Österreichisches Kulturforum

Osterreich  Österreichisches Kulturforum
Österreichische Behörde
Logo der österreichischen Kulturforen
Staatliche EbeneBund
Stellung der Behördenachgeordnete Dienststelle
AufsichtBundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA)
Gründungverschiedene, seit 2001 einheitlich als Österreichisches Kulturforum benannt
Hauptsitzverschiedene, hauptsächlich an den Auslandsvertretungen der Gaststädte angesiedelt
Behörden­leitungverschiedene, Beamte oder Vertragsbedienstete des höheren Dienstes
Websitean der jeweiligen Auslandsvertretung oder eigene Website

Österreichisches Kulturforum (Eigenschreibung: austria kulturint) ist die zusammenfassende Bezeichnung von mehreren Kulturinstituten in verschiedenen Städten der Welt, die als untergeordnete Einrichtung vom Bundesministerium für Europa, Integration und Äußeres (BMEIA) betrieben werden. Deren Aufgabe ist der kulturelle und wissenschaftliche Dialog mit Künstlern und Wissenschaftlern des jeweiligen Gastlandes. Die jeweiligen Leiter haben diplomatischen Status.

Ein Kulturforum ist auf die spezifischen Anforderungen der jeweiligen lokalen Nutzer und Partner ausgerichtet und arbeitet inhaltlich eigenverantwortlich. Österreich wird durch das Kulturforum als moderne und weltoffene Kulturnation positioniert. Das internationale Netzwerk der österreichischen Auslandskultur besteht derzeit aus 30 Kulturforen in 28 Ländern.

Österreichische Auslandskulturpolitik

Grundsätze der österreichischen Auslandskulturpolitik:

  • Die österreichische Auslandskulturpolitik ist aktiv und gestaltend. Seit 2001 gilt das „AuslandskulturkonzeptNEU“ in dem die Aufgabe und Ziele der Auslandskulturpolitik formuliert werden. Da die Kultur Österreich die Chance weltweiter Wahrnehmung bietet, sollen, mittels kultureller Aktivitäten, internationale Momente der Aufmerksamkeit für Österreich geschaffen werden.
  • Die Ziele der österreichischen Auslandskulturpolitik sind deshalb:
    • Der Standort Österreich in Europa soll mit kulturellen Mitteln verständlich und wahrnehmbar gemacht werden.
    • Die internationalen Aktivitäten im Bereich Kunst, Kultur und Wissenschaft müssen um Bildungsprojekte ergänzt werden, denn der künftige europäische Wissensraum ist vom Gelingen der europäischen Bildungsvorstellungen abhängig.
    • Das Engagement für ein Europa der Vielfalt soll einem Übermaß an Identitätspolitik entgegensteuern, denn wie bereits Stefan Zweig formulierte, erlaube Österreich Patriot und Weltbürger zugleich zu sein.

Zudem werden die Ziele der österreichischen Auslandskulturpolitik durch folgende Aufgaben bestimmt:

  • Österreich will einen Beitrag leisten, dass Europa kultureller wird, denn die Stärken Europas liegen auch in seiner kulturellen Vielfalt.
  • Unsere Nachbarn sollen als Verbündete bei der Verwirklichung der Chancen des Kulturraumes Mitteleuropa gewonnen werden.
  • Südosteuropa soll in den kulturellen Dialog Europas voll integriert werde, damit in diesen Ländern die Stärkung der Zivilgesellschaft eine Stabilisierung erleichtert.
  • Der Dialog der Kulturen und Zivilisationen soll in konkreter Form gestärkt werden, denn Österreich hat historische Erfahrungen mit dem Kampf der Sprachen und Kulturen und mit totalitären Ideologien gemacht.

Liste der Österreichischen Kulturforen

Teilweise als Kulturinstitut gegründet oder als Kulturabteilung einer Österreichischen Botschaft eingerichtet, wurden alle Standorte im März 2001 in Kulturforum in der Landessprache des Gastlandes umbenannt. An diesen Namen direkt angehängt, jeweils hochgestellt, ist die Abkürzung der Stadt, in dem sich das Kulturforum befindet.

StadtStaatGründungEigennameAnmerkung
BelgradSerbien Serbien2001austrijski kulturni forumbeg
BerlinDeutschland Deutschland1991österreichisches kulturforumber
BernSchweiz Schweiz2001österreichisches kulturforumbrn
BratislavaSlowakei Slowakei1990rakúske kultúrne forúmbts
BrüsselBelgien Belgien2001österreichisches kulturforumbru
BudapestUngarn Ungarn1976osztrák kulturális fórumbud
BukarestRumänien Rumänien1999forumul cultural austriacbuh
IstanbulTurkei Türkei1974avusturya kültür ofisiist
KairoAgypten Ägypten1959austrian cultural forumcai
KiewUkraine Ukraine1994австрійський культурний форумiev
KrakauPolen Polen1990austriackie forum kulturyZum Stand 26. Juni 2016 nicht auf der BMEIA-Website aufgelistet
Ljubljana
Laibach
Slowenien Slowenien1990avstrijski kulturni forumlju
LondonVereinigtes Konigreich Vereinigtes Königreich1956austrian cultural forumlon
MadridSpanien Spanien1992foro cultural de austriamad
MailandItalien Italien1993forum austriaco di culturamil
Mexiko-StadtMexiko Mexiko2002foro cultural de austriamex
MoskauRussland Russland2001австрийский культурный форумmow
New DelhiIndien Indien2007austrian cultural forumdel
New YorkVereinigte Staaten Vereinigte Staaten1956austrian cultural forumnycNeubau von Raimund Abraham, eröffnet im Jahr 2002 während der Amtszeit des damaligen Leiters Christoph Thun-Hohenstein[1]
OttawaKanada Kanada2001austrian cultural forumyow
ParisFrankreich Frankreich1954forum culturel autrichienpar
PekingChina Volksrepublik Volksrepublik China2004österreichisches kulturforumpek
PragTschechien Tschechien1993rakouské kulturní fórumprg
RomItalien Italien1935forum austriaco di culturarma
SarajevoBosnien und Herzegowina Bosnien und Herzegowina2018austrijski kulturni forumsarTeil der Österreichischen Botschaft Sarajevo
TeheranIran Iran1958thrانجمن فرهنگی اتريشDas einzige Kulturforum, an dem auch Deutsch unterrichtet wird
Tel AvivIsrael Israel2001tlvפורום תרבות אוסטרי
TokioJapan Japan2001tyo
WarschauPolen Polen1965austriackie forum kulturywaw
WashingtonVereinigte Staaten Vereinigte Staaten2001austrian cultural forumwas
ZagrebKroatien Kroatien1974austrijski kulturni forumzag

Siehe auch

Weblinks

  • Auflistung und Beschreibung der 27 Kulturforen in 29 Ländern auf der Website des BMEIA (Stand: 26. Juni 2016).

Einzelnachweise

  1. Anne Midgette: A Quiet Cultural Force Leaves New York Richer as He Returns to Austria. In: The New York Times. 30. August 2007, abgerufen am 26. Juni 2016.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Flag of Switzerland within 2to3.svg
Die quadratische Nationalfahne der Schweiz, in transparentem rechteckigem (2:3) Feld.
Flag of the United Kingdom.svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of the United Kingdom (3-5).svg
Flagge des Vereinigten Königreichs in der Proportion 3:5, ausschließlich an Land verwendet. Auf See beträgt das richtige Verhältnis 1:2.
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Flag of Iran.svg
Flagge des Irans. Die dreifarbige Flagge wurde 1906 eingeführt, aber nach der Islamischen Revolution von 1979 wurden die Arabische Wörter 'Allahu akbar' ('Gott ist groß'), in der Kufischen Schrift vom Koran geschrieben und 22-mal wiederholt, in den roten und grünen Streifen eingefügt, so daß sie an den zentralen weißen Streifen grenzen.
Flag of Croatia.svg
Das Bild dieser Flagge lässt sich leicht mit einem Rahmen versehen
Austria Bundesadler.svg
Wappen der Republik Österreich: Nicht gesetzeskonforme Version des österreichischen Bundeswappens, umgangssprachlich „Bundesadler“, in Anlehnung an die heraldische Beschreibung des Art. 8a Abs. 3 Bundes-Verfassungsgesetz mit zwar nach Wappengesetz detailliertem, aber schwarzem statt grauem Gefieder, mit zu grellem Gelb sowie mit inkorrekter Darstellung des Bindenschilds, da die weiße Binde zu breit und der untere rote Balken zu schmal sowie der Spitz, statt halbrund zu sein, zu flach gerundet ist:

Das ursprüngliche Staatswappen wurde in der ersten Republik Österreich im Jahr 1919 eingeführt. Im austrofaschistischen Ständestaat wurde es im Jahr 1934 wieder abgeschafft und, im Rückgriff auf die österreichisch-ungarische Monarchie, durch einen Doppeladler ersetzt. In der wiedererstandenen (zweiten) Republik im Jahr 1945 wurde das Bundeswappen mit dem Wappengesetz in der Fassung StGBl. Nr. 7/1945 in modifizierter Form wieder eingeführt. Der Wappenadler versinnbildlicht, diesem Gesetzestext entsprechend (Art. 1 Abs. 1), „die Zusammenarbeit der wichtigsten werktätigen Schichten: der Arbeiterschaft durch das Symbol des Hammers, der Bauernschaft durch das Symbol der Sichel und des Bürgertums durch das Symbol der den Adlerkopf schmückenden Stadtmauerkrone […]. Dieses Wappen wird zur Erinnerung an die Wiedererringung der Unabhängigkeit Österreichs und den Wiederaufbau des Staatswesens im Jahre 1945 dadurch ergänzt, dass eine gesprengte Eisenkette die beiden Fänge des Adlers umschließt.“

Mit dem Bundesverfassungsgesetz vom 1. Juli 1981, mit dem das Bundes-Verfassungsgesetz in der Fassung von 1929 geändert wird, BGBl. Nr. 350/1981, wurden die Wappengesetze von 1919 und 1945 außer Kraft gesetzt und dem Text des Bundes-Verfassungsgesetzes mit Artikel 8a B-VG eine Verfassungsbestimmung über die Farben, die Flagge und das Wappen der Republik Österreich hinzugefügt. Mit der Neuverlautbarung des Wappengesetzes mit BGBl. Nr. 159/1984 in § 1 in der grafischen Umsetzung der Anlage 1 wurde das Bundeswappen in seiner aktuellen Version eingeführt.