Veronica Lake

Veronica Lake und Alan Ladd in Die Narbenhand, Wandmalerei beim früheren Standort des Kino 46 im Bremer Stadtteil Walle

Veronica Lake (* 14. November 1922[1] als Constance Frances Marie Ockelman in Brooklyn, New York; † 7. Juli 1973 in Burlington, Vermont) war eine US-amerikanische Schauspielerin.

Karriere

Lake, die in ärmlichen Verhältnissen aufwuchs, zog nach der High School mit ihrer Mutter von Miami nach Beverly Hills. Als 16-Jährige besuchte sie dort eine Schauspielschule. Nach einigen kleinen Rollen im Theater ging sie Ende der 1930er Jahre zum Film und hatte zunächst Nebenrollen bei Paramount.

Ihren Durchbruch hatte sie 1941 als zweite Nebendarstellerin in I Wanted Wings. Die Kritiker mochten weder den Film noch Lakes Darstellung einer Verführerin, doch das Publikum war vor allem fasziniert von ihrer Frisur. Das lange blonde Haar hing ihr über ein Auge und die Frisur wurde unter der Bezeichnung peek-a-boo bang berühmt. Das Studio übertrug den Namen auf Lake; sie wurde als peek-a-boo Girl bezeichnet. Das hatte Methode; so war Dorothy Lamour, eine andere Schauspielerin bei Paramount, die leicht bekleidet in den studioeigenen Südseelagunen paddelte, das Sarong Girl, und Lana Turner, die häufig etwas zu enge Pullover, sogenannte Sweater trug, war das Sweater Girl. Im Studio entwickelte man ein spezielles Öl, das dem Haar auf der Leinwand einen besonderen Glanz verlieh und Lake war es vertraglich verboten, zu rauchen und sonstige Dinge zu tun, die der Haarpracht hätten schaden können. Lakes Frisur war eine Sensation und wurde millionenfach kopiert. Als es aber in Fabriken zu Unfällen gekommen war, weil Arbeiterinnen mit ihren Haaren in die Produktionsmaschinen gerieten und skalpiert wurden, bat die US-Regierung Lake, eine andere Frisur zu tragen. Kurioserweise war Lakes Karriere bald danach zu Ende.

Doch zunächst gelang ihr 1941 an der Seite von Alan Ladd mit Die Narbenhand der Aufstieg zum Star. Beide drehten noch einige Filme zusammen, wobei die beiden körperlich eher kleinen Schauspieler (Lake maß 1,51 m, Ladd 1,68 m) stets darum wetteiferten, ihr Gesicht möglichst wenig zu bewegen und Mimik auf das absolute Minimum zu beschränken. Lake hatte 1941 eine weitere gute Rolle in dem Film Sullivans Reisen von Preston Sturges an der Seite von Joel McCrea. Mit Fredric March wirkte sie ein Jahr später in der René-Clair-Komödie Meine Frau, die Hexe in der titelgebenden Rolle mit. Lake trat 1943 in der Propaganda-Revue Star Spangled Rhythm auf, in der sie an der Seite von Dorothy Lamour und Paulette Goddard den Song A Sweater, a Sarong and a Peek-A-Boo sang. Im gleichen Jahr hatte sie eine ihrer besten Rollen in Mutige Frauen neben Claudette Colbert und erneut Paulette Goddard. Das Drama um Krankenschwestern, die in Bataan von den Japanern eingeschlossen werden und ein schreckliches Schicksal erleiden, war eine der ersten Hollywoodproduktionen, die den Alltag weiblicher Armeeangehöriger schilderten. Britische Filme waren bereits seit Jahren voll mit Frauen in Uniformen.

Nach 1944 stockte Lakes kometenhafter Aufstieg. Eine ihrer letzten bedeutenden Rollen spielte sie nochmals an der Seite von Ladd in Die blaue Dahlie. Ein Grund für ihren Popularitätsverlust soll ihr Alkoholismus gewesen sein, eine Rolle spielte auch, dass sie bei vielen Schauspielkollegen unbeliebt war. Eddie Bracken, mit dem sie mehrere Filme drehte, nannte sie noch Jahrzehnte später nur The Bitch. Psychische Probleme sollen der Grund für ihr Verhalten gewesen sein.

Lake wirkte während der ersten Hälfte der 1950er Jahre noch in einigen TV-Serien mit und geriet dann in Vergessenheit. In den frühen 1960er Jahren arbeitete sie als Barkeeperin in einem Hotel. 1966 und 1967 drehte sie noch jeweils einen Film. Ihr letzter Film, der erst 1970 herauskam und bei dem sie auch als Produzentin fungierte, war der Horrorfilm Flesh Feast.

Privatleben

Veronica Lake hatte zahlreiche Affären mit Prominenten, darunter Howard Hughes und Aristoteles Onassis. Vier Mal war sie verheiratet, u. a. in erster Ehe mit John S. Detlie sowie in zweiter Ehe mit dem Regisseur André De Toth.

Sie starb am 7. Juli 1973 im Alter von 50 Jahren an akuter Hepatitis, einer Folge ihrer jahrzehntelangen Alkoholsucht. Ihr Leichnam wurde eingeäschert und vor der Küste Floridas verstreut.[2]

Filmografie

  • 1939: Sorority House
  • 1939: The Wrong Room
  • 1939: Dancing Co-Ed
  • 1939: All Women Have Secrets
  • 1940: Young as You Feel
  • 1940: Forty Little Mothers
  • 1941: I Wanted Wings
  • 1941: Das goldene Tor (Hold Back the Dawn)
  • 1941: Sullivans Reisen (Sullivan’s Travels)
  • 1942: Die Narbenhand (This Gun for Hire)
  • 1942: Der gläserne Schlüssel (The Glass Key)
  • 1942: Meine Frau, die Hexe (I Married a Witch)
  • 1942: Star Spangled Rhythm
  • 1943: Mutige Frauen (So Proudly We Hail!)
  • 1944: The Hour Before the Dawn
  • 1945: Bring on the Girls
  • 1945: Out of This World
  • 1945: Der Dieb und die Blonde (Hold That Blonde)
  • 1946: Miss Susie Slagle’s
  • 1946: Die blaue Dahlie (The Blue Dahlia)
  • 1947: Mädchen für Hollywood (Variety Girl)
  • 1947: Die Farm der Gehetzten (Ramrod)
  • 1948: Schmuggler von Saigon (Saigon)
  • 1948: The Sainted Sisters
  • 1948: Isn’t It Romantic?
  • 1949: Sturmflug (Slattery’s Hurricane)
  • 1951: Stronghold
  • 1966: Der Menschenjäger (Footsteps in the Snow)
  • 1970: Flesh Feast

Literatur

  • Brenda J Mills: Veronica Lake: A Photo Gallery: The Peekaboo Blonde. CreateSpace, 2008, ISBN 1-4404-0969-2.
  • Veronika Lake, Donald Bain: Veronica – The Autobiography of Veronica Lake. Bantam Books, New York 1972.
  • Jeff Lenburg: Peekaboo – The Story of Veronica Lake. iUniverse, Indiana 2001, ISBN 0-595-19239-4.

Weblinks

Commons: Veronica Lake – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Anmerkungen und Quellen

  1. In vielen Quellen wird 1919 als Geburtsjahr angegeben; in den Unterlagen der US-Volkszählung vom 1. April 1930 (State of New York, County of Kings, district 1657, page 8-B, family 151) findet sich jedoch die Angabe, dass Constance Ockelman, geboren in Brooklyn, zu diesem Zeitpunkt sieben Jahre alt war
  2. Veronica Lake's Ashes For Sale? In: CBSNews.com. 12. Oktober 2004, abgerufen am 2. Februar 2020 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Wandmalerei Bremen Kino46.jpg
Autor/Urheber: City 46/Kommunalkino Bremen e.V., Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Wandmalerei beim früheren Standort des Kommunalkino Bremen (als "Kino 46") an der Waller Heerstraße. Zu sehen sind Veronica Lake und Alan Ladd in einem Still aus "Die Narbenhand"