August Holweg

August Holweg (* 21. Oktober 1905 in Linden; † 21. Mai 1989 in Hannover) war ein deutscher Politiker der SPD.

Leben

Straßenschild mit Legendentafel auf dem August-Holweg-Platz in Ricklingen
Holwegs Ehrengrab auf dem Stadtfriedhof Ricklingen

August Holweg erlernte nach dem Besuch der Volksschule den Beruf des Drehers und arbeitete bis 1946 in diesem Beruf. Schon früh politisch interessiert, wurde er 1920 Mitglied der Sozialistischen Arbeiter-Jugend und 1924 der SPD. Vom selben Jahr an war auch Mitglied des Deutschen Metallarbeiter-Verbands bis zu dessen Auflösung am 2. Mai 1933 durch die nationalsozialistische Regierung. In der Zeit zwischen 1924 und 1933 war August Holweg in großen hannoverschen Betrieben gewerkschaftlicher Vertrauensmann und Mitglied von Betriebsräten. Nach 1933 gehörte August Holweg „auch einer politischen Widerstandsgruppe an“. Wegen seiner Haltung in der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft, die durch die Kapitulation des deutschen Reiches am 8. Mai 1945 endete, ernannte die Britische Militärregierung Holweg zum Mitglied des Rates der Stadt Hannover. Er war zu dieser Zeit Mitglied des Betriebsrates bei der hannoverschen Metallfirma Hanomag. Bei den ersten freien Wahlen zum Rat der Stadt Hannover im Jahr 1946 wurde er erneut als Ratsmitglied gewählt. Von 1946 bis 1952 arbeitete Holweg als Parteisekretär hauptberuflich für die SPD. Von 1952 an war er Vertreter einer Druckerei. Gleichzeitig war er von 1949 bis 1955 Vorsitzender der SPD-Fraktion im Rat der Stadt Hannover und von 1953 bis 1955 Stellvertreter des ehrenamtlichen Oberbürgermeisters.[1]

August Holweg war von 1956 bis 1972 Oberbürgermeister von Hannover. Er war maßgeblich beteiligt am Ausbau der Herrenhäuser Gärten, an der Gründung der Medizinischen Hochschule 1961, dem Bau der Stadtbahn Hannover 1965 sowie am Bau des Historischen Museums am Hohen Ufer 1966. Während seiner Amtszeit wurden einige Dutzend Schulen, zahlreiche Turnhallen, Bäder, Kindertagesstätten und Altersheime gebaut, der soziale Wohnungsbau wurde gefördert. Auch der Ausbau der Tangenten-Schnellstraßen, Hochstraßen und der Ausbau des Zoos fallen in seine Amtszeit.

August Holweg ruht in einem Ehrengrab auf dem Stadtfriedhof Ricklingen. Am 26. Januar 1972 wurde ihm vom Rat der Stadt Hannover die Ehrenbürgerwürde verliehen.

Angesichts seines Widerstand gegen den Nationalsozialismus[1] gehört er zu den 45 Menschen in Hannover, deren Biografie im 2021 eröffneten außerschulischen Lernort „ZeitZentrum Zivilcourage“ der Stadt Hannover exemplarisch dargestellt werden.[2]

Auszeichnungen

Literatur (Auswahl)

  • Rudolf Klein (Hrsg.): Niedersachsen-Lexikon. Alles Wissenswerte über das Land Niedersachsen, Frankfurt am Main: Umschau-Verlag, 1969, S. 177
  • Deutsche Biographische Enzyklopädie, Bd. 5 (1997), S. 158
  • Klaus Mlynek: Holweg, August. In: Dirk Böttcher, Klaus Mlynek, Waldemar R. Röhrbein, Hugo Thielen: Hannoversches Biographisches Lexikon. Von den Anfängen bis in die Gegenwart. Schlütersche, Hannover 2002, ISBN 3-87706-706-9, S. 177.
  • Helmut Zimmermann, August-Holweg-Platz, in ders. Die Straßennamen der Landeshauptstadt Hannover, Verlag Hahnsche Buchhandlung, Hannover 1992, ISBN 3-7752-6120-6, S. 31

Weblinks

Commons: August Holweg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b Beschreibung bei Munzinger.de, Abruf am 15. September 2021
  2. Beschreibung des Zentrums auf Hannover.de, Abruf am 15. September 2021

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August-Holweg-Platz Hannover Ricklingen Straßenschild Wochenmarkt.jpg
Autor/Urheber: Bernd Schwabe in Hannover, Lizenz: CC BY 3.0
Straßenschild August-Holweg-Platz mit einer gesondert angebrachten Informations-Tafel mit Erläuterungen zu August Holweg; dahinter ein Hinweisschild mit den Angaben zu dem regelmäßig stattfindenden Wochenmarkt.
Grab August Holwegs auf dem Stadtfriedhof Ricklingen.jpg
Autor/Urheber: Abr, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Grab des ehemaligen Oberbürgermeisters August Holwegs auf dem Stadtfriedhof Ricklingen in Hannover