Iberia-Flug 602

Iberia-Flug 602

Eine baugleiche Sud Aviation Caravelle der Iberia

Unfall-Zusammenfassung
UnfallartControlled flight into terrain
OrtIbiza
Datum7. Januar 1972
Todesopfer104
Überlebende0
Luftfahrzeug
LuftfahrzeugtypSud Aviation Caravelle
BetreiberIberia
KennzeichenEC-ATV
AbflughafenMadrid Barajas
ZielflughafenFlughafen Ibiza
Passagiere98
Besatzung6
Listen von Luftfahrt-Zwischenfällen

Der Iberia-Flug 602 am 7. Januar 1972 endete für alle Insassen tödlich. Der Unfall gehörte zu den bis dahin verheerendsten Flugunfällen in der Geschichte der spanischen Luftfahrt.[1]

Die Sud Aviation Caravelle VI-R der spanischen Fluggesellschaft Iberia startete in Madrid Barajas und flog nach einem Zwischenstopp in Valencia weiter Richtung Ibiza.[1] Der Tower in Ibiza verlor den Funkkontakt, als das Flugzeug die letzte Schleife über der Insel zum Sichtanflug auf Landebahn 07 drehte.[1][2][3] Die Sicht war durch Regen, Nebel und tief hängende Wolken behindert. Daher überschätzten die Piloten ihre Flughöhe, und die Maschine prallte beim Landeanflug ungefähr 30 Meter unterhalb des Gipfels gegen einen Berg. Bei der Explosion wurde das Flugzeug vollständig zerstört.[1][4] Die Flugschreiber konnten unversehrt geborgen werden.[5]

Bei dem Unfall starben alle 98 Passagiere, darunter 9 Kinder, und die 6 Besatzungsmitglieder.[1][6] Die Opfer waren hauptsächlich Spanier, die nach dem Jahreswechsel wieder zur Arbeit auf die Insel flogen.[7] Außerdem befanden sich ein Amerikaner und ein Deutscher an Bord.[6]

Mit einer Maschine des Typs Sud Aviation Caravelle VI-R konnten normalerweise nur 80 Passagiere transportiert werden. Allerdings hatte die Fluggesellschaft zwei Wochen vor dem Unfall alle Sitze der ersten Klasse ausbauen lassen, um Platz für mehr Sitze in der zweiten Klasse zu schaffen.[4]

Beim letzten Funkkontakt mit dem Tower, ungefähr zwölf Meilen vom Flughafen entfernt, baten die Piloten um die Erlaubnis auf 5.500 Fuß zu sinken. Außerdem wurden sie vom Towerpersonal mit folgenden Worten zitiert: „Get me a beer ready, we are here.“[7][8]

An der Absturzstelle erinnert heute eine Kapelle an die Opfer.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e Flugunfalldaten und -bericht im Aviation Safety Network (englisch)
  2. Spanish jet crashes; 104 aboard killed. In: Toledo Blade. 7. Januar 1972, abgerufen am 16. November 2012 (englisch).
  3. AirDisaster.Com Accident Database. In: AirDisaster.com. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 7. September 2007; abgerufen am 16. November 2012 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.airdisaster.com
  4. a b Spanish plan hits mountain; 104 die. In: The Modesto Bee. 7. Januar 1972, archiviert vom Original am 24. Januar 2013; abgerufen am 16. November 2012 (englisch).
  5. Box may reveal crash cause. In: St. Petersburg Times. 11. Januar 1972, abgerufen am 16. November 2012 (englisch).
  6. a b Plane crash in Spain claims 104. In: Lewiston Morning Tribune. 8. Januar 1972, abgerufen am 16. November 2012 (englisch).
  7. a b Pilot calls for beer, then boom. In: The Windsor Star. 8. Januar 1972, abgerufen am 16. November 2012 (englisch).
  8. Spain plan crash death toll is 104. In: Ellensburg Daily Record. 10. Januar 1972, abgerufen am 16. November 2012 (englisch).
  9. January 38 years ago airplane accident. 6. Januar 2010, abgerufen am 16. November 2012 (englisch).

Koordinaten: 38° 54′ 13″ N, 1° 15′ 4″ O

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Caravelle VI- R.jpg
Autor/Urheber: Iberia Airlines, Lizenz: CC BY 2.0

Sud Est SE.210-6R Caravelle c/n 107 Historical data / Données historiques:

   First flight: 21.1.1962 (F-WJAL)
   Delivered to IBERIA as EC-ARI on 5.6.1962
   Painted and named "Isaac de Albeniz" on March 1962
   Sold to AVIACO on 4.6.1973
   WFU at Madrid on 5.8.1975
   Sold to TAC Colombia on march 1976
   Used for spares
Broken up in March 1977