Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen

Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen
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Rechtsformeingetragener Verein
Gründung1993
SitzKrefeld
VorsitzPräsidium: Frank Meyer, Christian Schulze Pellengahr, Alexander Berger
GeschäftsführungChristine Fuchs (Vorstand)
Mitglieder92 Kreise, Gemeinden und Städte
Websiteagfs-nrw.de
Aufnahme von Langenfeld in die AGFS, v. l. n. r.: Frank Schneider (Bürgermeister), Hendrik Wüst und Christine Fuchs

Die Arbeitsgemeinschaft fußgänger- und fahrradfreundlicher Städte, Gemeinden und Kreise in Nordrhein-Westfalen e. V. (AGFS) ist ein in Krefeld ansässiger Zusammenschluss von Gemeinden und Kreisen, die sich für verbesserte Bedingungen für den Nichtmotorisierter Individualverkehr einsetzen.[1]

Geschichte

Der Verein wurde 1993 als Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Städte von 13 Mitgliedern in Nordrhein-Westfalen gegründet. Seit 2007 vertritt die AGFS das Konzept der Nahmobilität, das alle Formen nichtmotorisierter Mobilität umfasst und die „Stadt als Lebens- und Bewegungsraum“ definiert.[2] Seit 2012 steht deshalb der Fußgänger- neben dem Fahrradverkehr gleichrangig im neuen Namen der AGFS. Der Anteil des Radverkehrs in den Städten soll auf durchschnittlich 25 % und der Modal-Split-Anteil des nichtmotorisierten Individualverkehrs – im Sinne der angestrebten Nahmobilität – auf über 60 % gesteigert werden.

Die AGFS war die erste institutionalisierte Form der Zusammenarbeit von Kommunen in Deutschland für die Förderung des Fahrradverkehrs bzw. der Nahmobilität. Sie hat Vorbildcharakter für ähnliche Zusammenschlüsse, die sich auch in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Sachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen gegründet haben.

Mitglieder der AGFS

(Stand: Mai 2021)

Ehemalige Mitglieder

Als bisher einziger Kommune wurde der Stadt Marl, Mitbegründerin der Gemeinschaft, die Mitgliedschaft zum Jahresende 2014 nicht verlängert. Grund war unter anderem die Vernachlässigung des Radwegnetzes sowie das fehlende Engagement bei der Förderung des Radverkehrs.

Unternehmen FahrRad!

2005 gründete die AGFS mit Unterstützung des damaligen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Bauen, Wohnen und Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen das „Unternehmen FahrRad!“[3], ein strategisches Bündnis von Unternehmen und Verbänden aus der Fahrradwirtschaft zur Förderung des Radverkehrs in Deutschland. Wichtigstes Ziel ist es, dass der Radverkehr bei der Planung von Straßen, Wegen und Plätzen sowie bei der Finanzierung stärker berücksichtigt wird. Zu diesem Zweck findet ein kontinuierlicher Wissenstransfer zwischen AGFS, Entscheidungsträgerinnen und -trägern in Kommunen und Land sowie Mitgliedern aus der Wirtschaft statt. Das Bündnis soll dabei als Plattform für eben jenen Wissenstransfer und einen Ideenaustausch dienen, sowie als Instrument, um Politik, Wirtschaft und Verbänden das große Potenzial des Fahrrads als Verkehrsmittel, im Tourismus, beim Umweltschutz und in der Gesundheitsvorsorge deutlich zu machen. Mitglieder sind: Barmer, Busch & Müller, Jobrad, naturstrom, Ortlieb, Paul Lange & Co., Rose, Schwalbe, SKS, VSF und WSM.

Berufskampagne "Plane Deine Stadt! "

2020 hat die AGFS eine Berufskampagne für Nachwuchs-Verkehrsplaner/-innen in NRW gestartet. Bei Kommunen, Kreisen, Land, Bund und in der freien Wirtschaft sind fehlende Planungskapazitäten und Investitionsstaus im Verkehrsbereich ein Dauerthema. Es fehlen insbesondere im kommunalen Bereich Planerinnen und Planer mit speziellen Kenntnissen in der planerisch-baulichen Umsetzung von Verkehrsinfrastrukturprojekten. Kommunen gelingt es immer weniger, bereits bewilligte und ausgeschriebene Stellen mit entsprechend qualifizierten Bewerberinnen und Bewerbern zu besetzen. Die AGFS hat auf Wunsch ihrer Mitglieder die Berufskampagne „Plane Deine Stadt“ konzipiert, mit dem Ziel, junge Leute für ein Planerstudium zu gewinnen, sie in der Hochschule in Fragen der Verkehrsinfrastrukturplanung zu qualifizieren und am Ende des Studiums bereits mit kommunalen Planungsthemen zu betreuen und gleichzeitig für den kommunalen Dienst anzuwerben.[4]

Events und Kampagnen

AGFS Kongress 2020: Hauptsache Parken

Die AGFS veranstaltet regelmäßig Fachtagungen und Kongresse. So wird jedes Jahr Ende Februar auf der Messe „Fahrrad“ in Essen der AGFS-Fachkongress[5] durchgeführt. Auch ein großer Messestand[6] der AGFS zeigt dort die Bandbreite der Nahmobilitätsförderung. Im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit tritt die AGFS bei Events anderer Institutionen auf, so wird z. B. in Kooperation mit dem Verkehrsministerium ein gemeinsamer Stand auf dem NRW-Tag organisiert. Die AGFS hat eine Vielzahl von Kampagnen für ihre Mitgliedskommunen vorbereitet, organisiert und durchgeführt. Neben der Verkehrssicherheitskampagne „Liebe braucht Abstand“[7], ist die bisher am längsten laufende Kampagne „Nur Armleuchter fahren ohne Licht“[8], die jedes Jahr im Herbst an mehr als 50 Aktionstagen durchgeführt wird. Neben Exkursionen und einer regelmäßigen Planerwerkstatt ist die AGFS Partner des Deutschen Fahrradpreises, der abwechselnd auf dem AGFS-Kongress in Essen und auf dem Nationalen Radverkehrskongress des BMVI mit wechselnden Veranstaltungsorten verliehen wird.

Siehe auch

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Gregor Kathstede: Satzung. AGFS, 27. September 2012, abgerufen am 16. Juli 2020.
  2. Nahmobilität 2.0. Broschüre der AGFS, Februar 2012
  3. Unternehmen FahrRad! Abgerufen im Juni 2020.
  4. Plane deine Stadt! AGFS, abgerufen am 28. Mai 2021.
  5. AGFS-Fachkongress Der AGFS-Kongress 2020, auf agfs-nrw.de
  6. Messe „Fahrrad 2020“ in Essen, auf agfs-nrw.de
  7. "Liebe braucht Abstand", auf liebe-braucht-abstand.de
  8. Nur Armleuchter fahren ohne Licht. AGFS, abgerufen am 16. Juli 2020.

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Aufnahme der Stadt Langenfeld.jpg
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Aufnahme der Stadt Langenfeld in die AGFS
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AGFS Kongress 2020: Hauptsache Parken