Meng Meng und Jiao Qing

Meng Meng (chinesisch 夢夢 / 梦梦, Pinyin Mèngmèng – „Träumchen“; * 10. Juli 2013 in Chengdu)[1] und Jiao Qing (嬌慶 / 娇庆, Jiāoqìng – „Schätzchen“; * 15. Juli 2010 in Chengdu)[1] sind ein Pandabären-Pärchen (Ailuropoda melanoleuca). Zwischen der Bundesrepublik Deutschland und der Volksrepublik China wurde die auf 15 Jahre festgelegte Dauerleihgabe für den Zoologischen Garten Berlin vertraglich geregelt. Die Bären kamen per Spezialflugzeug am 23. Juni 2017 nach Berlin und werden seit dem 6. Juli 2017 in einer neu gebauten Pandabärenanlage dem Publikum gezeigt.

Geschichte

Jiao Qing im Mai 2020

Meng Meng und Jiao Qing sind das dritte Pandapaar im Berliner Zoo. Die Vereinbarung von 2017 soll vor allem helfen, die bedrohte Tierart auch außerhalb ihres Lebensraumes den Menschen näher zu bringen und sie für die Zucht einzusetzen.

Der Eingang zum „Panda Garden“

Nach einer Eingewöhnungsphase in der für neun Millionen Euro errichteten neuen Anlage „Panda Garden“ weihten der chinesische Staatspräsident Xi Jinping und die Bundeskanzlerin Angela Merkel das Gehege am 5. Juli 2017 offiziell ein. Seit dem 6. Juli können alle Interessenten die Neuzugänge besichtigen. Am ersten öffentlichen Besuchstag sind bereits 10.000 Personen gezählt worden. Um die Bären vor zu vielen Neugierigen auf einmal zu schützen, dürfen immer nur kleinere Gruppen die Anlage betreten.[2]

Zusammen mit den Bären reisten zwei chinesische Tierpfleger[3] sowie ein Tierarzt des Zoo Berlin und umfangreichen Bambusvorräten nach Berlin und landeten auf dem Flughafen Schönefeld. Damit ist der Berliner Zoo der einzige Zoologische Garten in Deutschland, der Riesenpandas zeigen kann.[4]

Meng Meng und Jiao Qing stammen aus der chinesischen Zuchtstation Chengdu, wo beide auch geboren wurden. Das Weibchen Meng Meng (Zuchtbuchnummer: 868) wog bei seiner Geburt 105 Gramm. Vatertier war Yong Yong (勇勇 / 勇勇, yǒngyong – „mutig, Mut“, Zuchtbuchnummer: 584, * 2004) und das Muttertier Er Yatou (二丫頭 / 二丫头, èr'yātou – „zweite Schwester“, Zuchtbuchnummer: 401, * 1993).[5][6][7][1][8][9][10] Bei ihrem Eintreffen in Berlin wog Meng Meng laut Zuchtbuch 88 kg und ihre Charaktereigenschaften wurden mit „rundes Gesicht, kurze Nase, eine liebevolle Persönlichkeit, benimmt sich als große Schwester, weiß sich zu verkaufen, wird gern fotografiert, posiert gern vor der Kamera“ angegeben. Jiao Qing (Zuchtbuchnummer: 769) wog bei seiner Geburt 108 Gramm. Vatertier war Ke Di (Zuchtbuchnummer: 386), Muttertier Jiao Zi (Zuchtbuchnummer: 425). Bei seinem Eintreffen in Berlin wog Jiao Qing laut Zuchtbuch 112 kg und seine Charaktereigenschaften wurden mit „rundes Gesicht, extrovertiert, lebhaft, manchmal gereizt, mag Sport und ist sehr frech“ angegeben.[1]

Jungtiere

Am Abend des 31. August 2019 brachte Meng Meng zwei Jungtiere zur Welt.[11] Im Dezember wurde bekannt, dass beide Jungtiere männlich sind und auf die Namen Meng Xiang (夢想 / 梦想, mèngxiǎng – „ersehnter Traum“) und Meng Yuan (夢圓 / 梦圆, Mèngyuán – „erfüllter Traum“) getauft wurden.[12] Ihre Spitznamen sind Pit und Paule.

Übersicht der Pandas in Berlin

Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht der in zoologischen Einrichtungen der Stadt Berlin geborenen und gehaltenen Großen Pandas.

NameLebensdatenGeschlechtEinrichtungZeit in BerlinBemerkung
Happy* September 1935; † 10. März 1946männlichZoo193963 Tage
Chi Chi* 1955 (?); † 22. Juli 1972weiblichTierpark2.–26. August 1958Geburtsdatum geschätzt
Tjen Tjen* (?); † 8. Februar 1984weiblichZoo5. November 1980 – 8. Februar 1984Geburtsdatum unbekannt
Bao Bao* 1978; † 22. August 2012männlichZoo5. November 1980 – 22. August 2012
Yan Yan* 1985 (?); † 26. März 2007weiblichZoo14. April 1995 – 26. März 2007Geburtsdatum geschätzt
Meng Meng* 10. Juli 2013weiblichZooseit 23. Juni 2017
Jiao Qing* 15. Juli 2010männlichZooseit 23. Juni 2017
Meng Xiang* 31. August 2019männlichZooseit 31. August 2019Spitzname: Pit, im Berliner Zoo geboren
Meng Yuan* 31. August 2019männlichZooseit 31. August 2019Spitzname: Paule, im Berliner Zoo geboren

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c d vgl. Zuchtbucheintragungen von Meng Meng und Jiao Qing bei der offiziellen Vorstellung der Tiere am 5. Juli 2017 mit Xi Jinping und Angela Merkel im Zoologischen Garten Berlin.
  2. Dösen, Fressen, lange Schlangen – So war der erste Panda-Tag für alle im Berliner Zoo. Foto- und Textbeitrag in der Berliner Zeitung, 7. Juli 2017, S. 9, Onlineversion vom 6. Juli 2017
  3. Time to say ‚Goodbye‘. In: www.zoo-berlin.de. Zoologischer Garten Berlin, August 2007, archiviert vom Original am 25. August 2017; abgerufen am 18. Februar 2021.
  4. dpa: „MENG MENG“ und „JIAO QING“ – Berlin im Pandafieber. In: www.faz.net. 24. Juni 2017, abgerufen am 18. Februar 2021.
  5. Yong Yong. In: pandanews.org. Abgerufen am 18. Februar 2021 (englisch).
  6. Er Yatou. In: pandanews.org. Abgerufen am 18. Februar 2021 (englisch).
  7. Happy Birthday, Meng Meng. In: www.zoo-berlin.de. Zoologischer Garten Berlin, 10. Juli 2018, archiviert vom Original am 26. Januar 2020; abgerufen am 18. Februar 2021.
  8. 梦梦/Meng Meng. In: pandapia.com. Abgerufen am 18. Februar 2021 (chinesisch).
  9. 二丫头/Er Ya Tou. In: pandapia.com. Abgerufen am 18. Februar 2021 (chinesisch).
  10. Jérôme POUILLE: Eryatou et Xi Xi ont donné naissance le 10 juillet dernier – „Eryatou und Xi Xi brachte am 10. Juli Nachwuchs zur Welt“. In: www.panda.fr. 13. Juli 2013, abgerufen am 18. Februar 2021 (französisch, Quelle: Panda.org.cn, Chinapanda.org.cn).
  11. Anne Armbrecht: Panda-Nachwuchs im Berliner Zoo – Von haarlosen Hamstern zur Besucherattraktion. In: www.tagesspiegel.de. Abgerufen am 2. September 2019.
  12. Katrin Lange: Zoo gibt bekannt – Berliner Zoo verrät die Namen der beiden Pandas. In: www.morgenpost.de. Abgerufen am 9. Dezember 2019.

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Berlin - Panda Garden - 2020.jpg
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Panda Garden within the Berlin Zoological Garden, 2020
Berlin - Jiao Qing - 2020.jpg
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Jiao Qing in May 2020