Óscar Freire Gómez

Oscar Freire bei der Tour Down Under 2012

Oscar Freire Gómez (* 15. Februar 1976 in Torrelavega, Spanien) ist ein ehemaliger spanischer Radrennfahrer und dreifacher Straßenweltmeister.

Er galt als untypisch für den spanischen Radsport: Im Gegensatz zu zahlreichen anderen spanischen Radprofis war er kein Bergspezialist, sondern galt als Klassikerjäger und starker Sprinter, dem hohe taktische und technische Fähigkeiten zugeschrieben wurden.[1]

Karriere

1999 gewann Freire als relativ unbekannter Fahrer überraschend die Straßen-Weltmeisterschaft, indem er aus einer Spitzengruppe der Favoriten 500 Meter vor dem Ziel attackierte.[2] Diesen Erfolg konnte der Spanier 2001 und 2004 wiederholen. Damit hält er zusammen mit Alfredo Binda, Rik Van Steenbergen, Eddy Merckx und Peter Sagan den Weltmeisterschaftsrekord. Bei den Straßenrennen um die Weltmeisterschaft konnte Freire sich außer seinen drei Titelgewinnen noch acht weitere Male unter den ersten zwanzig platzieren: 1998 wurde er 17., 2000 Dritter, 2003 Neunter, 2007 14., 2009 15., 2010 Sechster, 2011 Neunter und 2012 Zehnter.

Jeweils im Sprint konnte er vier Etappen der Tour de France sowie sieben Etappen der Vuelta a España gewinnen. Bei der Deutschland Tour war er 2001 einmal erfolgreich. 2004 gewann er sein erstes wichtiges Eintagesrennen außerhalb der Weltmeisterschaften, den italienischen Frühjahrsklassiker Mailand–San Remo vor Erik Zabel, der im Gefühl eines sicheren Sieges schon die Arme zum Jubeln erhoben hatte.[3] Freire holte den ersten Sieg in San Remo für Spanien seit Miguel Poblet 1959. Auch 2007 und 2010 gewann er Mailand-San Remo im Sprint.

2005 gewann er nicht nur drei Etappen, sondern auch die Gesamtwertung der Fernfahrt Tirreno–Adriatico. Als erster Spanier konnte er das Grüne Trikot bei der Tour de France 2008 gewinnen. Dazu konnte er folgende bedeutende Eintagesrennen als erster Spanier für sich entscheiden: 2006 die Vattenfall Cyclassics, im Jahre 2008 den Halbklassiker Gent–Wevelgem und 2010 das französische Eintagesrennen Paris–Tours.

Oscar Freires Karriere wurde immer wieder durch ein chronisches Rückenleiden unterbrochen.[4] Auch musste er im Jahr 2005 wegen Gesäßbeschwerden sowohl auf die Teilnahme bei der Tour de France wie auch bei der Weltmeisterschaft in Madrid verzichten.[5]

Anfang Juni 2010 verkündete Oscar Freire, dass er seinen Vertrag bei Rabobank bis Ende 2011 verlängert habe und anschließend seine Karriere beenden werde.[6] Er fuhr dann jedoch seine letzte Saison 2012 im Trikot des russischen Katusha-Teams[7] und konnte noch zwei Siege verbuchen und Zehnter bei den Weltmeisterschaften 2012 werden.

Ehrungen

In seiner Heimatstadt Torrelavega ist das dort befindliche Velodrom nach ihm benannt: Dort wurde die 11. Etappe der Vuelta a España 2006 gestartet.[8]

Palmarès

Freire im grünen Trikot der Tour de France 2008
Oscar Freire (2011)
Freire nach seinem Sieg bei den Vattenfall Cyclassics 2006 in Hamburg

1997

1998

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

2009

2010
2011
2012

Teams

Einzelnachweise

  1. vgl. nur strassenradsport.com: Oscar Freire (Memento vom 17. Dezember 2012 im Internet Archive) abgerufen am 25. August 2013
  2. cyclingnews.com vom 10. Oktober 1999: An Oscar Winning Move From Oscar
  3. radsport-news.com vom 21. März 2004: Zabel verschenkt Sieg im Ziel von San-Remo
  4. vgl. spiegel.de vom 14. Juli 2002: Tour der Stürze: Weltmeister Freire gibt auf
  5. radsport-news.com vom 9. August 2005: Titelverteidiger Freire sagt WM-Start ab
  6. radsport-news.com vom 5. Juni 2010: Freire beendet seine Karriere bei Rabobank
  7. berliner-zeitung.de vom 4. Oktober 2012: Dreimaliger Straßen-Weltmeister Freire hört auf
  8. cyclingnews.com vom 17. September 2006: The peloton leaves the Oscar Freire velodrome in Torrelavega

Weblinks

Commons: Óscar Freire – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Óscar Freire, Gewinner der Vattenfall Cyclassics 2006 bei seiner Siegerehrung nach dem Rennen
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Le coureur Oscar Freire sur le Tour Down Under 2012.