Atemmuskulatur

Als Atemmuskulatur werden diejenigen Skelettmuskeln bezeichnet, die zu einer Ausdehnung oder Verengung des Brustkorbs und damit zur Ein- bzw. Ausatmung führen. Der wichtigste Atemmuskel ist das Zwerchfell (Diaphragma), des Weiteren gehören die Interkostalmuskeln und Unterrippenmuskeln sowie die Atemhilfsmuskeln zur Atemmuskulatur. Die jeweils in Aktion tretenden Muskeln hängen stark von der Atemtechnik (Brustatmung oder Bauchatmung) ab.

Bei der normalen Atmung spielen die Muskeln nur für die Inspiration (Einatmung) eine Rolle. Hierzu ist eine Ausdehnung des Brustkorbes erforderlich, die durch sogenannte Inspirationsmuskeln („Inspiratoren“) realisiert wird. Sie erzeugen einen erhöhten Unterdruck im Pleuraspalt und damit eine Erweiterung der Lungen, wodurch Luft angesaugt wird. Die Ausatmung erfolgt dagegen zumeist passiv durch Erschlaffen dieser Muskeln. Aufgrund der elastischen Fasern im Lungengewebe zieht sich dieses zusammen und presst die Luft aus den Lungen. Erst bei verstärkter Atmung oder bei Lungenerkrankungen muss die Ausatmung (Exspiration) auch durch Hilfsmuskulatur (Exspirationsmuskeln, „Exspiratoren“) unterstützt werden.

Inspiratorische Atemmuskeln (Einatmung)

Inspiratorische Atemhilfsmuskeln (Einatmung)

Exspiratorische Atemmuskeln (Ausatmung)

Exspiratorische Atemhilfsmuskeln (Ausatmung)

Die exspiratorischen Atemhilfsmuskeln unterstützen die Ausatmung (Auxiliaratmung):

Literatur

  • Gerhard Aumüller u. a.: Duale Reihe. Anatomie. 2., überarbeitete Auflage. Georg Thieme, Stuttgart 2010, ISBN 978-3-13-136042-7.
  • Peter Lotz: Anatomie und Physiologie des Respirationstrakts. In: J. Kilian, H. Benzer, F. W. Ahnefeld (Hrsg.): Grundzüge der Beatmung. Springer, Berlin u. a. 1991, ISBN 3-540-53078-9, S. 3–45; hier: S. 14. (2., unveränderte Auflage. ebenda 1994, ISBN 3-540-57904-4)