2K (Film)

Mit den Begriffen 2K und 4K werden die für die Produktion von Kinofilmen genutzten Auflösungen der Ausbelichtung der Bilder auf Filmmaterial bezeichnet und die Auflösung von digitalen Kinokameras angegeben. Dabei steht 2K für eine Auflösung von bis zu 2048 Pixeln in der Breite, 4K dementsprechend für bis zu doppelt so viel (4096 Pixel). Die genaue Anzahl von Pixeln in vertikaler und horizontaler Richtung hängt dabei von Seitenverhältnis, verwendeter Filmgröße, verwendeter Bildgröße und verwendetem Filmrekorder ab. Im allgemeinen Sprachgebrauch wird das 4K-Format auch synonym für Ultra High Definition Television (UHDTV) verwendet. Jedoch ist zu beachten, dass die horizontale Auflösung des UHDTV-Formats mit nur 3840 Pixeln geringer ausfällt als die im Kinobereich verwendeten 4096 Pixel.

Verbreitung und Benutzung

Die überwiegende Anzahl der aktuellen A-Budget-Filme wird digital ausbelichtet, was in den 1990er Jahren noch die Ausnahme war. Die Auflösung ist dabei für über 95 % aller ausbelichteten Kinoproduktionen 2K. Der Fachbegriff für die digitale Produktion ist Digital Intermediate. 2K-Daten können auch über HD-SDI in Echtzeit übertragen werden.

Die originäre Aufzeichnung im 4K-Format für die direkte Fernsehverwertung ließ der Pay-TV Sender Sky Deutschland erstmals am 1. Dezember 2012 im Rahmen des Fußballbundesligaspiels FC Bayern München gegen Borussia Dortmund testen.[1]

Schnittsysteme

Es gibt mittlerweile zahlreiche digitale Schnittprogramme, die mit Auflösungen arbeiten können, die herkömmliches High Definition Television übersteigen. Adobe Premiere beispielsweise unterstützt Auflösungen bis 10.240 × 8.192 Pixel. Apples Final Cut Pro X kann mit Auflösungen bis 16K umgehen, und die Media-100-Suite unterstützt neben der 2K-Auflösung auch noch 3K- und 4K-Auflösungen. Sony Vegas Pro 12 unterstützt bis zu 4096 × 4096 Pixel. Mit CyberLink PowerDirector lassen sich ebenfalls 4K-Videos schneiden.

Hersteller und Anbieter von Filmrekordern für 2K/4K

Nur wenige Firmen stellen Filmrekorder her. Als Beispiele mit großem Marktanteil wären ARRI mit dem Produkt Arrilaser und Celco mit Fury zu nennen. Deren Geräte werden typischerweise von Dienstleistern wie Kopierwerken oder Postproduktionshäusern angeboten. Einen weiteren substantiellen Marktanteil haben selbstentwickelte oder in Kleinserien hergestellte Filmbelichter.

Kosten, Speicherbedarf und Zeitaufwand

Die Preise einer hochwertigen 35-mm-Ausbelichtung bewegen sich typischerweise zwischen 10.000 und 50.000 €. Die Preisdifferenzen begründen sich neben den üblichen marktwirtschaftlichen Kriterien durch

  • die unterschiedliche Lauflänge des Filmes,
  • das verwendete Filmmaterial,
  • die zusätzlichen Dienstleistungen bei der Filmbelichtung (beispielsweise das Einrechnen des Filmlichttones),
  • den verwendeten Rekorder,
  • die verwendete Auflösung, so ist 4K-Auflösung typischerweise 10 bis 20 % teurer als 2K-Auflösung.

Der Speicherbedarf der Daten der Ausbelichtung schwankt zwischen 1,25 Terabyte (2K, 24 fps, 90 Minuten) bis hin zu 10 Terabyte (4K, 24 fps, 180 Minuten).

Der Zeitraum der Ausbelichtung beträgt typischerweise 2 oder 3 Tage bis hin zu 2 Wochen, abhängig von der Geschwindigkeit des benutzten Ausbelichters, der verwendeten Auflösung und natürlich der Lauflänge des Films. Als Sonderfall seien Echtzeitrekorder wie Cinevator HD genannt, welche direkt den Film in Echtzeit belichten. Hier ist die Nettoausbelichtungszeit gleich der Lauflänge des Films.[2]

Verbreitete Auflösungen

Am Beispiel der Belichter der Firma Celco werden die verschiedenen 2K- und 4K-Subformate aufgeführt. Je nach Hersteller des Filmrekorders weichen diese um einige Pixel in der Vertikalen ab.

FormatKameraausschnittSeitenverhältnis4K-Auflösung2K-Auflösung
35 mm Full Screen000,980 × 0,735001,33 : 1004096 × 3072002048 × 1536
Super 1.85000,980 × 0,530001,85 : 1004096 × 2216002048 × 1108
70 mm 2.2:1 AR000,980 × 0,446002,20 : 1004096 × 1864002048 × 932
Super 35 / Super Techniscope000,980 × 0,409002,40 : 1004096 × 1708002048 × 854
35 mm Academy Offset a000,864 × 0,630001,37 : 1003612 × 2632 b001806 × 1316 c
Standard 1.66000,864 × 0,520001,66 : 1003612 × 2172 b001806 × 1086 c
Standard 1.78000,864 × 0,485001,78 : 1003612 × 2028 b001806 × 1014 c
Standard 1.85000,864 × 0,467001,85 : 1003612 × 1952 b001806 × 976 c
Cinemascope / Panavision000,864 × 0,732002,36 : 1003612 × 3060 b d001806 × 1530 c d
35 mm Academy Offset e000,864 × 0,630001,37 : 1004096 × 2988002048 × 1494
Standard 1.66000,864 × 0,520001,66 : 1004096 × 2464002048 × 1232
Standard 1.78000,864 × 0,485001,78 : 1004096 × 2304002048 × 1152
Standard 1.85000,864 × 0,467001,85 : 1004096 × 2212002048 × 1106
Cinemascope / Panavision000,864 × 0,732002,36 : 1004096 × 1716 d002048 × 858 d
35 mm VistaVision001,485 × 0,991001,50 : 1004096 × 2732002048 × 1366
65 mm 5-Perf002,066 × 0,906002,28 : 1004096 × 1796002048 × 898
65 mm 8-Perf (Iwerks)002,072 × 1,485001,40 : 1004096 × 2936002048 × 1468
65 mm 15-Perf (IMAX/Omnimax)002,772 × 2,072001,34 : 1004096 × 3060002048 × 1530
a 35 mm Academy Offset als Teilbelichtung auf vollständiger 35-mm-Fläche.
b Benötigt 446 Pixel Versatz in der X-Achse.
c Benötigt 222 Pixel Versatz in der X-Achse.
d Anamorphotische Formate erfordern eine zweifache Vergrößerung auf der Y-Achse, wenn die Quellbilder nicht doppelt so hoch aufgelöst sind. Die Y-Auflösung bezieht sich hier auf den (selteneren) Fall, dass die Bilder mit doppelter vertikaler Auflösung aufgezeichnet wurden.
e 35 mm Academy Offset ist als eigenes Format ohne notwendigen Softwareversatz angegeben.

(.115-.009) (X Auflösung/.980) Hierbei sind .115 (=0,115 Zoll) und .009 der Abstand zur Perforation von Academy Offset und Vollbildformat.

Quellen

  1. Sky testet erstmals Sportproduktion in 4K UltraHD (Memento vom 15. Januar 2014 im Internet Archive)
  2. Cinevator HD-Echtzeit-Filmbelichter. Archiviert vom Original am 22. April 2009. Abgerufen am 9. Mai 2015.