Apostolische Nuntiatur

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Apostolische Nuntiatur in Berlin

Eine Apostolische Nuntiatur ist die diplomatische Vertretung des Heiligen Stuhls bei einem Staat. Missionschef und Repräsentant der Behörde ist der Apostolische Nuntius.

Geschichte

Im 16. Jahrhundert entstanden päpstliche Nuntiaturen als ständige Einrichtungen des Heiligen Stuhls zunächst an den römisch-katholischen Königshöfen, so zum Beispiel in Wien und Graz, in Madrid, oder bei Kurfürsten. Als älteste Einrichtung dieser Art gilt die ständige Nuntiatur am Hof König Ferdinands I., 1529 in Wien eingerichtet. Die Ausbildung der Diplomaten des Heiligen Stuhls erfolgt seit 1701 an der Päpstlichen Diplomatenakademie.

Aufgaben

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Schild der Apostolischen Nuntiatur in Dili, Osttimor

Ein päpstlicher Gesandter bzw. Nuntius, der zugleich eine Vertretung bei Staaten gemäß den Normen den völkerrechtlichen Usancen ausübt, hat die besondere Aufgabe, das Verhältnis zwischen dem Apostolischen Stuhl und fremden Staaten zu fördern und zu pflegen, Fragen zu behandeln, welche die Beziehungen zwischen Kirche und Staat betreffen; und sich in besonderer Weise mit Konkordaten und anderen bilateralen Vereinbarungen zu befassen, sofern solche abzuschließen und zur Durchführung zu bringen sind (Can. 365 § 1 CIC). Des Weiteren ist es Aufgabe des Nuntius, die Verbindung zwischen den Landeskirchen und dem Apostolischen Stuhl zu stärken, so nimmt der Nuntius immer an der Eröffnungssitzung einer Vollversammlung der Bischofskonferenz teil. Außerdem wirkt er bei der Suche nach Bischofskandidaten mit.[1]

Amt

Päpstliche Gesandte bzw. Nuntien sind Bischöfe (für gewöhnlich Titularerzbischöfe) und werden vom Papst ernannt. Sie sollen höchstens 75 Jahre alt sein. Der Apostolische Nuntius ist seit dem Wiener Kongress (1815) in den meisten Staaten bis heute „geborener Doyen“ des Diplomatischen Corps. Er genießt mit seiner Akkreditierung die übliche diplomatische Immunität im Gastland. Die korrekte Anredeform für einen Nuntius ist: „Seine Exzellenz“.

Amtssitz

Turmhof im Bonner Ortsteil Plittersdorf, 1952–2001 Sitz der Apostolischen Nuntiatur

In Österreich ist der Sitz der Botschaft im IV. Wiener Bezirk in einem Bau aus dem Jahr 1914 im Stile der italienischen Renaissance.

Der Sitz der apostolischen Nuntiatur in Deutschland ist seit 2001 in Berlin-Neukölln in einem Neubau neben der Johannes-Basilika, zuvor war dies seit 1952 der Turmhof in Bonn-Bad Godesberg.

Liste der Nuntiaturen

Der Heilige Stuhl verfügt über eines der weltweit besten Netzwerke von Auslandsvertretungen. In 188 Ländern bestehen Vertretungen des Heiligen Stuhls (176 Nuntiaturen, zehn Delegaten und zwei Vertretungen mit Sonderstellung). Hinzu kommen elf Vertretungen bei diversen internationalen Organisationen. In aller Regel befindet sich bei jeder Vertretung auch eine eigene katholische Kapelle.

Europa

Afrika

Amerika

Asien

Ozeanien

Internationale Organisationen

Literatur

  • Michael F. Feldkamp: Geheim und effektiv. Über 1000 Jahre Diplomatie der Päpste. Sankt-Ulrich-Verlag, Augsburg 2010, ISBN 978-3-86744-150-6.

Einzelnachweise

  1. Konrad Breitsching: Zu den Aufgaben eines Apostolischen Nuntius; abgerufen am 10. Oktober 2009.

Weblinks

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Man sagt, dass der grüne Teil die Mehrheit der katholischen Einwohner des Landes repräsentiert, der orange Teil die Minderheit der protestantischen, und die weiße Mitte den Frieden und die Harmonie zwischen beiden.
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Flagge Portugals, entworfen von Columbano Bordalo Pinheiro (1857-1929), offiziell von der portugiesischen Regierung am 30. Juni 1911 als Staatsflagge angenommen (in Verwendung bereits seit ungefähr November 1910).
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Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
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Die Flagge Burkina Fasos
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Flagge Guinea-Bissaus
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Flagge der Demokratischen Republik Kongo. Erstellt laut den Angaben der Staatsverfassung von 2006.
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Flagge Namibias
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Flagge von Niger (7:6)
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Flagge von Senegal
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Flagge Südafrikas

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Flagge Boliviens

Flagge von Bolivia*
country Template:I18n/Republic of Bolivia
genutzt von Bolivia
von 1851
bis Present
entworfen von Government of Bolivia
Format 15:22
Form Rechteck
Farben Rot, Gelb, Grün

Flagge hat 3 horizontale Streifen

sonstige Eigenschaften A horizontal tricolor of red, yellow and green.
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Die Flagge der Dominikanischen Republik hat ein zentriertes weißes Kreuz, das bis zu den Rändern reicht. Dieses Emblem ähnelt dem Flaggendesign und zeigt eine Bibel, ein Kreuz aus Gold und sechs dominikanische Flaggen. Um den Schild herum sind Oliven- und Palmzweige und oben am Band steht das Motto "Dios, Patria, Libertad" ("Gott, Land, Freiheit") und zur liebenswürdigen Freiheit. Das Blau soll für Freiheit stehen, Rot für das Feuer und Blut des Unabhängigkeitskampfes und das weiße Kreuz symbolisierte, dass Gott sein Volk nicht vergessen hat. "Dominikanische Republik". Die dominikanische Flagge wurde von Juan Pablo Duarte, dem Vater der nationalen Unabhängigkeit der Dominikanischen Republik, entworfen. Die erste dominikanische Flagge wurde von einer jungen Dame namens Concepción Bona genäht, die in der Nacht des 27. Februar 1844 gegenüber der Straße von El Baluarte, dem Denkmal, an dem sich die Patrioten versammelten, um für die Unabhängigkeit zu kämpfen, wohnte. Concepción Bona wurde von ihrer Cousine ersten Grades unterstützt Maria de Jesús Pina.
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Die National- und offizielle Staatsflagge von Haiti. Die Zivilflagge findet sich hier.
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Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
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Flagge Trinidad und Tobago
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bendera Indonesia
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Flagge des Irans. Die dreifarbige Flagge wurde 1906 eingeführt, aber nach der Islamischen Revolution von 1979 wurden die Arabische Wörter 'Allahu akbar' ('Gott ist groß'), in der Kufischen Schrift vom Koran geschrieben und 22-mal wiederholt, in den roten und grünen Streifen eingefügt, so daß sie an den zentralen weißen Streifen grenzen.
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Die Flagge von Laos
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Die Flagge von Nepal mit rechtem Rand (Seitenverhältnis 3:4)
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Die Flagge von Nepal mit rechtem Rand (Seitenverhältnis 3:4)
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Flag of Australia, when congruence with this colour chart is required (i.e. when a "less bright" version is needed).

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Die Europaflagge besteht aus einem Kranz aus zwölf goldenen, fünfzackigen, sich nicht berührenden Sternen auf azurblauem Hintergrund.

Sie wurde 1955 vom Europarat als dessen Flagge eingeführt und erst 1986 von der Europäischen Gemeinschaft übernommen.

Die Zahl der Sterne, zwölf, ist traditionell das Symbol der Vollkommenheit, Vollständigkeit und Einheit. Nur rein zufällig stimmte sie zwischen der Adoption der Flagge durch die EG 1986 bis zur Erweiterung 1995 mit der Zahl der Mitgliedstaaten der EG überein und blieb daher auch danach unverändert.
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Nunciatura Apostólica (Embaixada da Santa Sé), Díli, Timor-Leste
Turmstraße - Turmhof Plittersdorf.JPG
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Turmhof in Plittersdorf, Bad Godesberg, Bonn: Luftaufnahme aus nordwestlicher Richtung
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Die Flagge Dominicas.
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Apostolic nunciature (Embassy of Vatican) in Berlin
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A green flag with a white inscription above a crescent moon with horns upwards, all within a circle of chain and all around a white wreath with a ribbon at the base. Proportion 2:3 reported in Pavillons nationaux et marques distinctives. FOTW
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Flag of São Tomé and Príncipe
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Flagge der ASEAN