Liste der Geotope im Landkreis Dingolfing-Landau

Diese Liste enthält die Geotope des Niederbayerischen Landkreises Dingolfing-Landau in Bayern.[1] Die Liste enthält die amtlichen Bezeichnungen für Namen und Nummern des Bayerischen Landesamt für Umwelt (LfU) sowie deren geographische Lage. Diese Liste ist möglicherweise unvollständig. Im Geotopkataster Bayern sind etwa 3.400 Geotope (Stand März 2020) erfasst. Das LfU sieht einige Geotope nicht für die Veröffentlichung im Internet geeignet. Einige Objekte sind zum Beispiel nicht gefahrlos zugänglich oder dürfen aus anderen Gründen nur eingeschränkt betreten werden.

NameBildGeotop IDGemeinde / LageGeologische RaumeinheitBeschreibungFläche m² / Ausdehnung mGeologieAufschlussartWertSchutzstatusBemerkung
Ehemalige Kiesgrube Maßendorf
279A001Loiching
Position
Isar-Inn-HügellandIn der ehemaligen Kiesgrube steht Nördlicher Vollschotter (Wechselfolge von Kiesen und Sanden) mit einzelnen Mergellagen an. Die Aufschlusswand zeigt Sedimentationsstrukturen wie Rinnen, Schrägschichtung und Erosionsdiskordanzen. Etwa 6–7 m über der Sohle zieht sich ein auffälliger kalkiger Mergelhorizont über die gesamte Abbauwand. In einer Mergellinse, die knapp unter der untersten heute noch zugänglichen Grubensohle gelegen haben dürfte, wurden neben einer artenarmen Flora vor allem. Reste einer vielfältigen Kleinsäuger-Fauna, aber auch solche von Fischen, Muscheln, Schildkröten und Krokodilen gefunden.1200
120 × 10
Typ: Schichtfolge, Tierische Fossilien, Pflanzliche Fossilien
Art: Schotter, Mergel
Kiesgrube/Sandgrubewertvollkein Schutzgebiet
Straßenaufschluss bei Landau279A002Landau an der Isar
Position
DungauAn dem Straßenaufschluss in Landau ist über mindeleiszeitlichen Schottern eine mehrfach gegliederte Lößabfolge (würmglazial?) mit Kalkkonkretionen aufgeschlossen. Der oberste Abschnitt mit kies- und sandhaltigen Fließerden zeigt spätglaziale und postglaziale Ablagerungen. Der Aufschluss ist inzwischen weitgehend zugewachsen und teilweise verstürzt.200
20 × 10
Typ: Schichtfolge
Art: Konglomerat, Lehm
Böschungbedeutendkein Schutzgebiet
Ehemalige Lehmgrube SE von Möding279A003Landau an der Isar
Position
Isar-Inn-HügellandIn der ehemaligen Ziegeleigrube war ein 9 m mächtiges Lößprofil des Riß- und Würmglazials aufgeschlossen (getrennt durch einen interglazialen Bodenbildungshorizont). Die rißglazialen Bildungen sind durch als fossile Tundrennassböden ausgebildete Lößlehme vertreten, der würmglaziale Anteil zeigt Löß und Lößlehm mit Basisfließerden und Solifluktionsdiskordanz. Die Grube wurde 2001 (vorläufig?) aufgelassen. Die abgeböschten Wände zeigen keinerlei Details des Profils mehr.4000
200 × 20
Typ: Schichtfolge, Fossiler Boden
Art: Lehm
Lehmgrube/Tongrube/Mergelgrubebedeutendkein Schutzgebiet
Kiesgrube Schlüpfing279A005Landau an der Isar
Position
Isar-Inn-HügellandIn der ehemaligen Kiesgrube ist eine Schichtfolge der Nördlichen Vollschotter aufgeschlossen. Kiese und Sande werden von Horizonten aus feinkörnigen Sedimenten (Schluff Mergel) und Süßwasserkalken überlagert. Bedeckt ist die Abfolge von Lösslehm und Fließerden. Ein Teil der Aufschlusswände ist verstürzt einen guten Einblick in Teile der Folge hat man an relativ frischen Aufschlüssen am Nordende und am Südende der Grube. In der Grube ist eine Motocross-Rennbahn eingerichtet worden.2400
120 × 20
Typ: Schichtfolge, Gesteinsart
Art: Kies, Sand, Mergel
Kiesgrube/Sandgrubewertvollkein Schutzgebiet
Quelle bei Schellmühle279Q001Mamming
Position
Isar-Inn-HügellandOberhalb der Schellmühle an der steilen Isarleite entspringt am Hangfuß innerhalb der nördlichen Vollschotter eine ganzjährig schüttende Quelle (ca. 10 l/s). Mit dem Quellwasser werden Fischteiche gespeist. Direkt an der eingezäunten Quellnische sind teilweise zu Konglomerat verbackene Schotter aufgeschlossen. Die Schichtquelle entspringt vermutlich an einer wasserstauenden Mergellage innerhalb der Schotter.6
3 × 2
Typ: Schichtquelle
Art: Schotter, Sand, Konglomerat
Hanganriss/FelswandbedeutendNaturdenkmal, Landschaftsschutzgebiet
Steilhang im Isartal W von Niederviehbach279R001Niederviehbach
Position
Paar-Isar-RegionDer Erosionssteilhang am südlichen Isartaltrand weist eine Vielzahl geomorphologischer Einzelformen auf: z. B. tief eingeschnittene Kerbtäler von Seitenbächen, zahlreiche Hangrutschungen, Quellhorizonte z. T. mit Kalktuffbildung sowie Schwemmkegel. Der Hang liegt in den Nördlichen Vollschottern. Die Quellhorizonte sind an zwischengeschaltete limnische Süßwasserschichten gebunden.700000
7000 × 100
Typ: Prallhang, Kerbtal, Schichtquelle
Art: Schotter, Kalkstein, Kalktuff
kein AufschlussbedeutendLandschaftsschutzgebiet, FFH-Gebiet
Tal des Mamminger Baches SW von Mamming279R002Mamming
Position
Isar-Inn-HügellandDas Tal des Mamminger Baches ist ein asymmetrisches Sohlental mit steiler Ost- und flacher Westseite. Die Talsohle wird am Westrand von einer Terrassenkante begleitet. Auf der Ostseite treten an Mergel- und Süßwasserkalklagen gebunden Schichtquellen auf. Das Tal ist in seiner Form und Morphogenese Beispiel für Nebentäler der Hauptwasseradern im Periglazialgebiet. Der Ausbildung als asymmetrisches Muldental im Pleistozän folgte seit dem Spätglazial die Umbildung in ein Sohlental.600000
1500 × 400
Typ: Asymmetrisches Tal, Sohlental, Schichtquelle
Art: Schotter, Mergel, Kalktuff
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet
Teisbachtal S von Teisbach279R003Dingolfing
Position
Isar-Inn-HügellandDas Teisbachtal zeigt den Querschnitt eines asymmetrischen Tales mit steilen nach Westen und flachen nach Osten exponierten Flanken. An der Westseite zieht vom Mündungstrichter in das Isartal bis Oberteisbach eine Terrassenstufe entlang. Asymmetrische Täler haben sich durch unterschiedlichen Abtrag mit Bodenfließen in unvergletscherten Gebieten vorwiegend an N-S verlaufenden Bächen, geprägt durch das Kaltklima, ausgebildet. Erosion hat das Tal postglazial in ein Sohlental umgebildet.840000
1200 × 700
Typ: Asymmetrisches Tal
Art: Schotter
kein Aufschlussbedeutendkein Schutzgebiet
Wachsender Felsen E von Usterling (Johannisfelsen)
279R004Landau an der Isar
Position
Isar-Inn-HügellandMächtigster Kalktuffdamm in Bayern! Die eindrucksvolle Steinerne Rinne ist ca. 35 m lang, bis 1,2 m dick und bis 5,4 m hoch. Sie wurde bereits von Apian (1579) erwähnt und auf dem Altarbild der Usterlinger Kirche dargestellt (1520). Die Steinerne Rinne liegt in einem Hang, der aus ca. 20 Millionen Jahre alten Lockergesteinen der Oberen Süßwassermolasse (OSM) aufgebaut wird. Das Grundwasser tritt seit langem an einer Stelle an der Schichtgrenze von wasserführenden Kiesen zu wasserstauenden Mergeln (kalkhaltige Tone) aus. Genaue Altersangaben für die Entstehung der Kalktuffbildungen am Quellbach liegen bisher nicht vor, Schätzungen belaufen sich aber auf einige tausend Jahre.35
35 × 1
Typ: Steinerne Rinne, Schichtquelle
Art: Kalktuff, Kalkstein
kein AufschlusswertvollNaturdenkmal, FFH-GebietBayerns schönste Geotope Nr. 19
Schwemmfächer Rosenau NW von Mamming279R006Mamming
Position
Paar-Isar-RegionDer Schwemmfächer Rosenau ist ein flacher, holozäner Schotterkegel, der nur wenig über dem umgebenden Gelände liegt, aber kaum eine Bodenauflage aufweist und sich im Bewuchs von den umgebenden landwirtschaftlich genutzten Talauebereichen deutlich abgrenzt (Magerrasen). Der Schotterkegel gehört vermutlich zu älteren holozänen Schotterfolgen, die von späteren Hochwasserabsätzen nicht mehr erreicht wurden. Ein Teil des Schotterkörpers ist durch die Bahntrasse und alte Kiesgruben gestört.*15000
150 × 100
Typ: Schwemmfächer
Art: Schotter
kein AufschlussbedeutendNaturschutzgebiet, FFH-Gebiet

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Datenquelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt, www.lfu.bayern.de, Geotoprecherche (abgerufen am 16. September 2017)

Weblinks

Commons: Geotope im Landkreis Dingolfing-Landau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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Wachsender Felsen von Usterling.JPG
Autor/Urheber: Apollo481, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Der Wachsende Felsen ist ein Naturdenkmal in Usterling, einem Ortsteil von Landau an der Isar im niederbayerischen Landkreis Dingolfing-Landau. Er ist einer der seltenen großen Karstgebilden, die zur Gruppe der Steinernen Rinnen zählen. Diese Rinne ist in über 5000 Jahren zu einer mit fast 40 Meter Länge und 5 Meter Höhe Rinne angewachsen und damit die größte Steinerne Rinne in Deutschland. Geotop Nr. 279R004.
Kiesgrube Maßendorf.jpg
Autor/Urheber: Ratzer, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ehemalige Kiesgrube am rechten Steilhang des Teisbachtals gegenüber von Maßendorf, Gemeinde Loiching, heute Geotop http://www.lfu.bayern.de/geologie/geotope_daten/geotoprecherche/doc/279a001.pdf