Stadtgarten Gelsenkirchen

Stadtgarten
Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus

Der Stadtgarten ist ein anfangs 6 Hektar und heute rund 22 Hektar[1] großer Volkspark im Stadtteil Gelsenkirchen-Altstadt.

Er wurde 1897 zum 100. Geburtstag Kaiser Wilhelms I. vom damaligen Oberbürgermeister Friedrich Wilhelm Vattmann (1847–1902) eröffnet und nach ihm benannt. Als Grundfläche diente zunächst der ehemalige Bauernhof der Familie Schalke. Es erfolgten in den Jahren 1901/02, 1912, 1914 und 1918 umfangreiche Erweiterungen mit Stadthalle, Musikpavillon, Palmenhaus, Eselstall und Kinderspielplätzen sowie einem Grünzug mit Kleingartenanlagen für die Bewohnern des inzwischen dicht besiedelten Innenstadtviertels. 1933 erlangte der Park seine heutige Form nach dem Umbau durch den Gartendirektor Ludwig Simon (1870–1933), im Volksmund wird er daher auch teilweise Simonberg genannt. 1944 durch Bomben stark zerstört, wurde er 1949 wieder instand gesetzt. Nördlich der Zeppelinstraße entstand 2009 ein japanischer Garten im Kare-san-sui-Stil. Ebenfalls im Norden wurde ein Lehrgarten zur Geschichte der Blütenpflanzen gepflanzt. Außerdem gibt es einen Rosengarten und einen Wassergarten mit Wechselbepflanzung. Im 1963 neu gebauten Musikpavillon findet seit 1990 alljährlich der „SommerSound“ statt.

Der Stadtgarten liegt westlich des Gelsenkirchener Stadtzentrums. Südlich wird er vom Schwarzbach begrenzt, nördlich liegen die Evangelischen Kliniken und ein Hotel, westlich der Stadtteil Feldmark mit der Kleingartenanlage „Schwarzmühle“ sowie dem Freibad und dem Revierpark Nienhausen. Die Zeppelinstraße durchschneidet den Park in Ost-West-Richtung.

Im Stadtgarten gibt es drei Erinnerungsorte:

  • Die Ermordung von "Ostarbeitern" im Stadtgarten[2]
    Kurz vor Ende des Zweiten Weltkrieges fanden im Stadtgarten Erschießungen von Zwangsarbeitern statt, ihre dort verscharrten Leichen wurden auf Betreiben der Briten im Frühjahr 1946 exhumiert. Der Prozess gegen einen SA-Scharführer endete – aus Mangel an Beweisen – mit einem Freispruch.
  • Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus
  • Erinnerungsstele für die deutschen Kriegsgefangenen

Heute enthält der Stadtgarten mit einem Enten- und Schwanenteich, einer Reihe von kleineren Becken mit Wasserspielen, Nordic Walking Strecken, einem Restaurant, den Sportanlagen des Gelsenkirchener Tennisclubs, dem Naturfreundehaus Fritz Bohne, zahlreichen Spazierwegen und Sitzbänken sowie weitläufigen Wiesen und verschiedenen Skulpturen alles, was ein Stadtpark bieten sollte.

Siehe auch

Weblinks

Commons: Stadtgarten Gelsenkirchen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Stadt Gelsenkirchen: Stadtgarten Zeppelinallee; abgerufen am 15. Januar 2022
  2. Stadt Gelsenkirchen: Die Ermordung von "Ostarbeitern" im Stadtgarten; abgerufen am 15. Januar 2022

Koordinaten: 51° 30′ 20,3″ N, 7° 5′ 12,3″ O

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Im April 1951 auf Initiative des VVN errichtetes Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus im Gelsenkirchener Stadtgarten. Unter den Fenstern der etwa 20 Meter breiten, halbkreisförmigen Anlage sind Steintafeln mit den Namen von acht NS-Konzentrationslagern angebracht. Namentlich gedacht wird an diesem Ort den kommunistischen Opfern der NS-Herrschaft aus Gelsenkirchen sowie auch einzelnen nichtkommunistischen Widerstandskämpfern (so des katholischen Vikars Heinrich König und des sozialdemokratischen Redakteurs Alfred Zingler).[1] Zu den Einzelheiten und Inschriften siehe das unter "Andere Versionen" verlinkte Detailbild.