Liste der Geotope im Landkreis Landsberg am Lech

Diese Liste enthält die Geotope des Oberbayerischen Landkreises Landsberg am Lech in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand März 2020) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden.

NameBildGeotop IDGemeinde / LageGeologische RaumeinheitBeschreibungFläche m² / Ausdehnung mGeologieAufschlussartWertSchutzstatusBemerkung
Kalktuffwand in Dießen181A002Dießen am Ammersee
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDie Kalktuffwand ist teilweise verwachsen und dient als Hausfundament. Der Kalktuff wurde früher abgebaut.180
30 × 6
Typ: Gesteinsart, Sinterbildung
Art: Kalktuff
Steinbruchbedeutendkein Schutzgebiet
Interglaziale Kalksinterbildungen E von Hurlach181A004Hurlach
Position
Iller-Lech-RegionIn dem Profil sind vielfältige Quellkalke ausgebildet mit einer artenarmen aber individuenreichen Molluskenfauna. Sie unterscheiden sich von den häufigen postglazialen Kalksinterbildungen im Alpenvorland durch ihr interglaziales Alter. Sie wurden freigelegt durch die jüngste Tiefenerosion am Prallhang des Lech.200
200 × 1
Typ: Sinterbildung, Tierische Fossilien, Pflanzliche Fossilien
Art: Kalktuff, Schotter
Prallhang/Flussbett/Bachprofilbesonders wertvollLandschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Lechprallhang NE von Mundraching181A005Vilgertshofen
Position
Iller-Lech-RegionAn dem eindrucksvollen Lech-Prallhang kommt es immer wieder zu großen Rutschungen, in denen die Obere Süßwassermolasse und die überlagernden Deckenschotter aufgeschlossen sind.10000
200 × 50
Typ: Schichtfolge, Prallhang
Art: Mergelstein, Schotter
Prallhang/Flussbett/BachprofilbedeutendLandschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Toteiskessel NW von MemmingGeotop Memming Toteiskessel 001 201503 649.JPG
181R001Hofstetten
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDie große wannenartige Senke hat teils steile, teils flache Ränder bis etwa 8 m Höhe. Kleinere Kuppen und Senken gliedern die Wanne. Im tiefsten liegt ein Teich, der möglicherweise künstlich vertieft wurde.5000
100 × 50
Typ: Toteisloch, End-(Wall-)Moräne
Art: Moräne
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet
Toteiskessel Sandbergweiher SW von DießenGeotop Dießen Abtsried Toteiskessel Sandbergweiher 001 201503 666.JPG
181R002Dießen am Ammersee
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDer Toteiskessel liegt in der Wallmoräne des inneren Endmoränenzuges. Der Rand des Weihers wurde künstlich erhöht.4000
80 × 50
Typ: Toteisloch, End-(Wall-)Moräne
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendLandschaftsbestandteil, FFH-Gebiet
Erratischer Block in ThainingGeotop Thaining Erratischer Felsblock Beim Alten Wirt 001 201503 651.JPG
181R003Thaining
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDer Findling aus grobkörnigem (Molasse-)Sandstein liegt am Vorplatz der Kirche. Er zeigt typische Bruchstrukturen sowie Kritzung und Schliff.3
2 × 2
Typ: Findling
Art: Sandstein
Blockgeringwertigkein Schutzgebiet
Toteisloch SE von RamsachGeotop Toteisloch Ramsach bei Schöffelding 001 201504 046.JPG
181R004Penzing
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDer Toteiskessel liegt zwischen Ramsacher und Schöffeldinger Endmoräne. Er ist nur noch undeutlich auszumachen, da er flach und verlandet ist.30000
200 × 150
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal
Moränensee NW von UnterfinningGeotop Unterfinning Moränensee 001 201503 625.JPG
181R006Finning
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDas verlandete Seebecken ist von steilen Rändern umgeben. Nach Schäfer handelt es sich um einen Moränensee.37500
250 × 150
Typ: Endmoränensee
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal
Toteisloch Egelsee E von HagenheimGeotop Geltendorf Endmoräne Vogelberg 001 201504 072.JPG
181R007Hofstetten
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionIn dem großen, wannenförmigen Toteisloch steht in feuchten Jahren das Grundwasser an (es wird dann als Badeteich genutzt). Die Ränder sind bis etwa 8 m hoch, teils steil, teils flach. Von Süden her ragt ein breiter Kame fingerförmig in das Toteisloch.60000
300 × 200
Typ: Toteisloch
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal
Endmoräne Vogelberg N von Geltendorf181R008Geltendorf
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDie äußere Würm-Endmoräne ist nur noch in Resten erhalten, dort jedoch in ihrer typischen Form mit flachem Nord- und steilerem Südhang.80000
400 × 200
Typ: End-(Wall-)Moräne
Art: Moräne
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal
Lechufer E von KinsauPrallhang des Lechs bei Kinsau.jpg181R009Apfeldorf
Position
Isar-Loisach-JungmoränenregionDer Prallhang des Lechs ist in weiten Teilen schwer zugänglich. Vor allem an Rutschhängen sind verschiedene quartäre Schotter und Moränen aufgeschlossen. Den unteren Teil des Hanges bilden Mergel der Oberen Süßwassermolasse, wie als Wasserstauer fungieren. Oberhalb der Mergel treten zahlreiche Quellen aus, unterhalb derer sich teilweise Kalktuff abgeschieden hat.50000
1000 × 50
Typ: Prallhang, Schichtfolge
Art: Moräne, Mergelstein
Prallhang/Flussbett/BachprofilbedeutendNaturschutzgebiet, Naturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet
Kalktuffwall in der 'Teufelsküche' S von Landesberg181R010Landsberg am Lech
Position
Iller-Lech-RegionQuellaustritte an der Grenze Deckenschotter zur Oberen Süßwassermolasse haben zur Abscheidung eines bis 5 m mächtigen Kalktuff-Walls geführt. Kleinere Hangrutsche sind durch Kalktuff fixiert. In der Umgebung finden sich weitere kleinere Kalktuff-Wälle und einzelne Aufschlüsse an Hangrutschen.250
25 × 10
Typ: Sinterbildung, Schichtquelle
Art: Kalktuff, Mergelstein
kein AufschlussbedeutendLandschaftsschutzgebiet, Vogelschutzgebiet
Hangrutsch am Lechufer SW von Reichling181R011Reichling
Position
Iller-Lech-RegionDer Hangrutsch bietet auf etwa 100 m Breite und 30 m Höhe einen grandiosen Aufschluss, der kaum aus der Nähe zugänglich ist. Die Rutschung steht im Zusammenhang mit dem Prallhang der Lechschleife. In der Nachbarschaft finden sich noch zahlreiche ältere, inaktive Rutschungen und auch Aufschlüsse von Oberer Süßwassermolasse.20000
200 × 100
Typ: Rutschung, Schichtfolge
Art: Moräne, Schotter
Prallhang/Flussbett/BachprofilwertvollLandschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet, Vogelschutzgebiet
Lech-Prallhang bei Kaufering181R012Kaufering
Position
Iller-Lech-RegionAm Prallhang ist die Grenze Obere Süßwassermolasse / Hochterrassenschotter aufgeschlossen. Der Aufschluss ist je nach Wasserstand nur schwer zugänglich.5000
250 × 20
Typ: Prallhang, Schichtfolge
Art: Schotter, Mergelstein
Prallhang/Flussbett/BachprofilbedeutendLandschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Oberer Riedberg W von Stoffersberg181R013Igling
Position
Iller-Lech-RegionDie stratigraphische Stellung des Stoffersbergs ist noch nicht gesichert (Donau-Zeit oder Biber-Zeit). Auf der Kuppe findet man verwachsene Abbaue. Wichtiger Aufschluss klassischer Pleistozänforschung.60000
600 × 100
Typ: Inselberg/Zeugenberg, Schichtfolge
Art: Schotter
kein Aufschlusswertvollkein Schutzgebiet
Terrassentreppe S von ApfeldorfLech terrassen apfeldorf luftbild.jpg
181R014Apfeldorf
Position
Iller-Lech-RegionSüdlich von Apfeldorf ist eine beispielhafte Terrassentreppe des Lechs zu bestaunen. Mehrere würmeiszeitliche und holozäne Terrassen unterschiedlicher Höhe und Breite folgen übereinander. Aus der obersten Terrassenebene ragen die würmzeitlichen Moränenwälle.800000
1000 × 800
Typ: Terrasse, Prallhang, End-(Wall-)Moräne
Art: Kies, Moräne
kein Aufschlusswertvollkein Schutzgebiet
Steinerne Rinne S von KauferingLSG Steinerne Rinne Kaufering.jpg
181R015Kaufering
Position
Iller-Lech-RegionAn der Terrassenstufe südlich und westlich von St. Leonhard treten zwei kleine Quellen aus, unterhalb derer sich Kalktuff abscheidet. Es haben sich kleine Steinerne Rinnen gebildet. Interessant ist, dass sich die Rinnen teilweise auch unterhalb derTerrassenstufe, parallel zu deren Verlauf, in der Ebene fortsetzen.100
100 × 1
Typ: Steinerne Rinne
Art: Kalktuff
kein AufschlussbedeutendNaturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 16. September 2017)

Weblinks

Commons: Geotope im Landkreis Landsberg am Lech – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Prallhang des Lechs bei Kinsau.jpg
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Der Prallhang des Lechs östlich von Kinsau legt verschiedene erdgeschichtliche Schichten frei, u.a. Mergel im unteren Bereich und Schotter im oberen Bereich.
Geotop Geltendorf Endmoräne Vogelberg 001 201504 072.JPG
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Endmoräne Vogelberg nördlich von Geltendorf. Die äußere Würm-Endmoräne ist nur noch in Resten erhalten. Die Aufnahme zeigt den flachen Nordhang von NW her; im Vordergrund ein Tuffsteinkreuz direkt an der Römerstraße von Geltendorf nach Hausen
LSG Steinerne Rinne Kaufering.jpg
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Geotop mit der Nummer 181R015; Naturdenkmal, hier: westlicher Quellaustritt liegt westlich der St.Leonards-Kapelle in Kaufering, Zugang über südlichen Rand der Wiese hinter Parkplatz dort, links der Grotte, FFH-Gebiet, Naturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet. Wegen der besonderen Empfindlichkeit von Steinernen Rinnen ist der eigentliche Rinnenablauf an dieser Stelle gegen weiteres Betreten durch Geländer geschützt.
Geotop Unterfinning Moränensee 001 201503 625.JPG
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Stark verschilfter Moränensee nordwestlich von Unterfinning; nur noch eine sehr kleine Fläche im Nordwesten ist freies Gewässer. Überblick von Nord-Westen nach Süd-Osten
Geotop Memming Toteiskessel 001 201503 649.JPG
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Toteisloch, ca. 60m nördlich der St 2056 zwischen Hagenheim und Memming, etwa 300m vor Memming . Ansicht von Westen
Geotop Dießen Abtsried Toteiskessel Sandbergweiher 001 201503 666.JPG
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Toteisloch, ca. 450m nördlich von Abtsried (Sandbergweiher), der Gemeinde Dießen am Ammersee zugeordnet. Aufnahmerichtung: von Süden nach Norden
Geotop Thaining Erratischer Felsblock Beim Alten Wirt 001 201503 651.JPG
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Erratischer Felsblock in der Gemeinde Thaining, ca. 2m lang. Der Block lag nicht immer hier, er wurde nach Aussagen von Gemeindebewohnern (mit Foto belegbar) erst Ende der 30er-/Anfang der 40er-Jahre vom westlichen Ortsrand an den heutigen Platz gebracht. Dieser befindet sich -anders als in den Geo-Koordinaten dargestellt- jedoch nicht nördlich der Straße "Am Anger", sondern südlich davon, unmittelbar beim Parkplatz der Gasttätte "Zum Alten Wirt". Ansicht von Osten
Geotop Toteisloch Ramsach bei Schöffelding 001 201504 046.JPG
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Toteisloch Ramsach (zur Gemeinde Penzing (Obb.) gehörig). Ansicht aus NNW. Der Wasserstand des bereits stark bewachsenen Toteisloches (ca. 80x60m) wird durch einen künstlich angelegten Abfluss ziemlich niedrig gehalten
Lech terrassen apfeldorf luftbild.jpg
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Luftbild der Terrassentreppe am Lech südlich von Apfeldorf.