Bahnstrecke Augsburg–Nördlingen

Augsburg Hbf–Nördlingen
Streckennummer (DB):5300
Kursbuchstrecke (DB):910, 989
Streckenlänge:70,137 km
Spurweite:1435 mm (Normalspur)
Streckenklasse:D4
Stromsystem:15 kV 16,7 Hz ~
Höchstgeschwindigkeit:200 km/h
Zugbeeinflussung:PZB, LZB (km 2,7 – 39,8)
Zweigleisigkeit:Augsburg Hbf–Donauwörth
von München Hbf
von Buchloe
0,000Augsburg Hbf 490 m
Straßenbahn Augsburg (Pferseer Straße)
Augsburger Localbahn (70 m)
Wertach
Straßenbahn Augsburg (Ulmer Straße)
1,979Augsburg-Oberhausen (Bft)
Straßenbahn Augsburg (Ulmer Straße)
zum Gleisbauhof; bis 1933 nach Ulm
nach Augsburg Hirblinger Straße
nach Ulm
Bundesstraße 17
Güterverkehrszentrum Augsburg (geplant)
Bundesautobahn 8
6,751Gersthofen 473 m
Lechkanal-Kraftwerk Gersthofen
11,309Gablingen 460 m
Gablingen-Foret (Abzw)
14,331Langweid (Lech) (ehem. Bf)
16,439Meitingen Stahlwerk Bft
nach Herbertshofen Süd
18,682Herbertshofen
20,500Meitingen 432 m
Anschluss SGL Carbon / Lechkanal-Kraftwerk Meitingen
23,411Westendorf
25,862Nordendorf (ehem. Bf)423 m
Egelseebach
33,440Mertingen Bahnhof 409 m
nach Wertingen
Awanst Fendt
35,848Bäumenheim (ehem. Bf)
35,900Hauptstraße
Steglesgraben
Schmutter
von Ingolstadt
(Neutrassierung 1877)
Nordheim
Zusam
Donau (125 m)
Donauwörth (bis 1877)
Donauwörther Tunnel (161 m)
40,798Donauwörth (seit 1877)
nach Neuoffingen
nach Treuchtlingen
Wörnitz
46,235Wörnitzstein 412 m
49,073Ebermergen
51,734Harburg (Schwab) 412 m
Bundesstraße 25
Wörnitz (104 m)
52,675Harburg (Schwab) Hp 417 m
Wörnitz (98 m)
Wörnitz (105 m)
Wörnitz (104 m)
56,932Hoppingen 412 m
61,199Möttingen 414 m
65,040Großelfingen
70,137Nördlingen 430 m
nach Wemding
nach Pleinfeld
nach Dombühl
nach Stuttgart-Bad Cannstatt

Quellen: [1][2][3]

Die Bahnstrecke Augsburg–Nördlingen ist eine elektrifizierte Hauptbahn in Bayern, die ursprünglich als Teil der Ludwig-Süd-Nord-Bahn von Lindau nach Hof erbaut und betrieben wurde. Sie führt von Augsburg über Donauwörth nach Nördlingen.

Zwischen Augsburg und Donauwörth ist die Strecke bis heute Teil der überregionalen Fernverbindung zwischen München, Augsburg und Nürnberg. Sie hat heute auch nach Eröffnung der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt noch Bedeutung im Personenfernverkehr. Bei Störungen dort dient sie als Umleitungsstrecke. Aufgrund der wenigen Bögen zwischen Donauwörth und Augsburg können dort im Reiseverkehr planmäßig Fahrgeschwindigkeiten bis 200 km/h erreicht werden.

Die weitere Strecke nach Nördlingen ist zusammen mit der anschließenden Bahnstrecke Stuttgart-Bad Cannstatt–Nördlingen Teil einer direkten Verbindung Donauwörth–Aalen und Umleiterstrecke von München nach Stuttgart.

Geschichte

Erste Ideen

Erste Pläne für eine Bahnlinie von Augsburg nach Nürnberg kamen bereits kurz nach der Eröffnung der ersten Bahnstrecke in Deutschland, Nürnberg–Fürth im Jahr 1835, auf. Kaufleute aus dem Augsburger Raum gründeten damals eine Aktiengesellschaft für den Bau und Betrieb einer Strecke von Augsburg über Donauwörth und Treuchtlingen nach Nürnberg. Da wenige Jahre später jedoch König Ludwig I. den Bau einer Staatseisenbahn bekannt gab, und die AG aufgrund der schwierigen geologischen Verhältnisse zwischen Donauwörth und Treuchtlingen (Fränkische Alb) erkennen musste, dass ein wirtschaftlicher Bau und Betrieb einer Bahnlinie dort nicht möglich war, löste sich die Gesellschaft 1841 wieder auf.

Streckenplanung und Inbetriebnahme

Die Bayerische Staatsregierung umging in der Folge das Problem Fränkische Alb mit der Trassierung der Ludwig-Süd-Nord-Bahn über das Nördlinger Ries. Den Bau beschloss der Bayerische Landtag am 25. August 1843.

Eröffnungsdaten[4]
  • 20. November 1844: Augsburg-Oberhausen–Nordheim bei Donauwörth
  • 1. Juli 1846: Augsburg–Augsburg-Oberhausen
  • 15. September 1847: Nordheim bei Donauwörth–Donauwörth
  • 15. Mai 1849: Donauwörth–Nördlingen (–Oettingen)

Erste Betriebsjahre

Im Zusammenhang mit dem Bau der Donautalbahn von Ingolstadt nach Neuoffingen wurde die Strecke in Donauwörth 1877 großzügig neu trassiert. Die alte Streckenführung östlich der Altstadt mit dem Tunnel wurde aufgelassen.

An der alten Streckenführung in Donauwörth lag bis 1877 der einzige Tunnel der Strecke.

Am 1. Oktober 1906 wurde die Bahnstrecke Donauwörth–Treuchtlingen über die Fränkische Alb eröffnet, wie bereits 1835 angedacht. Damit verkürzte sich die Eisenbahnverbindung zwischen München und Nürnberg wesentlich. Der Streckenabschnitt zwischen Donauwörth und Nördlingen nahm fortan nur noch den Durchgangsverkehr Richtung Stuttgart auf.

Elektrifizierung und Ausbau

Die Bauarbeiten zur Elektrifizierung der Strecke von Augsburg nach Donauwörth und weiter nach Nürnberg über Treuchtlingen begannen 1933 und waren am 10. Mai 1935 abgeschlossen. Seit 1972 wird auch der Abschnitt von Donauwörth nach Nördlingen und weiter nach Stuttgart elektrisch betrieben.

Der erste Bundesverkehrswegeplan (1973) sah, als eines von acht Ausbau-Vorhaben, eine Ausbaustrecke zwischen Würzburg und Augsburg über Nürnberg vor.[5] Die Strecke war, als Teil der Ausbaustrecke Würzburg–Augsburg auch in dessen Fortschreibung, dem Koordinierten Investitionsprogramm für die Bundesverkehrswege von 1977[6] als auch im vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans 1985[7] enthalten.

Bahnhof Nördlingen. Das frühere Bahnbetriebswerk wird als Bayerisches Eisenbahnmuseum nachgenutzt. (2006)

Der 36,5 km Streckenabschnitt zwischen Augsburg-Oberhausen und Donauwörth wurde, in zwei Abschnitten, 1978 und 1981 für Fahrgeschwindigkeiten von 200 km/h freigegeben. Der Ausbauabschnitt zählte damit zu den ersten Strecken in Deutschland, auf denen diese Geschwindigkeit erreicht wurde.[7]

Im November 2018 wurde für den Streckenabschnitt zwischen Augsburg und Donauwörth der zusätzliche Bau eines dritten Gleises im Bundesverkehrswegeplan 2030 als vordringlicher Bedarf eingestuft. Für den Ausbau der Strecke werden 488 Mio. Euro eingeplant.[8][9]

Der Streckenabschnitt zwischen Donauwörth und Harburg war für Modernisierungsarbeiten vom 8. Juli bis 14. November 2022 voll gesperrt, der weitere Abschnitt bis Nördlingen zusätzlich vom 30. Juli 2022 bis 11. August 2022.[10]

Haltepunkt Harburg

Der Haltepunkt Harburg (Schwab) Hp (Lage) wurde 2022 zur besseren Erschließung des Fahrgastpotentials in der Ortsmitte der Stadt Harburg (Schwaben) zwischen den Bahnübergängen Mündlinger Straße und Wemdinger Straße in der Nähe des Märkerparks errichtet. Dabei baute die Deutsche Bahn einen 140 Meter langen Außenbahnsteig mit einer Bahnsteighöhe von 760 Millimeter über Schienenoberkante westlich des Gleises mit barrierefreien Zugängen von Norden und Süden. Die Stadt Harburg schuf in der Nähe Parkplätze und Fahrradabstellplätze. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2022 begann die Bedienung im Personennahverkehr bei gleichzeitigem Entfall der Verkehrshalte im Bahnhof Harburg (Schwab) mit anschließendem Rückbau der Bahnsteige.[11][12][13]

Die seit 2019 immer wieder geplante Inbetriebnahme des dritten Digitalen Stellwerks in Deutschland mit Sicherheitsverantwortung wurde vielfach verschoben.[14][15] Als Grund für die Verzögerungen wurden 2022 unter anderem bei der Abnahmeprüfung gefundene Softwarefehler genannt.[16] Eine für den 4. April 2023 geplante Inbetriebnahme wurde eine Woche zuvor abgesagt, nachdem das Eisenbahn-Bundesamt eingereichte Pläne „erneut nicht für genehmigungsfähig gehalten“ hatte. Ein weiterer Inbetriebnahmeversuch war für November 2023 geplant.[17] Das Stellwerk wurde letztlich am 31. Januar 2024 in Betrieb genommen.[18] Das Stellwerk steuert die Betriebsstellen Mertingen und Meitingen.[14]

Der Abschnitt Augsburg–Donauwörth als Versuchsstrecke

Der Ende der 1970er Jahre für eine Streckengeschwindigkeit von 200 km/h ausgebaute Abschnitt Augsburg–Donauwörth dient der DB und privaten Firmen regelmäßig als Versuchsstrecke für neue Technologien im Bahnverkehr.

Seit 1977 ist der Abschnitt mit dem Sk-Signalsystem ausgerüstet, mit dem die Deutsche Bundesbahn das veraltete H/V-Signalsystem ablösen wollte. Die Einführung der Ks-Signale im Jahre 1993 hat das System überflüssig werden lassen, die Signale sind aber bis heute weiterhin in Betrieb.

Am 17. Oktober 1984 stellte die 120 001 auf einer Präsentationsfahrt mit drei Wagen (Last: etwa 250 t) mit 265 km/h einen neuen Weltrekord für Drehstromfahrzeuge auf.[19]

Bei der Erprobung eines neuen, luftgefederten Drehgestells für den Hochgeschwindigkeitsverkehr wurde 1993 eine Geschwindigkeit von 333 km/h erreicht.[20]

Im Jahr 2001 wurde der Prototyp eines aktiv geregelten Stromabnehmers erprobt.[21]

Zukunft

Aufgrund eines Mangels an Fahrdienstleitern soll der Betrieb zwischen Donauwörth und Nördlingen vom 2. April bis 15. Dezember 2024 frühmorgens und abends eingestellt werden.[22][23]

Die Fahrzeit im Streckenabschnitt Donauwörth–Nördlingen soll um mehr als drei Minuten verkürzt werden, und die regelmäßigen Zugkreuzungen von Möttingen nach Nördlingen verschoben werden, um dort verbesserte Anschlüsse zum Busverkehr und langfristig zu Zügen auf der Bahnstrecke nach Pleinfeld zu schaffen. Dazu plant die Deutsche Bahn, nach dem Stand 2023 „in den kommenden 3-5 Jahren“ die Höchstgeschwindigkeit zwischen Möttingen und Nördlingen anzuheben. Die Bayerische Eisenbahngesellschaft hält zudem die Streichung des Halt in der mit etwa 10 bis 15 Einsteigern am geringsten frequentierten Station Wörnitzstein[24] für notwendig.[25][26]

Der Streckenabschnitt Augsburg–Donauwörth soll im Zuge des „Starterpakets“ der Digitalen Schiene Deutschland, als Teil des TEN-Kernnetzkorridors Skandinavien–Mittelmeer, bis 2030 mit Digitalen Stellwerken und mit dem European Train Control System (ETCS) ausgerüstet werden.[27]

Streckenbeschreibung

Verlauf

Brücke über die Wörnitz in Harburg (2006)
Der 1877 aufgelassene Donauwörther Tunnel, aufgenommen 2016

Die Strecke verlässt den Augsburger Hauptbahnhof in nördlicher Richtung und überquert noch im Stadtgebiet die Augsburger Localbahn und die Wertach. Im Bahnhof Augsburg-Oberhausen zweigten bis 1933 die Strecken nach Ulm und Welden direkt nach Westen ab, ehe der Abzweig am Nordende des Bahnhofs Oberhausen neu errichtet wurde. Im Stadtgebiet von Augsburg blieb die ältere Trasse zur Anbindung des Gleisbauhofs erhalten. Die Strecke nach Ulm schwenkt seit 1933 bahnrechts ab und überquert dann die Strecke westwärts mit zwei Überwerfungsbauwerken. Im weiteren Verlauf überquert die Strecke Richtung Nördlingen die Bundesautobahn 8 und zweimal die Bundesstraße 2. Bei Gablingen biegt die Industriebahn zum Industriepark Gersthofen ab, bei Langweid zweigt das Bahnbetriebswerk Euco Rail ab, bei Herbertshofen beginnt die kurze Industriebahn zu den Lech-Stahlwerken. Zusammen mit der Bahnstrecke Ingolstadt–Neuoffingen überquert die Strecke die Donau und erreicht Donauwörth von Süden.

Von Donauwörth bis Harburg folgt die Strecke in nordwestlicher Richtung dem Tal der Wörnitz, während die seit 1906 Richtung Nürnberg verlaufende Bahnstrecke Donauwörth–Treuchtlingen Donauwörth in nördlicher Richtung verlässt. Die Wörnitz wird im weiteren Streckenverlauf bis Harburg mehrfach mit größeren Brücken überquert. Bis zum Endpunkt Nördlingen führt die Strecke dann fast geradlinig durch das Nördlinger Ries, weswegen dieser Abschnitt auch als Teil der Riesbahn bekannt ist.

Die alte Streckenführung in Donauwörth löste sich bei Nordheim von der heutigen Trasse und überquerte etwas flussabwärts auf eigener Brücke die Donau. Der Bahnhof von Donauwörth lag unmittelbar östlich der Altstadt. Nach dem Bahnhof verlief die Strecke durch einen kurzen Tunnel und führte dann in einem weiten Bogen westwärts. Bei Wörnitzstein überquerte die Strecke erstmals die Wörnitz und mündete danach in die heutige Trasse ein.

Verkehr

Personenverkehr

Im Schienenpersonenfernverkehr befahren Intercity-Express- und Intercity-Züge den Streckenabschnitt Augsburg–Donauwörth.

Nach einer Ausschreibung im Rahmen des sogenannten E-Netzes Augsburg verkehrten ab 2009 Regionalzüge der DB Regio als „Fuggerexpress“ auf den Linien München–Treuchtlingen, München–Donauwörth und Donauwörth–Nördlingen–Aalen Hbf.

Im Dezember 2022 übernahm Go-Ahead Bayern das Los 1 der Augsburger Netze als Nachfolger des Fugger-Expresses. Auf dem südlichen Streckenabschnitt zwischen Donauwörth und Augsburg kommt alle zwei Stunden der RE 80 Würzburg – Treuchtlingen – Donauwörth – Augsburg – München hinzu, der zwischen München, Augsburg und Donauwörth mit dem RE 89 zusammengeführt und im Bahnhof Donauwörth geflügelt wird. Der RE 16 Nürnberg – Treuchtlingen – Donauwörth – Augsburg befährt ebenfalls alle zwei Stunden die Strecke, sodass sich diese Regionalexpress-Linien zwischen Treuchtlingen, Donauwörth und Augsburg zu einem Stundentakt überlagern. Hinzu kommen Regionalbahnen der Linie RB 87 Donauwörth – Augsburg – München. Dieses Angebot wird zwischen Augsburg und Meitingen zu einem Halbstundentakt verdichtet. Dadurch entsteht ein Nahverkehrs-Angebot von stündlich zwei Verbindungen zwischen Donauwörth und Augsburg.

Auf dem westlichen Streckenabschnitt verkehrt zweistündlich der o. g. RE 89 der Relation München–Augsburg–Donauwörth–Nördlingen–Aalen Hbf, der durch die RB 89 der Relation Donauwörth–Nördlingen–Aalen Hbf auf diesem Abschnitt zu einem Stundentakt ergänzt wird. Diese werden in der Hauptverkehrszeit zwischen Nördlingen und Donauwörth zu einem Halbstundentakt ergänzt.

Von 2006 bis 2020 gab es unter dem Namen Allgäu-Franken-Express eine direkte Verbindung zwischen Nürnberg und Lindau bzw. Nürnberg und Oberstdorf. Die drei Zugpaare hielten fallweise in Treuchtlingen und Donauwörth und stellten so, nach dem Abzug vieler Intercity-Express- und Intercity-Züge von dieser Strecke, die schnelle Anbindung Augsburgs an den Fernverkehrsknoten Nürnberg her. Der Allgäu-Franken-Express wurde schließlich von den Regional-Express-Linien RE 7 und RE 17 abgelöst.

Güterverkehr

Güterzug bei Mertingen (2014)

Zusätzlich zum Personennah- und -fernverkehr herrscht auf der Bahnstrecke ein erhebliches Güterverkehrsaufkommen. Es wird teilweise durch Industriebetriebe hervorgerufen, die einen eigenen Gleisanschluss besitzen und regelmäßig große Gütermengen per Bahn versenden oder empfangen. So verlassen beispielsweise täglich drei Güterzüge mit chemische Erzeugnissen den Industriepark Gersthofen[28] und ein Großteil der Zementproduktion von Märker in Harburg wird ebenfalls auf der Schiene abtransportiert.[29] Des Weiteren beliefern Güterzüge die Lech-Stahlwerke in Herbertshofen mit Schrott und übernehmen zum Teil auch den Abtransport der Produkte aus der Stahlherstellung. Im Herbst werden größere Mengen Zuckerrüben auf die Bahn verladen. Beispielsweise beförderte Anfang Oktober 2018 die Bayernbahn rund 15.000 Tonnen Zuckerrüben mit insgesamt zehn Zügen von Nördlingen zur Zuckerfabrik in Frauenfeld in der Schweiz.

Insbesondere der Streckenabschnitt zwischen Donauwörth und Augsburg ist für den überregionalen Güterverkehr von Bedeutung. Dort verkehrten 2010 täglich planmäßig rund 70 Güterzüge[30] Gemäß einer Studie der Industrie- und Handelskammer Schwaben könnte sich das Verkehrsaufskommen bis 2025 sogar auf bis zu 120 Güterzüge pro Tag erhöhen.[30] Die Kapazitätsgrenze liegt bei etwa 235 Güterzügen pro Tag zwischen Augsburg und Donauwörth. Im Abschnitt zwischen Donauwörth und Nördlingen ist die Kapazität unter anderem aufgrund der Eingleisigkeit mit bis zu 40 Güterzügen pro Tag dagegen deutlich geringer.[31] Aufgrund ihrer Wichtigkeit ist die Bahnstrecke seit 2010 auch Bestandteil des europäischen Güterverkehrskorridors zwischen Skandinavien und dem Mittelmeer[32]

Fahrzeugeinsatz

Baureihe 440 (Donauwörth, 2009)

Im Regionalverkehr kamen bis 2009 Elektrolokomotiven der Baureihen 110, 111 und 143 mit Doppelstockwagen zum Einsatz. Ab Dezember 2006 fuhren in den Zügen auch Modus-Wagen.

Ab Ende 2009 verkehrten im E-Netz Augsburg Triebzüge der Baureihe 440 (Alstom Coradia Continental). Im Fahrplanjahr 2022 übernahmen Triebwagen der Baureihe 425 einzelne Leistungen. Da der Streckenabschnitt zwischen Augsburg und Lindau bzw. Oberstdorf nicht elektrifiziert ist, werden auf dem Allgäu-Franken-Express bzw. den Regional-Express-Linien RE 7 und RE 17 Züge der Baureihe 612 eingesetzt. Auf der Linie RE 16 verkehren Doppelstock-Triebzüge vom Typ Twindexx Vario oder fallweise die Baureihe 111 mit 6 Doppelstockwagen. Go-Ahead Bayern setzt seit Ende 2022 Siemens Mireo und Siemens Desiro HC ein.

Literatur

  • Reinhold Breubeck: Eisenbahnknoten Augsburg. Die Eisenbahn in Mittelschwaben und Oberbayern zwischen Iller und Isar. Eisenbahn-Fachbuch-Verlag, Neustadt/Coburg 2007, ISBN 978-3-9810681-1-5, S. 82–95.
  • Ernst Erhart: Eisenbahnknoten Augsburg: Drehscheibe des Eisenbahnverkehrs. Geramond-Verlag, München 2000. ISBN 3-932785-23-1.
  • Bernd Eisenschink und Jürgen Hörstel: Bahnen in Süddeutschland. Orell Füssli Verlag, Zürich 1990. ISBN 3-280-01897-8.

Weblinks

Commons: Bahnstrecke Augsburg–Nördlingen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Streckenverlauf, Betriebsstellen und zulässige Geschwindigkeiten auf der OpenRailwayMap

Einzelnachweise

  1. DB Netze – Infrastrukturregister
  2. Eisenbahnatlas Deutschland. 9. Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2014, ISBN 978-3-89494-145-1.
  3. Karte der Bundesbahndirektion München 1985
  4. Breubeck: Eisenbahnknoten Augsburg. 2007, S. 47, 82.
  5. Rüdiger Block: Auf neuen Wegen. Die Neubaustrecken der Deutschen Bundesbahn. In: Eisenbahn-Kurier Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr. Nr. 21, 1991, ohne ISSN, S. 30–35.
  6. Wilhelm Linkerhägner: Neu- und Ausbaustrecken der Deutschen Bundesbahn. In: Jahrbuch des Eisenbahnwesens, 1977, S. 78–85.
  7. a b Rüdiger Block: ICE-Rennbahn: Die Neubaustrecken. In: Eisenbahn-Kurier Special: Hochgeschwindigkeitsverkehr. Nr. 21, 1991, ohne ISSN, S. 36–45.
  8. Dreigleisiger Ausbau der Bahnstrecke Augsburg–Donauwörth wird zum „vordringlichen Bedarf“. In: Presse Augsburg. Archiviert vom Original am 21. Januar 2019; abgerufen am 8. Oktober 2022.
  9. Das dritte Gleis kommt: Strecke zwischen Augsburg und Donauwörth soll ausgebaut werden. In: StadtZeitung. Abgerufen am 20. Januar 2019.
  10. Riesbahn: Modernisierung der Haltepunkte. In: deutschebahn.com. Deutsche Bahn, 22. Juli 2022, abgerufen am 23. Juli 2022.
  11. Verlegung Haltepunkt Harburg (Schwaben). (PDF; 157 kB) In: Aktuelle Infrastrukturprojekte. Bayerische Eisenbahngesellschaft, 19. Juli 2021, abgerufen am 9. Mai 2022.
  12. Eisenbahnstrecke Nr. 5300 Augsburg - Nördlingen, Bahn-km 51,670 bis 52,850 Vorhaben „Neubau Haltepunkt Harburg (Schwaben) Bahn-km 52,605 - Bahn-km 52,745 und Rückbau der Bahnsteige Bahn-km 51,670 - Bahn-km 51,820 im Bahnhof Harburg (Schwaben)“ in der Stadt Harburg (Schwaben). Az. 651ppi/005-2019#003. Eisenbahn-Bundesamt, 8. Oktober 2021 (archive.org [PDF; 217 kB; abgerufen am 9. Mai 2022]).
  13. Planfeststellungsbeschluss gemäß § 18 Abs. 1 AEG für das Vorhaben „Neubau Haltepunkt Harburg (Schwaben) Bahn-km 52,605 - Bahn-km 52,745 und Rückbau der Bahnsteige Bahn-km 51,670 - Bahn-km 51,820 im Bahnhof Harburg (Schwaben)“ in der Stadt Harburg (Schwaben) im Landkreis Donau-Ries Bahn-km 51,670 bis 52,850 der Strecke 5300 Augsburg - Nördlingen. Az. 651ppi/005-2019#003. Eisenbahn-Bundesamt, 25. Januar 2022 (bund.de [PDF; 917 kB; abgerufen am 9. Mai 2022]).
  14. a b Digitale Schiene – Stand und Probleme beim European Rail Traffic Management System und der digitalen automatischen Kupplung. Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Victor Perli, Sabine Leidig, Dr. Gesine Lötzsch, weiterer Abgeordneter und der Fraktion DIE LINKE. In: Deutscher Bundestag. 19. Wahlperiode, Drucksache 19/30742, 29. Juli 2021, ISSN 0722-8333, S. 6 (BT-Drs. 19/31824).
  15. Verlängerung der Totalsperrung zwischen Meitingen Stahlwerk und Donauwörth auf der Strecke 5300 Augsburg – Donauwörth bis 03.04.2023 21:30 Uhr. In: DB Netze. Deutsche Bahn, 23. März 2023, abgerufen am 25. März 2023.
  16. Deutschland-Frankfurt am Main: Dienstleistungen von Architektur- und Ingenieurbüros sowie planungsbezogene Leistungen. In: ted.europa.eu. 25. Juli 2022, abgerufen am 31. Oktober 2022.
  17. Kurzmeldungen. In: Bahn-Report. Nr. 4, 2023, ISSN 0178-4528, S. 77.
  18. Donauwörth. In: stellwerke.info. Abgerufen am 2. Februar 2024.
  19. Meldung „Präsentation der Lok BR 120 – Weltrekord von 265 km/h für Lokomotiven in Drehstromantriebstechnik“. In: Eisenbahntechnische Rundschau. 33, Nr. 11, 1984, S. 861 f.
  20. Meldung ICE fährt luftgefedert. In: Die Deutsche Bahn. Nr. 9/10, 1993, S. 725 f.
  21. Leiser, flexibler und wirtschaftlicher mit aktiv geregelten Stromabnehmern?. In: Eisenbahn-Revue International, Heft 10/2003, ISSN 1421-2811, S. 446 f.
  22. Jan-Luc Treumann: Personalmangel: Ab April sollen Züge nur noch tagsüber fahren. In: augsburger-allgemeine.de. 14. Februar 2024, abgerufen am 14. Februar 2024.
  23. Erweiterung der Dienstruhe auf der Strecke 5300 Donauwörth - Nördlingen vom 02.04.2024 bis vsl. 15.12.2024. In: dbinfrago.com. DB InfraGO, 22. Februar 2024, abgerufen am 24. Februar 2024.
  24. Beschleunigung der Riesbahn ist Voraussetzung für Hesselbergbahn. In: Donau-Ries-Aktuell. Donau Ries Medien, 19. Mai 2021, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  25. BEG: Keine Alternative zur Schließung des Bahnhofs Wörnitzstein. In: Donau-Ries-Aktuell. Donau Ries Medien, 30. März 2022, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  26. Riesbahn-Gipfel: So soll die Verbindung Donauwörth - Aalen verbessert werden. In: Donau-Ries-Aktuell. Donau Ries Medien, 21. November 2023, abgerufen am 25. Dezember 2023.
  27. Digitale Schiene Deutschland ##### – Die Zukunft der Eisenbahn. (PDF) Deutsche Bahn, September 2019, S. 10 f., abgerufen am 2. Mai 2020.
  28. Neuer Tank aus Titan. In Friedberger Allgemeine, erschienen am 9. April 2019, abgerufen am 16. September 2020.
  29. Rieser Nachrichten vom 11. März 2006.
  30. a b Bayerisch-Schwaben – Drehscheibe für den Güterverkehr. (PDF) Archiviert vom Original am 21. Dezember 2018; abgerufen am 8. Oktober 2022.
  31. Schienennetz 2025 / 2030 – Ausbaukonzeption für einen leistungsfähigen Schienengüterverkehr in Deutschland, abgerufen am 16. September 2020.
  32. Europäische Güterverkehrskorridore, abgerufen am 16. September 2020.

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Das Foto zeigt das Nordwestportal des historischen Eisenbahntunnels in Donauwörth. Bis 1877 fuhren hier die Züge zum ehemaligen, hinter dem Tunnel liegenden Donauwörther Bahnhof in der Promenade. Heute ist der 125 Meter lange Tunnel Teil eines Fuß- und Radweges.
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