Tatjana Iwanowna Totmjanina

Tatjana Totmjanina
Rus-nat-tt-mm-2.jpg

Totmjanina und Marinin während der Russischen Meisterschaften 2005

Voller NameTatjana Iwanowna Totmjanina
NationRussland Russland
Geburtstag2. November 1981
GeburtsortPerm
Größe160 cm
Gewicht44 kg
Karriere
DisziplinPaarlauf
Partner/inMaxim Marinin
VereinJubilejny Sportklub
TrainerOleg Wassiljew,
Natalia Pawlowa
Statuszurückgetreten
Karriereende2006
Medaillenspiegel
Olympische Medaillen1 × Goldmedaille0 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
WM-Medaillen2 × Goldmedaille2 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
EM-Medaillen5 × Goldmedaille1 × Silbermedaille0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
GoldTurin 2006Paare
 Weltmeisterschaften
SilberNagano 2002Paare
SilberWashington 2003Paare
GoldDortmund 2004Paare
GoldMoskau 2005Paare
 Europameisterschaften
SilberBratislava 2001Paare
GoldLausanne 2002Paare
GoldMalmö 2003Paare
GoldBudapest 2004Paare
GoldTurin 2005Paare
GoldLyon 2006Paare
Persönliche Bestleistungen
 Gesamtpunkte204,48Olympia 2006
 Kür135,84Olympia 2006
 Kurzprogramm70,12WM 2005
Platzierungen im Eiskunstlauf Grand Prix
 Podiumsplatzierungen1.2.3.
 Grand-Prix-Finale210
 Grand-Prix-Wettbewerbe734
letzte Änderung: 7. Februar 2011

Tatjana Iwanowna Totmjanina (russisch Татьяна Ивановна Тотьмянина; * 2. November 1981 in Perm) ist eine ehemalige russische Eiskunstläuferin, die im Paarlauf startete.

Karriere

Totmjanina begann im Alter von vier Jahren auf Initiative ihrer Mutter mit dem Eislaufen. Mit 14 Jahren wurde sie nach Sankt Petersburg eingeladen. Sie fühlte, dass sie im Einzellauf keine Chance hatte. Bei den russischen Meisterschaften 1995 traf sie auf Maxim Marinin, der bereits zwei Jahre zuvor zum Paarlauf gewechselt war, aber noch keine Partnerin hatte. So wurde er ihr Eiskunstlaufpartner. Sie traten für den Jubilejny Sportklub an und trainierten im Jubileiny-Sportkomplex. Ihre erste Trainerin war Natalja Pawlowa.

1999 bestritten sie ihr Debüt bei Welt- und Europameisterschaften, das sie auf dem siebten bzw. fünften Platz beendeten. Ihre erste bedeutende internationale Medaille gewannen sie mit Silber bei der Europameisterschaft 2001 in Bratislava hinter ihren Landsleuten Jelena Bereschnaja und Anton Sicharulidse. Im selben Jahr ging das Paar nach Chicago um bei Oleg Wassiljew, dem Paarlauf-Olympiasieger von 1984 trainieren zu können.

Totmjanina und Marinin mit Trainer Oleg Wassiljew, 2004

2002 konnten Totmjanina und Marinin ihren ersten großen Titel erringen. In Lausanne wurden sie Europameister. Ein paar Wochen später gewannen sie in Nagano mit Silber hinter den Chinesen Shen Xue und Zhao Hongbo ihre erste Weltmeisterschaftsmedaille. Ihre ersten Olympischen Spiele beendeten sie in Salt Lake City auf dem vierten Platz. 2003 wurden sie, nachdem sie bereits erstmals das Grand-Prix-Finale gewonnen hatten, erstmals russische Paarlaufmeister. In Malmö verteidigten sie ihren Europameisterschaftstitel und bei der Weltmeisterschaft gewannen sie erneut die Silbermedaille hinter den Chinesen. Es war das letzte Mal, dass Totmjanina/Marinin bei einem bedeutenden Turnier nicht gewannen. 2004 verteidigten sie ihren nationalen Meistertitel, wurden zum dritten Mal in Folge Europameister und in Dortmund erstmals Weltmeister. Im Oktober 2004 hatten sie beim Grand-Prix-Wettbewerb Skate America in Pittsburgh einen schweren Unfall, als Marinin bei einer so genannten Lasso-Hebung das Gleichgewicht verlor und Totmjanina mit dem Kopf voran auf das Eis stürzte. Sie erlitt eine schwere Gehirnerschütterung und musste bewusstlos ins Krankenhaus gebracht werden. Sie blieb ohne Erinnerung an den Vorfall. Sie erholte sich jedoch schnell und verlor das Vertrauen in ihren Partner nicht. Marinin dagegen hatte mit Panikattacken zu kämpfen, als er sie wieder heben sollte. Mit der Hilfe eines Sportpsychologen konnte er dies überwinden. Schon im Februar 2005 wurden sie als amtierende russische Meister wieder unangefochten Europameister und einen Monat später in Moskau auch Weltmeister. So gingen sie als Favoriten in das olympische Jahr. Zum zweiten Mal gewannen sie das Grand-Prix-Finale und in Lyon zum fünften Mal in Folge den Europameisterschaftstitel. Bei den Olympischen Spielen 2006 in Turin wurden Tatjana Totmjanina und Maxim Marinin mit zwei fehlerfreien Programmen Olympiasieger im Paarlauf. Sowohl im Kurzprogramm als auch in der Kür bestachen sie durch Sicherheit, Eleganz und Ausdruck. An der Weltmeisterschaft nahmen sie nicht mehr teil. Sie gaben ihren Rücktritt als Amateure bekannt und traten nur noch in Eisrevuen wie Champions on Ice auf.

Persönliches

Totmjanina und Marinin hatten während ihrer Karriere eine Beziehung, beendeten diese jedoch und blieben eng befreundet.[1]

Totmjanina hatte eine sehr enge Beziehung zu ihrer Mutter. Ihr Vater war emotional distanziert und verließ die Familie, als Totmjanina sieben Jahre alt war. Er lebte weiterhin in der Nähe, aber ohne die Familie zu unterstützen. Totmjanina und ihre Mutter lebten zusammen mit der Mutter des Vaters, die an Schizophrenie litt und gewalttätig wurde.[1]

Als Totmjanina Geld hatte, kaufte sie ihrer Mutter ein Auto und eine eigene Wohnung in Sankt Petersburg. Kurz nach Totmjaninas Verlobung 2008 mit dem Olympiasieger und mehrfachen Welt- und Europameister Alexei Jagudin verunglückte ihre Mutter bei einem Autounfall tödlich. Jagudin unterstützte sie und half ihr, mit ihren Depressionen fertigzuwerden.[1] Am 20. November 2009 kam ihr gemeinsames Kind Jelisaweta[2] zur Welt,[3] am 2. Oktober 2015 folgte die zweite Tochter Michelle (Мишель).[2] Im Februar 2016 heirateten die beiden.[4]

Tatjana Totmjanina und Maxim Marinin bei der Weltmeisterschaft 2004 in Dortmund


Ergebnisse

Paarlauf

(mit Maxim Marinin)

Wettbewerb / Jahr1997199819992000200120022003200420052006
Olympische Winterspiele4.1.
Weltmeisterschaften7.6.5.2.2.1.1.
Europameisterschaften5.5.2.1.1.1.1.1.
Russische Meisterschaften6.5.3.3.3.2.1.1.1.Z
Totmjanina und Marinin während der Russischen Meisterschaften 2005

Weblinks

Commons: Maxim Marinin und Tatjana Totmjanina – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Татьяна Тотьмянина: «Я не знала, как пережить предательство Ягудина» (Memento vom 29. Oktober 2010 im Internet Archive)
  2. a b Tochter für Totmianina und Yagudin. In: pirouette. Jahrgang 48, Nr. 9, 2015, S. 7.
  3. Ярослав КОРОБАТОВ: Татьяна Тотьмянина родила Алексею Ягудину дочь. Komsomolskaja Prawda, 21. November 2009, abgerufen am 30. Juli 2010 (russisch).
  4. Totmianina und Yagudin verheiratet. In: pirouette. Jahrgang 49, Nr. 3, 2016, S. 19.

Auf dieser Seite verwendete Medien

Figure skating pictogram.svg
Pictograms of Olympic sports - Figure skating
Gold medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Goldmedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Silver medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Silbermedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Bronze medal.svg
Autor/Urheber: B1mbo, Lizenz: CC BY-SA 2.5
Zeichnung einer Bronzemedaille, basierend auf Olympic rings.svg.
Gold medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A gold medal
Silver medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A silver medal
Bronze medal blank.svg
Autor/Urheber: maix¿?, Lizenz: CC BY-SA 2.5
A bronze medal
Olympic rings.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
Olympic rings without rims.svg
Olympic Rings without "rims" (gaps between the rings), As used, eg. in the logos of the 2008 and 2016 Olympics. The colour scheme applied here was specified in 2023 guidelines.
ISU.svg
Autor/Urheber:

unbekannt

, Lizenz: Logo

Logo der International Skating Union

Flag of Germany (1867–1919).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Flag of Germany (1867–1918).svg
Flag of the Germans(1866-1871)
Flag of the German Reich (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Flag of Germany (1935–1945).svg
National- und Handelsflagge des Deutschen Reiches von 1935 bis 1945, zugleich Gösch der Kriegsschiffe.
Das Hakenkreuz ist im Vergleich zur Parteiflagge der NSDAP um 1/20 zum Mast hin versetzt.
Canadian Red Ensign (1921-1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of Canada (1921–1957).svg
The Canadian Red Ensign used between 1921 and 1957.

This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The only change is making the maple leaves green from red. This image has compared for accuracy (mainly colors) using an image from World Statesmen. The most recent version of this image has changed the harp into one with a female figure; see [http://flagspot.net/flags/ca-1921.html FOTW
Flag of the Soviet Union (1955-1980).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Flag of the Soviet Union (dark version).svg
(c) I, Cmapm, CC BY-SA 3.0
The flag of the Soviet Union (1955-1991) using a darker shade of red.
Schematic of the flag as adopted in 1955.
Olympic flag.svg
Olympische Flagge
Flag of Canada (Pantone).svg
Flag of Canada introduced in 1965, using Pantone colors. This design replaced the Canadian Red Ensign design.
Татьяна Тотьямина и фигуристы.jpg
Totmianina/Marinin with coach Oleg Vassiliev at Russian Nationals 2004
TotmianinaMarinin.jpg
Autor/Urheber: unknown, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Rus-nat-totmianina-marinin8.jpg
Tatiana Totmianina und Maxim Marinin während der Russischen Meisterschaften 2005
Rus-nat-tt-mm-2.jpg
Tatiana Totmianina und Maxim Marinin während der Russischen Meisterschaften 2005