Żaklin Nastić

Żaklin Nastić, 2019

Żaklin Jadwiga Sarah Nastić (geborene Grinholc; * 29. Januar 1980 in Gdynia) ist eine polnisch-deutsche Politikerin (parteilos, ehemals Die Linke). Sie ist seit 2017 Mitglied des Deutschen Bundestags. Seit Oktober 2023 gehört sie dem Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) an.

Biografie

Żaklin Nastić kam 1990 aus Polen nach Hamburg und lebte einige Zeit in Flüchtlingsunterkünften im Hamburger Hafen. Im Jahr 2000 machte sie ihr Abitur in Hamburg an der Geschwister-Scholl-Schule und studierte danach Slawistik.[1]

Ihre Familie hat nach eigenen Angaben polnische, deutsche, kaschubische und jüdische Wurzeln. Nastić besitzt neben der deutschen auch weiterhin die polnische Staatsbürgerschaft. Sie lebt in Hamburg und ist laut eigenen Angaben von 2022 geschieden und hat zwei Kinder.[2]

Politik und Partei

Żaklin Nastić mit Krone-Schmalz und Wagenknecht, "Nein zu Kriegen" (Berlin, 2023)

Nastić trat der Partei Die Linke im Jahr 2008 bei. Im Jahr 2011 errang sie ein Mandat in der Bezirksversammlung Eimsbüttel und gehörte ihr bis 2017 an. Von 2016 bis 2018 war sie Landessprecherin (entspricht dem Landesvorsitz) ihrer Partei in Hamburg.

Im Jahr 2017 rückte sie für die aus gesundheitlichen Gründen ausgeschiedene Inge Hannemann in die Hamburgische Bürgerschaft nach. Bei der Bundestagswahl 2017 erhielt sie als Direktkandidatin im Bundestagswahlkreis Hamburg-Eimsbüttel 10,4 % der Stimmen. Da sie bei der Bundestagswahl ein Mandat über die Landesliste errang, legte sie ihr Bürgerschaftsmandat nieder.[3]

Seit 2018 ist Nastić Mitglied im Bundesvorstand der Linken und wurde im Oktober 2020 erneut zur Landessprecherin der Partei Die Linke Hamburg gewählt.[4]

Im 19. Deutschen Bundestag war Nastić ordentliches Mitglied im Ausschuss für Menschenrechte und humanitäre Hilfe und Menschenrechtspolitische Sprecherin der Fraktion Die Linke. Sie gehört als stellvertretendes Mitglied dem Ausschuss für Inneres und Heimat sowie dem Unterausschuss Vereinte Nationen, Internationale Organisationen und Globalisierung an und ist stellvertretende Vorsitzende der Deutsch-Polnischen sowie der Deutsch-Südosteuropäischen Parlamentariergruppe.[5]

Im 20. Deutschen Bundestag bestimmte die Fraktion Die Linke sie erneut zur Sprecherin für Menschenrechte, außerdem ist sie Obfrau im Verteidigungsausschuss.[6][7]

Im Oktober 2023, mit der Vorstellung des Vereins Bündnis Sahra Wagenknecht – Für Vernunft und Gerechtigkeit, trat Nastić mit neun weiteren Bundestagsabgeordneten aus der Linkspartei aus.[8][9]

Publikationen

  • Für ein Menschenrecht auf ein glückliches Älterwerden! In: Diether Dehm, Christian Petry (Hrsg.): Rente und Respekt! Das rot-rote Buch fürs Älterwerden. Das Neue Berlin, Berlin 2020, ISBN 978-3-360-01361-3, S. 69–76.
  • Aus die Maus. Der Blick von unten auf die da oben. Das Neue Berlin, Berlin 2023, ISBN 978-3-360-02756-6.

Weblinks

Commons: Zaklin Nastic – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Marco Carini: Die Aufsteigerin, taz.de vom 24. März 2021 (abgerufen am 24. März 2021).
  2. Eigene Homepage - Über mich, 4. Oktober 2022.
  3. Dr. Kurt Duwe ist neuer Vizepräsident der Hamburgischen Bürgerschaft, hamburgische-buergerschaft.de vom 8. November 2017 (abgerufen am 9. November 2017).
  4. Nastic und Taheri neue Landessprecher der Hamburger Linken, rtl.de vom 18. Oktober 2020 (abgerufen am 28. Oktober 2020).
  5. Deutscher Bundestag – Abgeordnete. Abgerufen am 16. Oktober 2020.
  6. Żaklin Nastić. Die Linke im Bundestag, abgerufen am 2. Mai 2022.
  7. Żaklin Nastić, Die Linke, Angehörigenpflegerin. Deutscher Bundestag, abgerufen am 3. Mai 2022.
  8. Spaltung der Linkspartei vollzogen: Wagenknecht und Co. treten aus. In: Die Tageszeitung: taz. 23. Oktober 2023, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 23. Oktober 2023]).
  9. Wagenknecht tritt aus Linke aus - Ende des Fraktionsstatus droht. In: tagesschau.de. 23. Oktober 2023, abgerufen am 23. Oktober 2023.

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2019-04-11 Zaklin Nastic MdB by Olaf Kosinsky-8445.jpg
Autor/Urheber: Olaf Kosinsky , Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Zaklin Nastic, Mitglied des Deutschen Bundestages, während einer Plenarsitzung am 11. April 2019 in Berlin.
Wagenknecht, Nastic, Krone-Schmalz. Nein zu Kriegen 2023.jpg
Autor/Urheber: Ferran Cornellà, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Autorin und Publizistin Gabriele Krone-Schmalz, die Politikerin Żaklin Nastić und die Politikerin Sahra Wagenknecht (MdB, BSW) während der Friedensdemonstration "Nein zu Kriegen".Der Aufruf zur Demonstration mit dem Motto „Nein zu Kriegen - Rüstungswahnsinn stoppen - Zukunft friedlich und gerecht gestalten“ wurde von Linke-Politikern, Gewerkschaftern und Künstlern unterstützt. Auftaktkundgebung 13 Uhr, Brandenburger Tor, 25.11.2023, Berlin.