4. Strafsenat des Bundesgerichtshofes

4. Strafsenat des BGH mit den dazugehörigen Oberlandesgerichten:
  • Hamm
  • Zweibrücken
  • Der 4. Strafsenat des Bundesgerichtshofs ist als einer von derzeit sechs Strafsenaten des BGH ein Spruchkörper des obersten deutschen Gerichtshofes der ordentlichen Gerichtsbarkeit.

    Besetzung

    Der Senat ist derzeit (Stand: Juli 2023)[1][2][3] wie folgt besetzt:

    Vorsitzende

    Nr.Name (Lebensdaten)Beginn der AmtszeitEnde der Amtszeit
    1Alfred Groß (1885–1976)2. April 195131. Januar 1955
    2Max Güde (1902–1984)23. März 195531. März 1956
    3Hans Eberhard Rotberg (1903–1995)11. April 195631. Dezember 1962
    4Heinrich Jagusch (1908–1987)Januar 196328. Februar 1965
    5Carlhans Scharpenseel (1907–2002)17. Dezember 1965Dezember 1966
    6Hans Eberhard Rotberg (1903–1995)1. Januar 196731. August 1969
    7Gerd Meyer (1906–1984)29. September 196930. Juni 1974
    8Hans Wolfgang Schmidt (* 1920)10. September 19741975
    9Christian Mayr (* 1911)24. März 19761977
    10Hannskarl Salger (1929–2010)20. Dezember 197730. November 1994
    11Lutz Meyer-Goßner (* 1936)1. Dezember 199431. Juli 2001
    12Ingeborg Tepperwien (* 1945)20. September 200130. April 2010
    13Andreas Ernemann (1947–2023)25. Juni 201030. Juni 2012
    14Beate Sost-Scheible (* 1956)1. Juli 201331. Januar 2022
    15Andreas Quentin (* 1961)4. Juli 2022

    Zuständigkeit

    Der Geschäftsverteilungsplan des Bundesgerichtshofs regelt die Zuständigkeit der Strafsenate derart, dass jeder Senat für Revisionen aus dem Bezirk bestimmter Oberlandesgerichte zuständig ist und darüber hinaus sogenannte Spezialzuständigkeiten wahrnimmt. Gegenwärtig (Stand 2020[4]) sind dem 4. Strafsenat folgende Aufgaben zugewiesen:

    1. Die Revisionen in Strafsachen für die Bezirke der Oberlandesgerichte Hamm und Zweibrücken;
    2. die Revisionen in Verkehrsstrafsachen (einschließlich des räuberischen Angriffs auf Kraftfahrer sowie der Eisenbahn- und Luftunfälle und der Fälle, in denen eine Verkehrsordnungswidrigkeit mit anderen Straftaten zusammentrifft) außer Fahren ohne Fahrerlaubnis, sofern dies mit anderen Straftaten zusammentrifft;
    3. die Entscheidungen nach § 42 des Gesetzes über die Internationale Rechtshilfe in Strafsachen;
    4. die Entscheidungen im Falle der Zurückverweisung der Sache an einen anderen Strafsenat des Bundesgerichtshofs, soweit nicht der 2. Strafsenat zuständig ist;
    5. die Entscheidungen nach § 13 Abs. 4 und § 25 Abs. 1 Satz 4 des Strafrechtlichen Rehabilitierungsgesetzes (StrRehaG).

    Entscheidungen

    Beim 4. Strafsenat besteht eine Spezialzuständigkeit für das Verkehrsstrafrecht. Dies führt dazu, dass der Senat vielfach mit Fragen der Auswirkungen von Alkohol auf die Schuldfähigkeit und die Behandlung der actio libera in causa befasst war.

    Vor allem unter dem Vorsitz von Meyer-Goßner hat der 4. Strafsenat auch entscheidenden Einfluss auf die Fortbildung des Strafverfahrensrechts ausgeübt. Die Judikatur des Gerichts zum Problem der Verständigung im Strafverfahren geht auf grundlegende Entscheidungen dieses Senats zurück.

    Weblinks

    Einzelnachweise

    1. Besetzung der Senate - 4. Strafsenat. In: bundesgerichtshof.de. Abgerufen am 8. Juli 2022.
    2. Zwei neue Richterinnen und ein neuer Richter am Bundesgerichtshof. Pressemitteilung Nr. 001/2023. In: bundesgerichtshof.de. 2. Januar 2023, abgerufen am 7. Juli 2023.
    3. Neue Richterin am Bundesgerichtshof. Pressemitteilung Nr. 103/2023. In: bundesgerichtshof.de. 3. Juli 2023, abgerufen am 7. Juli 2023.
    4. Geschäftsverteilungsplan 2020. In: bundesgerichtshof.de. Abgerufen am 23. Januar 2020.

    Koordinaten: 49° 0′ 21,6″ N, 8° 23′ 47,6″ O

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    Die Karte zeigt die 24 Oberlandesgerichtsbezirke der Bundesrepublik Deutschland. Die Zahlen sind geografisch am Sitz des jeweiligen Oberlandesgerichts (OLG) gesetzt und geben wieder, welchem Strafsenat des Bundesgerichtshofes (BGH) es zugeordnet ist. Stand: 15.02.2020