Kaieteur-Fälle

Kaieteur-Fälle

Kaieteur-Fälle in der Regenzeit (Mai 2004)

Koordinaten5° 10′ 1,2″ N, 59° 28′ 1,2″ W
Kaieteur-Fälle (Guyana)
OrtKaieteur National Park, Potaro-Siparuni, Guyana
Höhe226 m
Breite113 m
FlussPotaro

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Die Kaieteur-Wasserfälle des Potaro-Flusses liegen am Eingang zur Potaro-Schlucht, in der Region Potaro-Siparuni von Guyana (Südamerika).

Die Kaieteur-Wasserfälle gehören zu den höchsten Wasserfällen Amerikas. Hier stürzt der Kaieteur-Fluss in einer einzigen Stufe auf einer Breite von bis zu 113 Metern über eine 226 m hohe Sandstein-Klippe vom Hochland Guyanas in das etwa auf Meeresniveau liegende Tiefland.

Geschichte

Der britische Geologe und Topograph Charles B. Brown bereiste von 1868 bis 1871 das meist unerforschte Hinterland von Britisch-Guayana. Brown war mit der exakten Vermessung der Flussläufe und geologischen Untersuchungen beauftragt. Am 24. April 1870 erblickte er in Begleitung einheimischer Führer aus der nahen Siedlung Cara-Cara als erster Europäer den Wasserfall und fertigte eine Zeichnung an. Der Name des Wasserfalls wurde vom zugehörigen Fluss Kaieteur übernommen, an dessen Mündung sich bereits ein holländischer Militärposten befand, dessen Verwaltung aber keine Kenntnis vom Oberlauf des Flusses hatte.[1]

Nach einer Sage der Patamona-Indianer fand ihr Häuptling Kai im Wasserfall den Tod: sein Stamm wurde von kriegerischen Kariben attackiert, in seiner Not wandte sich Kai an den Geist Makunaima. Dieser forderte ein Opfer. Da bestieg Kai ein Kanu, mit dem er mit den Wassermassen in die Tiefe stürzte. Somit konnte er dem Land seines Stammes Frieden bringen.

Im Jahr 1908 erforschte der deutsch-US-amerikanische Biologe Carl H. Eigenmann ebenfalls das Gebiet.

In der Nähe der Kaieteur-Fälle liegt die Typlokalität des seltenen Minerals Potarit, das nach dem Fluss Potaro benannt ist.[2]

Der Wasserfall ist eine der bedeutendsten Sehenswürdigkeiten des Landes und Thema des Dokumentarfilms The White Diamond von Werner Herzog. Er wird auch im Film Green Mansions gezeigt.

Tiere

Die Umgebung des Wasserfalls im Kaieteur National Park bietet exotischen Tieren und Pflanzen Lebensraum. Auch seltene Spezies können dort beobachtet werden, u. a. die Goldfrösche, die ihr Versteck in Bromelien entlang der Wanderwege haben. Bei sonnigem Wetter hat man die Möglichkeit, Eidechsen zu entdecken, die sich auf warmen Steinen sonnen. Vogelarten wie z. B. Aras, Schwalben oder der Guyana-Felsenhahn bauen hier ihre Nester.

Bilder

Einzelnachweise

  1. Charles B. Brown: Canoe and Camp Life in British Guiana. London 1876. S. 188–223.
  2. Kaietur Falls bei mindat.org

Weblinks

Commons: Kaieteur Falls – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Auf dieser Seite verwendete Medien

Kaieteur Falls, Guyana (23637010016).jpg
Autor/Urheber: Dan Sloan, Lizenz: CC BY-SA 2.0
Kaieteur Falls, Guyana
Kaieteur Falls Aerial 01.jpg
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Kaieteur Falls From Plane Guyana.
GuyanaKaieteurFalls2004.jpg
(c) Sorenriise in der Wikipedia auf Englisch, CC BY-SA 3.0
Guyana Kaieteur Falls 2004 may / rainy season
Kaiteur September 2007.JPG
(c) Merlinthewizard at the English Wikipedia, CC-BY-SA-3.0
Kaiteur in September 2007. Note the relative size of the people standing near the top of the falls.Merlinthewizard 16:11, 25 September 1421 (UTC)
Kaieteur Falls Guyana (2) 2007.jpg
Autor/Urheber: Bill Cameron, Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Kaieteur Falls is a high-volume waterfall on the Potaro River in central Guyana.