Österreichische Gebärdensprache
Österreichische Gebärdensprache | ||
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Gesprochen in | Österreich | |
Sprecher | ca. 10.000 – 12.000 | |
Linguistische Klassifikation |
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Offizieller Status | ||
Amtssprache in | - | |
Anerkannte Minderheiten-/ Regionalsprache in | Österreich | |
Sprachcodes | ||
ISO 639-1 | – | |
ISO 639-2 | sgn | |
ISO 639-3 |
Die Österreichische Gebärdensprache (ÖGS) ist die in Österreich verwendete Gebärdensprache. Die ÖGS entwickelte sich ab dem späten 18. Jahrhundert als eine der verwandten Österreichisch-ungarischen Gebärdensprachen. Sie ist mit der Deutschschweizer Gebärdensprache verwandt, jedoch nicht mit der Deutschen Gebärdensprache.
Grammatik
In der ÖGS ist die Satzstellung eines Aussagesatzes grundsätzlich: Subjekt – Objekt – Prädikat. Zeitliche Angaben werden meist am Anfang eines Satzes markiert.
Einzelne Gebärden bestehen – wie derzeit bei allen Gebärdensprachen der Welt – aus manuellen und non-manuellen Komponenten. Zu den manuellen Komponenten zählen: die Handform, die Handorientierung und -stellung, die Ausführungsstelle und die Bewegung. Zu den non-manuellen zählen: die Mimik, die Mundgestik, das Mundbild, die Kopf- und Körperhaltung und die Blickrichtung.
Rechtslage
Die ÖGS ist seit dem 1. September 2005 in Artikel 8 Absatz 3 des Bundes-Verfassungsgesetzes ausdrücklich als Sprache anerkannt. Darin heißt es: „Die Österreichische Gebärdensprache ist als eigenständige Sprache anerkannt. Das Nähere bestimmen die Gesetze.“ Das bedeutet, dass die Österreichische Gebärdensprache offiziell anerkannt ist, aber es existieren immer noch keine Gesetze, die das Recht auf eigene Schulen, Bildungseinrichtungen (wie sie für die slowenische Sprache oder die burgenlandkroatische Sprache in Österreich vorhanden sind) absichern.
Literatur
- Verena Krausneker (Verf.); Dietmar Larcher (Hrsg.): Taubstumm bis gebärdensprachig. Die österreichische Gebärdensprachgemeinschaft aus soziolinguistischer Perspektive (= Educazione bilingue, Band 27). Drava-Verlag, Klagenfurt 2006, ISBN 3-85435-475-4.
- Petra Berger: Die österreichische Gebärdensprache (ÖGS) in der Zeit der Aufklärung. Leykam, Graz (Österreich) 2006, ISBN 3-7011-0074-8 (zugleich Dissertation, Universität Graz 2005).
- Verena Krausneker: Österreichische Gebärdensprache ist anerkannt. In: Rudolf de Cillia, Eva Vetter (Hrsg.): Sprachenpolitik in Österreich. Bestandsaufnahme 2011 (= Sprache im Kontext, Band 40). Lang-Edition, Frankfurt am Main 2013, ISBN 978-3-631-63686-2, S. 127–141.
- Verena Krausneker: Österreichs erste Minderheitensprache. In: Stimme von und für Minderheiten, Nr. 56, 2005.
- Andrea Skant u. a.: Grammatik der Österreichischen Gebärdensprache (= Veröffentlichungen des Forschungszentrum für Gebärdensprache und Hörgeschädigtenkommunikation der Universität Klagenfurt, Band 4). Forschungszentrum für Gebärdensprache und Hörgeschädigtenkommunikation, Klagenfurt (Österreich) 2002.
Medien
Lernprogramme:
- Lingvano: Online Gebärdensprache lernen: E-Learning-Plattform für die Österreichische Gebärdensprache
- Wolfgang Georgsdorf: Mudra, Multimediapaket zur Österreichischen Gebärdensprache, Fischer Film 2001
- Wolfgang Georgsdorf: Kinder-Mudra – Lernprogramm für Kinder
- shake hands Lernbücher und Übungs-DVDs
Siehe auch
Weblinks
Organisationen:
- Zentrum für Gebärdensprache und Hörbehindertenkommunikation in Klagenfurt
- Österreichischer Gehörlosenbund
- ÖGS am ITAT der Universität Graz
- Österreichischer GebärdensprachdolmetscherInnen- und ÜbersetzerInnen-Verband
Online-Lexika:
Unterricht:
- Material für bimodal-bilingualen Unterricht mit ÖGS: De-Sign Bilingual
- Informationsfolder des Österr. Sprachen-Kompetenz-Zentrums, 2017
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