Katzbalger

Katzbalger
Angaben
Waffenart:Schwert
Bezeichnungen:Landsknechtsschwert
Verwendung:militärische Waffe
Entstehungszeit:Anfang des 16. Jahrhunderts
Einsatzzeit:16. Jh. bis 17. Jh.
Ursprungsregion/
Urheber:
Süddeutschland
Verbreitung:Europa
Klingenlänge:50 cm bis 55 cm
Gewicht:etwa 1000 gr.
Griffstück:Holz
Besonderheiten:Scheide oft als „Besteckscheide“ gearbeitet
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Der Katzbalger (auch Landsknechtsschwert) ist ein europäisches Kurzschwert des 16. Jahrhunderts. Der Name stammt von dem Vergleich des engen Nahkampfs, in dem das Schwert eingesetzt wurde, mit dem Kampfverhalten, der „Balgerei“, von Katzen.

Geschichte

Der Katzbalger war eine weit verbreitete Nahkampfwaffe der Landsknechte des 16. Jahrhunderts.

Der Katzbalger hat eine verhältnismäßig kurze, breite Klinge mit einer Länge von etwa 50 bis 55 cm. Die Klinge läuft zum Ort hin schmaler zu und besitzt eine abgerundete Spitze. Der Ort ist sehr dünn geschliffen, was aus der Ansicht von der breiten Seite her oft nicht zu sehen ist. Der Parier ist oft S-förmig ausgeführt und an den Parierbügelenden mit kleinen Knäufen besetzt. Bei manchen Versionen ist ein Handschutzbügel angebracht, der bis zum fächerförmig ausgearbeiteten Knauf läuft. Das Heft (Griffstück) besteht aus Holz, die Scheide aus mit Leder überzogenem Holz. Oft sind in diesen Scheiden Nebenfächer angebracht, in denen Messer, Gabel und Pfriem mitgeführt werden konnten (Besteckscheiden). Um 1570 veränderte sich die Form der Griffe. Ab etwa 1590 wurden die Klingen länger und der Griff mit einem Korb ausgestattet. Sie wurden durch die italienische Schiavona beeinflusst, die dann auch den Katzbalger ersetzte. Originale befinden sich heute im Klingenmuseum Solingen, im Britischen Museum in London und im Historischen Museum Dresden.

Literatur

  • Wendelin Boeheim: Handbuch der Waffenkunde. Das Waffenwesen in seiner historischen Entwickelung vom Beginn des Mittelalters bis zum Ende des 18. Jahrhunderts (= Seemanns Kunsthandbücher. 7, ZDB-ID 53757-3). Seemann, Leipzig 1890, S. 259, (mehrfach nachgedruckt).
  • Arthur Richard Dufty: European Swords and Daggers in the Tower of London. Her Majesty’s Stationery Office, London 1974, ISBN 0-11-670572-8.
  • David Edge, John Miles Paddock: Arms & Armour of the Medieval Knight. Saturn Books, London 1996, ISBN 1-86222-001-8.
  • Hanns-Ulrich Haedeke: Blankwaffen. Führer durch die Ausstellung (= Schriften des Deutsches Klingenmuseum Solingen. Nr. 1). Rheinland-Verlag u. a., Köln u. a. 1982, ISBN 3-7972-0523-0.
  • Jakob H. Hefner-Alteneck: Medieval Arms and Armor. A Pictorial Archive. Dover, Mineola NY 2004, ISBN 0-486-43740-X.
  • Heinrich Müller, Hartmut Kölling: Europäische Hieb- und Stichwaffen. Aus der Sammlung des Museums für Deutsche Geschichte. Militärverlag der DDR, Berlin 1981.
  • Johannes Schöbel: Prunkwaffen und Rüstungen. Aus dem Historischen Museum Dresden. 3., bearbeitete Auflage. Edition Leipzig, Leipzig 1976.
  • Heribert Seitz: Blankwaffen. Ein waffenhistorisches Handbuch. Geschichte und Typenentwicklung im europäischen Kulturbereich. Band 1: Von der prähistorischen Zeit bis zum Ende des 16. Jahrhunderts (= Bibliothek für Kunst- und Antiquitätenfreunde. Band 4). 2., veränderte Auflage. Klinkhardt & Biermann, München 1981, ISBN 3-7814-0177-4.
  • Frederick Wilkinson: Swords & Daggers. Ward, Lock, & Co. Ltd, London u. a. 1967.
  • Jaap Ypey: Drei neuerworbene Waffen im Rijksmuseum van Oudheden: ein Ulfberht-Schwert, ein Katzbalger und ein Linkhanddolch. In: Oudheidkundige Mededelingen uit het Rijksmuseum van Oudheden te Leiden. Band 66, 1896, ISSN 0920-4768, S. 139–151.

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