbrook und dem bis 1938 preußischen Dorf Lohbrügge.

Geschichte der Eisenbahn im Gebiet des Bezirks

Nach Eröffnung der Hamburg-Bergedorfer Eisenbahn 1842 als einer der ersten Eisenbahnstrecken Norddeutschlands wurde 1846 als erste überregionale Strecke die Berlin-Hamburger Eisenbahn eingerichtet. Die am Anfang des 20. Jahrhunderts gegründeten Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn (1906) und Vierländer Eisenbahn nach Zollenspieker (1912) wurden 1953 wieder eingestellt und durch Busbetrieb der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein (VHH) ersetzt.

1959 wurde der elektrische S-Bahn-Betrieb (mit seitlicher Gleichstrom-Stromschiene) von Hamburg (Berliner Tor) bis Bergedorf ausgedehnt und 1969 auch von Bergedorf bis nach Aumühle erweitert. 1996 wurde die Strecke Hamburg–Bergedorf–Berlin mit Wechselstrom-Oberleitung für den Fernverkehr elektrifiziert, wofür die Gleichstrom-S-Bahn neue Gleise bekommen musste.

Seit 1975 führt die Arbeitsgemeinschaft Geesthachter Eisenbahn e. V. an mehreren Betriebstagen im Jahr einen Museumsbahn-Betrieb auf der eingleisigen Strecke der Bergedorf-Geesthachter Eisenbahn durch, die sonst nur noch für einzelne Fahrten mit Güterzügen zum Kernkraftwerk Krümmel vorgehalten wird.

Wahlen

Bezirksversammlung

Bezirksamtsleiter Bergedorfs war von 2011 bis 2021 Arne Dornquast (SPD),[2] der im Juni 2017 im Amt bestätigt wurde.[3] Seit Oktober 2021 ist Cornelia Schmidt-Hoffmann Bezirksamtsleiterin.[4]

Wahlbeteiligung: 53,6 %
 %
30
20
10
0
26,4
24,3
21,9
10,5
8,5
5,5
2,9
n. k.
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014
 %p
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  -2
  -4
  -6
  -8
-10
-12
-14
−12,9
−4,2
+9,6
+1,3
+4,0
+3,3
+2,9
−4,0
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/TITEL zu lang
Sitzverteilung in der
Bezirksversammlung Bergedorf 2019
Insgesamt 45 Sitze

Nach der Wahl der Bezirksversammlung im Mai 2019 wurde Peter Gabriel zum Vorsitzenden der Bezirksversammlung gewählt.[5]

Bürgerschaft

Mit dem 2009 geänderten Wahlrecht für die Hamburgische Bürgerschaft und die Bezirksversammlung Bergedorf ist der Bezirk zum Wahlkreis Bergedorf zusammengefasst.

Die Wahlbeteiligung bei der Bürgerschaftswahl 2020 war landesweit 63 %, im Bezirk Bergedorf lag sie bei 58,1 %. Die fünf Wahlkreismandate in der Bürgerschaft werden von folgenden Personen bekleidet:[6]

Bundestag

Für die Wahl zum Deutschen Bundestag gehört der Bezirk seit 2002 zum Bundestagswahlkreis Hamburg-Bergedorf – Harburg, zuvor zum Bundestagswahlkreis Bergedorf, für den von 1969 bis 1987 Helmut Schmidt und von 1987 bis 2002 Rolf Niese im Bundestag saßen. Von 2002 bis 2013 wurde das Mandat von Hans-Ulrich Klose wahrgenommen. Bei der Bundestagswahl 2013 löste Metin Hakverdi (SPD) diesen als Kandidaten der Sozialdemokraten ab und erhielt 40,4 % der Erststimmen.[8] Hakverdi verteidigte das Direktmandat bei den Bundestagswahlen 2017[9] und 2021 erfolgreich.

Verwaltungsgliederung

Der Bezirk war bis zur Auflösung der Ortsamtsbereiche am 1. März 2008 in das Kerngebiet (mit Bergedorf und Lohbrügge) und in den Ortsamtsbereich Vier- und Marschlande (mit Allermöhe, Altengamme, Billwerder, Curslack, Kirchwerder, Moorfleet, Neuengamme, Ochsenwerder, Reitbrook, Spadenland und Tatenberg) unterteilt.[10] Seit dem 1. Januar 2011 gehört der neue Stadtteil Neuallermöhe zum Bezirk.

Zeitpunkt der Zugehörigkeit zu Hamburg: Die Marschlande sind bereits 1395 von Hamburg aufgekauft worden. Reitbrook stieß erst 1768 hinzu. Die beiderstädtische Verwaltung für Bergedorf und in der Folge für die Vierlande endete 1868; seitdem gehören diese Gebiete ausschließlich zu Hamburg. Lohbrügge kam erst 1938 im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes zum Hamburgischen Staatsgebiet.
StadtteilFläche in km²Einwohner
(31. Dezember 2022)
Karte
Allermöhe8,7 km²1421Lage von Hamburg-Allermöhe
Altengamme15,6 km²2341Lage von Hamburg-Altengamme
Bergedorf11,3 km²36757Lage von Hamburg-Bergedorf
Billwerder9,5 km²3790Lage von Hamburg-Billwerder
Curslack10,6 km²4143Lage von Hamburg-Curslack
Kirchwerder32,4 km²10311Lage von Hamburg-Kirchwerder
Lohbrügge13,0 km²41179Lage von Hamburg-Lohbrügge
Moorfleet4,3 km²1177Lage von Hamburg-Moorfleet
Neuallermöhe4,2 km²23368Lage von Hamburg-Neuallermöhe
Neuengamme18,6 km²3720Lage von Hamburg-Neuengamme
Ochsenwerder14,1 km²3030Lage von Hamburg-Ochsenwerder
Reitbrook6,9 km²540Lage von Hamburg-Reitbrook
Spadenland3,4 km²551Lage von Hamburg-Spadenland
Tatenberg3,1 km²573Lage von Hamburg-Tatenberg

Krankenhäuser

Der Bezirk Bergedorf hatte bis 2000 drei Krankenhäuser:

  1. Bethesda Krankenhaus Bergedorf, gebaut 1898 in Hamburg-Hamm, wurde im Zweiten Weltkrieg durch die Bombardierungen zerstört.[11] 1953 errichtete die Bethesda-Stiftung am Glindersweg in Bergedorf ein neues Krankenhaus. Im November 1954 besuchte Haile Selassie Bonn und Hamburg. Empfangen wurde er von Kurt Sieveking und Adolph Schönfelder.[12] Als er ein modernes Krankenhaus sehen wollte, zeigte man ihm das Bethesda. In der Folge entstand ein baugleiches Krankenhaus in Addis Abeba.[13]
  2. Das Allgemeine Krankenhaus Bergedorf entstand 1912 als „Staatskrankenhaus“ am Gojenbergsweg. Es wurde 1938 in „Allgemeines Krankenhaus Bergedorf“ umbenannt und zwischen 1952 und 1954 erheblich erweitert.[14] Auf Druck der Hamburger Gesundheitsbehörde fusionierte es 2000 mit dem Bethesda zum „Bethesda-Allgemeines Krankenhaus Bergedorf“. Seit 2004 heißt es „Bethesda Krankenhaus Bergedorf“.[15]
  3. BG Klinikum Hamburg, gegründet 1959 in Boberg

Naturschutzgebiete

  1. Naturschutzgebiet Boberger Niederung[16]
  2. Naturschutzgebiet Die Reit[17]
  3. Naturschutzgebiet Kirchwerder Wiesen[18]
  4. Naturschutzgebiet Zollenspieker[19]
  5. Naturschutzgebiet Kiebitzbrack[20][21]
  6. Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft[22]

Siehe auch

Literatur

  • Lichtwark-Heft – Das Kultur-Magazin aus Bergedorf, Lohbrügge, den Vier- und Marschlanden. Verlag HB-Werbung, Hamburg-Bergedorf, ISSN 1862-3549.

Weblinks

Commons: Bezirk Bergedorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. §1 Bezirksverwaltungsgesetz (BezVG) vom 6. Juli 2006. HmbGVBl. Teil I 2006, Nr. 33, S. 404 (landesrecht-hamburg.de [abgerufen am 18. März 2018]).
  2. Sophie Laufer: Arne Dornquast: Verwaltungsprofi und Lokalpatriot. Hamburger Abendblatt, 15. Juli 2011, abgerufen am 26. September 2015.
  3. Eklat bei Wahl von Bergedorfs Bezirkschef. In: ndr.de. 2. Juni 2017, abgerufen am 14. Juni 2017.
  4. Schmidt-Hoffmann neue Bezirksamtsleiterin in Bergedorf. In: Zeit Online. 1. Oktober 2021, abgerufen am 3. Februar 2022.
  5. sitzungsdienst-bergedorf.hamburg.de, abgerufen am 23. September 2020
  6. Statistikamt Nord (PDF) abgerufen am 23. September 2020
  7. Abgeordnetenwatch abgerufen am 26. September 2020
  8. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein: Analyse der Bundestagswahl am 22. September 2013 in Hamburg Endgültige Ergebnisse (PDF; 1,8 MB) abgerufen am 26. September 2015
  9. Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein 2017: Vorläufiges Ergebnis der Bundestagswahl 2017 in den Wahlkreisen im Vergleich zur Bundestagswahl 2013; Wahlkreis 23 Hamburg-Bergedorf-Harburg - Erststimmen. (PDF; 7,4 kB) 24. September 2017, abgerufen am 26. September 2017.
  10. Anordnung über die Einteilung des Gebiets der Freien und Hansestadt Hamburg. 7. September 1965, HmbGVBl. Teil II 1965, Amtlicher Anzeiger Nr. 181, S. 999.
  11. An das Haus in Hamm erinnert die Bethesdastraße.
  12. Negus-Besuch. Hoheit lassen bitten. In: Der Spiegel. Nr. 47, 1954 (online).
  13. Ein Kaiser besucht Bergedorf (Bergedorfer Zeitung vom 21. August 2010)
  14. Das erste Krankenhaus (Bergedorf Blog)
  15. Bethesda Krankenhaus Bergedorf
  16. Naturschutzgebiet Boberger Niederung (Memento vom 9. Februar 2011 im Internet Archive)
  17. Naturschutzgebiet Die Reit (Memento vom 9. Februar 2011 im Internet Archive)
  18. Naturschutzgebiet Kirchwerder Wiesen
  19. Naturschutzgebiet Zollenspieker
  20. Naturschutzgebiet Kiebitzbrack
  21. Das Kiebitzbrack (Memento vom 13. September 2010 im Internet Archive)
  22. Naturschutzgebiet Borghorster Elblandschaft

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Stadtteile des Bezirks Bergedorf - Zeitpunkt der Zugehörigkeit zu Hamburg: Während die Marschlande bereits 1395 von Hamburg gekauft worden waren, kam Reitbrook erst 1768 zu Hamburg. Die beiderstädtische Verwaltung für Bergedorf und in der Folge für die Vierlande endete 1868. Lohbrügge trat erst im Rahmen des Groß-Hamburg-Gesetzes 1938 dem Hamburger Staatsgebiet bei.
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