Andrea Mayer

Andrea Mayer (2020)

Andrea Mayer (geboren am 19. April 1962 in Amstetten), während ihrer Ehe Andrea Ecker, ist eine österreichische Politikerin und ehemalige Kabinettsdirektorin der Präsidentschaftskanzlei. Seit dem 20. Mai 2020 ist sie Staatssekretärin im Bundesministerium für Kunst, Kultur, Öffentlicher Dienst und Sport. Dort ist sie Vizekanzler Werner Kogler beigestellt und für die Ressorts Kunst und Kultur verantwortlich. Sie wurde von den Grünen für das Amt nominiert.[1][2]

Werdegang

Andrea Mayer studierte Germanistik und Geschichte sowie Rechtswissenschaften an der Universität Wien und schloss mit dem akademischen Grad Magistra ab. Danach arbeitete sie einige Jahre in der Privatwirtschaft. 1993 wurde sie Mitarbeiterin im Stab von Bildungs- und Kulturminister Rudolf Scholten. Später wechselte sie ins Wissenschaftsministerium, wo sie für Innovation und Forschungsfragen verantwortlich zeichnete. 2007 wurde sie von Kulturministerin Claudia Schmied als Sektionschefin für Kunst bestellt. 2015 setzte sie sich nach einer Ausschreibung gegen 17 Bewerber für die Leitung der nunmehr fusionierten Sektion Kunst und Kultur durch und wurde von Kanzleramtsminister Josef Ostermayer in diese Funktion berufen. Sie übernahm Kontrollfunktionen in diversen Aufsichtsgremien großer Kulturinstitutionen, etwa der Salzburger Festspiele, und leitete 2016 interimistisch das Belvedere-Kuratorium.

Im Februar 2017 wurde sie – als erste Frau in dieser Funktion – von Alexander Van der Bellen zur Kabinettschefin in der Präsidentschaftskanzlei berufen. Weggefährten beschreiben ihr Naturell „als ambitioniert, eher pragmatisch als kreativ und von Ausdauer geprägt. Die Bereitschaft, an großen Aufgaben zu wachsen, will ihr niemand in Abrede stellen.“ Schließlich habe sie ihre Arbeit stets ordentlich und zur Zufriedenheit ihrer Vorgesetzten erledigt.[3]

Im Mai 2020 wurde sie von mehreren österreichischen Medien als Favoritin für die Nachfolge von Ulrike Lunacek im Staatssekretariat für Kunst und Kultur gehandelt. Sie wurde zugleich von einer Reihe von Personen der österreichischen Kulturszene als kompetent und für die Aufgabe geeignet beschrieben, darunter Klaus Albrecht Schröder (Albertina) und Herbert Föttinger (Theater in der Josefstadt) – „hervorragend qualifiziert“ und „kulturaffin“. Vorschusslorbeeren erhielt sie auch von Sabine Haag (Kunsthistorisches Museum), Helga Rabl-Stadler (Salzburger Festspiele), Johanna Rachinger (Österreichische Nationalbibliothek), Marie Rötzer (Landestheater Niederösterreich), von der Volksoper Wien und den Bregenzer Festspielen und von Gerhard Ruiss (IG Autorinnen Autoren). Ruiss: „Ich kenne sie als sehr energisch, aber in einer angenehme Weise, und als sehr engagiert in der Sache. Das brauchen wir jetzt, das brauchen wir jetzt ganz dringend!“[4][5]

Sie wurde am 18. Mai 2020 vom Bundesvorstand der Grünen als Staatssekretärin berufen und am 20. Mai 2020 von Bundespräsident Alexander Van der Bellen angelobt. In der Zeit im Bild 2 desselben Tages gab sie bekannt, dass sie ihre SPÖ-Mitgliedschaft ruhend gestellt habe. Sie beabsichtige nicht, Mitglied der Grünen zu werden.[6]

Andrea Mayer ist Mutter von Zwillingen.

Weblinks

Commons: Andrea Mayer – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stefan Weiss, Olga Kronsteiner: Spitzenbeamtin Andrea Mayer wird Kulturstaatssekretärin der Grünen. In: derStandard.at. 18. Mai 2020, abgerufen am 18. Mai 2020.
  2. „Kulturstaatssekretärin vorgestellt. Mayer verspricht unbürokratische Hilfe“ in orf.at (aufgerufen am 19. Mai 2020)
  3. Olga Kronsteiner: Andrea Ecker: Ambitionierte Beamtin für den Präsidenten. In: derStandard.at. 28. Februar 2017, abgerufen am 19. Mai 2020.
  4. Kulturjournal, Ö1: Wofür steht Andrea Mayer?, 19. Mai 2020
  5. Lunacek-Nachfolge: Hohe Kulturbeamtin als Favoritin gehandelt. In: kleinezeitung.at. 15. Mai 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
    Lunacek-Abgang: Nachfolge offen, Ruf nach neuen Konzepten. In: orf.at. 15. Mai 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
    Olga Kronsteiner: Wer wird es? Dünne Personaldecke für Lunacek-Nachfolge. In: derStandard.at. 15. Mai 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
  6. ORF (Wien): Mayer will Rahmenbedingungen für Kultur-Neustart klären, 20. Mai 2020

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Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.
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Autor/Urheber: BMKÖS/P. Lechner, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Portraitfoto Andrea Mayer, österreichische Staatssekretärin für Kunst und Kultur 2020