Bahnstrecke Barcelona–Cerbère

Barcelona–Cerbère
Renfe-Regionalverkehrstriebzug im französischen Grenzbahnhof Cerbère
Streckennummer:270
Streckenlänge:162 km
Spurweite:1668 mm (Iberische Spur)
Stromsystem:3000 V =
Höchstgeschwindigkeit:160 km/h
Zugbeeinflussung:ASFA, ETCS Level 1
Zweigleisigkeit:Barcelona–Portbou
Weitere Spurweite:1435 mm (Regelspur)[Anm. 1]
von El Clot-Aragó R1 barcelona.svg R2 barcelona.svg R2N barcelona.svg
nach Maçanet-Massanes über Mataró R1 barcelona.svg
Sant Andreu Comtal
nach Moncada-Bifurcació
Montcada i Reixac
La Llagosta
nach Castellbisbal/El Papiol
von Castellbisbal/El Papiol R8 barcelona.svg
MolletSant Fost
Montmeló
Granollers Centre Linienende R2N barcelona.svg R8 barcelona.svg
Les Franqueses – Granollers Nord
Cardedeu
Llinars del Vallès
Schnellfahrstrecke Madrid–Figueres
Palautordera
Sant Celoni
Gualba
Riells i Viabrea – Breda
Hostalric
von Barcelona über Matarò R1 barcelona.svg
Schnellfahrstrecke Madrid–Figueres
Maçanet-Massanes Linienende R1 barcelona.svg R2 barcelona.svg
Schnellfahrstrecke Madrid–Figueres
Sils
Caldes de Malavella
Riudellots
Fornells de la Selva
Girona AAVE.svg [Anm. 2][1]
Onyar
Celrà
Bordils-Juià
Flaçà
Ter
Sant Jordi Desvalls
Camallera
Fluvià
Sant Miquel de Fluvià
Tonyà
Vilamalla
nach Figueres-Vilafant
Figueres
la Muga
Peralada
Vilajuïga
Llançà
Platja de Garbet
Colera
BSicon BS2+l.svgBSicon BS2+r.svg
BSicon BHF.svgBSicon STR.svg
166,4
510,7
Portbou [Anm. 3]
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BSicon STR.svgBSicon KDSTe.svg
Portbou Mercancías
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Tunnel Balitres (1.064 m)
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Staatsgrenze Spanien-Frankreich
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Ribéral
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Güterbahnhof Cerbère
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508,8Cerbère
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nach Narbonne

Die Bahnstrecke Barcelona–Cerbère ist eine elektrifizierte Hauptbahn zwischen der katalanischen Hauptstadt Barcelona in Spanien und dem südfranzösischen Grenzbahnhof Cerbère in den Ostpyrenäen. Die zweigleisige Eisenbahnstrecke ist 162 km lang und führt zumeist durch das Hinterland Kataloniens. Bis zur Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke Madrid–Figueres galt die Bahnlinie als eine der bedeutendsten Nord-Süd-Verbindungen in Europa.

Geschichte

Eröffnungsdatum[2]Streckenabschnitt
22. Juli 1854Barcelona–Granollers
01. September 1860Granollers–Rambla Santa Coloma[Anm. 4]
03. März 1862Rambla Santa Coloma–Girona
28. Oktober 1877Girona–Figueres
20. Januar 1878Figueres–Cerbère

Nachdem bereits im Jahre 1848 die erste Bahnstrecke Spaniens zwischen Barcelona und Mataró eröffnet wurde, begannen kurze Zeit später die Bauarbeiten für eine Hinterlandverbindung in Richtung französische Grenze. 1854 erfolgte die erste Teilinbetriebnahme nach Granollers, in weiteren Etappen wurde Anfang 1878 schließlich der französische Grenzort Cerbère erreicht, wo eine Verbindung zur, ebenfalls neuerbauten, Bahnstrecke aus Narbonne entstand. Zwischen den Grenzbahnhöfen Portbou (auf spanischer Seite) und Cerbère wurde der Balitres-Tunnel erbaut, in dem auch die Staatsgrenze verläuft. Durch die unterschiedlichen Spurweiten Spaniens und Frankreichs wurde im zweigleisigen Tunnel jeweils ein Gleis in iberischer Breitspur und eins in Regelspur errichtet. In Portbou und Cerbère entstanden umfangreiche Gleisanlagen, um u. a. das Umladen von Waren auf die Güterwagen der jeweils anderen Eisenbahn zu ermöglichen. Nach dem Zweiten Weltkrieg richtete das Unternehmen Transfesa im französischen Bahnhof Cerbère eine Umspuranlage für Güterwagen ein,

Bereits kurz nach ihrer durchgehenden Eröffnung erlangte die neue Verbindung große Bedeutung im europäischen Eisenbahnverkehr. Zahlreiche Tages- und Nachtzugverbindungen zwischen Nord- und Südeuropa entstanden. Weitere attraktive Verbindungen entstanden Ende der 1960er Jahre durch den Einsatz von selbsttätig umspurbaren Talgo-Reisezügen. Die Talgo-Spurwechselanlage befindet sich auf der Ostseite des Nordkopfes des Bahnhofs Portbou.

Auf spanischer Seite wurde die Bahnlinie im Jahre 1963 bis Portbou, 1964 bis Cerbère elektrifiziert. In Frankreich erfolgte die Elektrifizierung erst zu Beginn des Jahres 1982.[3][4]

Durch den Neubau der Schnellfahrstrecke Madrid–Figueres im Dezember 2013 hat die Bedeutung der Strecke sowohl im Personen- als auch im Güterverkehr stark abgenommen. Personenfernverkehr findet nicht mehr statt. Die letzten Fernzüge waren das Talgozugpaar 460/463 Mare nostrum Lorca Sutullena – Montepellier Saint Roche und zurück und das Nachtzugpaar Costa Brava Madrid Atocha – Cerbère sowie Portbou – Madrid Atocha. Beide wurden nach 2012 bis Barcelona Sants zurückgezogen.

Um trotz der Verzögerungen beim Bau der Schnellfahrstrecke insbesondere im Raum Girona den durchgehenden Güterverkehr auf Regelspur bis Barcelona aufnehmen zu können, wurde das Richtungsgleis Barcelona–Portbou 2010 zwischen dem Güterbahnhof Girona und Viamalla in ein Dreischienengleis umgebaut. Das Verbindungsgleis zwischen den Bahnhöfen Viamalla und Figueres-Vilafant wurde ebenfalls dreischienig gebaut. Die Regelspur wurde von den Güterzügen befahren, die Breitspur von den Anschlusszügen Enlace internacional. Im Bahnhof Girona wurde eine regelspurige Kreuzungsmöglichkeit eingerichtet. Seit der Gesamtinbetriebnahme der Schnellfahrstrecke im April 2013 ist der Regelspurfahrweg ohne Planbetrieb, aber noch immer betriebsfähig.

Bedienung

Zwischen Barcelona und Cerbère fahren sowohl Regional- als auch Regionalexpresszüge (Media distancia). Zwischen Barcelona und Maçanet-Massanes verkehrt außerdem die S-Bahnlinie R2 Nord der Rodalies de Catalunya. Von Perpignan kommend enden mehrere TER-Züge der SNCF am Tag im spanischen Portbou.

Die grenzüberschreitenden Regionalzüge endeten jahrzehntelang jeweils hinter der Staatsgrenze in Portbou oder Cerbère und fuhren anschließende als Leerfahrt in ihr Staatsgebiet zurück. Dieselbe Situation ist bis heute im Grenzabschnitt der Bahnstrecke Bordeaux–Irun anzutreffen. Seit Februar 2019 sind die bisherigen Leerfahrten zwischen beiden Ländern für den Personenverkehr freigegeben.[5]

Bilder

Anmerkungen

  1. Ein Streckengleis zwischen Girona und Villamalla ist als Dreischienengleis in Regel- (1435 mm) und iberische Breitspur (1668 mm) ausgeführt.
  2. Ein Streckengleis zwischen Girona und Villamalla ist als Dreischienengleis in Normalspur (1435 mm) und iberische Breitspur (1668 mm) ausgeführt.
  3. Gemeinsame Trasse Normalspur (1435 mm) und iberische Breitspur (1668 mm) zwischen Portbou und Cerbère.
  4. heute: Maçanet-Massanes

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Propuesta de tercer carril entre el puerto de Tarragona y el nudo de Castellbisbal. http://www.vialibre-ffe.com/, abgerufen am 27. April 2017 (spanisch).
  2. CRONOLOGÍA BÁSICA DEL FERROCARRIL ESPAÑOL DE VÍA ANCHA. (PDF) http://www.docutren.com/, abgerufen am 27. April 2017 (spanisch).
  3. La frontera de Port Bou, una historia ferroviaria. http://www.vialibre-ffe.com/, abgerufen am 27. April 2017 (spanisch).
  4. Eisenbahnlinien in Katalonien. http://www.railway-history.de/, abgerufen am 27. April 2017.
  5. Cercanías de Cataluña conecta con Francia con trenes que enlazan con Cerbere. (Nicht mehr online verfügbar.) http://www.finanzas.com/, archiviert vom Original am 14. Februar 2019; abgerufen am 13. Februar 2019 (spanisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.finanzas.com

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Ein Renfe-Regionalzug von Barcelona nach der Ankunft in Cerbère, noch fahren die Züge in jedem Fall leer zurück über die Grenze. Ein fahrgastunfreundlicher Anachronismus ist das bereits seit Jahrzehnten. Der Zug ist fast bis zum Prellbock gefahren, obwohl die sechs Wagen problemlos in die Bahnsteighalle passen.
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Bahnhof Gerona, modernisierter Triebzug 9 447 349 mit zwischen den Drehgestellen niederflurigem Mittelwagen Richtung Barcelona.
Das Dreischienengleis im Vordergrund wurde zwischen Gerona Gbf und Figueras-Vilafant verlegt, weil sich die Fertigstellung der Schnellfahrstrecke zwischen diesen Bahnhöfen mit dem Tunnel in Gerona stark verzögerte. Das Randgleis links außerhalb des Bildausschnittes wurde als Kreuzungsmöglichkeit vollständig auf Regelspur umgestellt. Genutzt wurde die Verbindung vor allem durch Güterzüge. Seit der vollständigen Inbetriebnahme der Schnellfahrstrecke wird das Dreischienengleis kaum noch genutzt, doch ist es im Sommer 2017 noch betriebsfähig.
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