Herzog-von-Braunschweig-Kaserne

Deutschland Herzog-von-Braunschweig-Kaserne
LandDeutschland Deutschland
GemeindeWappen-minden.svg Minden
Koordinaten:52° 16′ 44″ N, 8° 52′ 20″ O
Eröffnet1959
EigentümerBundesrepublik Deutschland
Personalstärke650
Stationierte Truppenteile
Panzerpionierbataillon 130
23. AmphPiZg
Deutschland
Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich
Ehemals stationierte Truppenteile
Pionierkommando 1
Pionierbrigade 100
Pionierbrigade 20
Pionierbrigade 40
Pionierregiment 100
Pionierbataillon 110
PiSpezSperrKp 100
LLPiKp 270
KfAusbZentr Minden
Deutschland
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Herzog-von-Braunschweig-Kaserne (Nordrhein-Westfalen)

Lage der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne in Nordrhein-Westfalen

Die Herzog-von-Braunschweig-Kaserne im ostwestfälischen Minden (Nordrhein-Westfalen) ist eine Liegenschaft der Bundeswehr, in der 650 Soldaten, die meisten davon vom Panzerpionierbataillon 130 (PzPiBtl 130), stationiert sind.[1]

Standort

Die Kaserne liegt drei Kilometer westlich des Mindener Stadtzentrums im Ortsteil Rodenbeck nördlich der Bundesstraße 65 an der Wettiner­allee. Die westliche und nördliche Kasernengrenze bildet der Kleinfluss Bastau.

Die Kaserne verfügt über mehrere Unterkunfts- und Stabsgebäude, ein Wirtschaftsgebäude, ein Kasino, einen Sanitätsbereich, eine Wache, einen technischen Bereich mit Instandsetzungshalle, einen Sportplatz, einen Tennisplatz, einen Hubschrauberlandeplatz und eine Hindernisbahn.

Zu den von den Truppenteilen der Kaserne genutzten Standortanlagen gehören der drei Kilometer ostwärts liegende, 23,5 Hektar große Pionierübungsplatz Wasser an der Weser, der sechs Kilometer südostwärts befindliche, 51,2 Hektar umfassende Pionierübungsplatz Land in Porta Westfalica-Lerbeck[2] und in achteinhalb Kilometer Entfernung die Standortschießanlage im niedersächsischen Bückeburg, Ortsteil Cammer. Letztere wird auch vom Internationalen Hubschrauberausbildungszentrum in Bückeburg genutzt. Neuneinhalb Kilometer nördlich war die Standortmunitionsniederlage 352/1 (StOMunNdlg 352/1; 1971–1994) im Heisterholz in Petershagen, sieben Kilometer ostwärts die Standortmunitionsniederlage 352/2 (StOMunNdlg 352/2; 1981–1994) in Porta Westfalica-Nammen. Zudem wird der Standortübungsplatz in Hille-Wickriede genutzt.[3] Dreieinhalb Kilometer nördlich befindet sich die ehemals militärisch genutzte Liegenschaft „Gut Denkmal“.

Neben der Kaserne ist eine Außenstelle des Bundeswehr-Dienstleistungszentrums Augustdorf.[4]

Der Bataillonskommandeur des in der Kaserne stationierten Panzerpionierbataillons 130, Oberstleutnant Stefan Klein, ist Standortältester des Standortes Minden.[5] Kasernenkommandant ist der stellvertretende Bataillonskommandeur, Oberstleutnant Jörg Friedland.[6]

Namensgebung

Benannt wurde die Kaserne nach Ferdinand von Braunschweig-Wolfenbüttel, Herzog von Braunschweig und Lüneburg. Während des Siebenjährigen Krieges stand er als Oberbefehlshaber an der Spitze der alliierten Truppen, die am 1. August 1759 in der Schlacht bei Minden einen Sieg über das französisch-kurfürstlich-sächsische Heer errang.[1]

Geschichte

Die Stadt Minden blickt auf eine lange Geschichte als Garnisons- und Festungsstadt zurück. 1956 erfolgt der Neubau der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne auf dem Gelände des ehemaligen „Gut Rodenbeck“, und 1959 wurde Minden Standort der Bundeswehr.[1]

Von 1970 bis 1978 war der Pionierspezialsperrzug 100 in der Kaserne stationiert. 1978 wurde er in eine Kompanie umgewandelt und ein Jahr später in das Pionierbataillon 110 eingegliedert. Er hatte den Auftrag, auf Ebene des I. Korps, taktische Kernwaffen, die Atomic Demolition Munitions zu verlegen und zum Einsatz zu bringen.

Seit 1980 befindet sich hier das Denkmal des Hannoverschen Ingenieur Corps und des Hannoverschen Pionier-Bataillons No. 10.

Am 13. Juni 2014 wurde die „Militärgeschichtliche Sammlung Herzog-von-Braunschweig-Kaserne“ in der Kaserne eröffnet.[7] Seit dem 15. Oktober 2014 ist der britische 23. amphibische Pionierzug (23 Amphibious Engineer Squadron) aus Hameln mit 57 Soldaten und fünf Zivilangestellten unter Führung eines Hauptmanns in der Kaserne stationiert.[8] Seit Anfang 2016 wurde die militärische Wache in der Kaserne durch zivile Wachkräfte ersetzt.[9] Am 7. Juli 2018 fand in der Kaserne ein Tag der offenen Tür statt.[10]

Dienststellen

Folgende Dienststellen sind oder waren in der Kaserne stationiert:[11]

aktuell:

historisch:

  • Korpspionierkommandeur 1 (1959–1972; Umbenennung in PiKdo 1)
  • Pionierkommando 1 (1972–1986; Verlegung nach Münster; 1990–1993; Umgliederung in PiBrig 20)
  • Pionierbrigade 100 (2002–2007; Umgliederung in PiRgt 100)
  • Pionierbrigade 20 (1993–2002; Umgliederung Teile in PiBrig 100)
  • Pionierbrigade 40 (1993–2003)
  • Pionierregiment 100 (2007–2015)
  • Pionierbataillon 110 (vormals: schweres Pionierbataillon 110; Pionierbataillon 1)
  • Amphibische Pionierkompanie 101 (gingen im heutigen PzPiBtl 130 auf)
  • Amphibische Pionierkompanie 102 (gingen im heutigen PzPiBtl 130 auf)
  • Ausbildungskompanie 6/I
  • Luftlandepionierkompanie 270 (1982–1992)
  • Panzerpionierkompanie 30
  • Panzerpionierbataillon 130 (PzPiBtl 130), 2021 Umgliederung in Deutsch/Britisches Pionierbrückenbataillon (DEU/GBR PiBrBtl 130)
  • Pionierausbildungskompanie 563
  • Pionierspezialsperrkompanie 100 (1978–1979; Eingliederung in PiBtl 110; 1970–1978 Pionierspezialsperrzug 100)
  • Schwimmbrückenkompanie 101 (1959–1966; Umgliederung in 5./sPiBtl 110)
  • Fernmeldesektor 304
  • Fernmeldedienstgruppe 324/21
  • Festes Fernmeldezentrum der Bundeswehr 324/211
  • Festes Fernmeldezentrum der Bundeswehr 334/901
  • Kraftfahrausbildungszentrum Minden (1994–2009)
  • Sanitätsstaffel Minden
  • Sanitätszentrum Bückeburg Teileinheit Minden
  • Wallmeistertrupp 352/1; 352/2; 352/3
  • Pionierbrückenbataillon 160 (Geräteeinheit; 1993–2002)
  • Schwimmbrückenbataillon 160 (Geräteeinheit) (1971–1993; nur die 2. Kompanie war aktiv)
  • schweres Pionierbataillon 160 (Geräteeinheit; 2002–2008)
  • Sanitätsbataillon 802 (Geräteeinheit)
  • Feldersatzkompanie Pionierbrigade 100 (Geräteeinheit)
  • Feldersatzkompanie Pionierbrigade 20 (Geräteeinheit)
  • Feldersatzkompanie Pionierbrigade 40 (Geräteeinheit)
  • Technische Pionierkompanie 200 (Geräteeinheit)

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c Willkommen am Standort Minden. In: Bundeswehr Kinderbetreuungsportal. Abgerufen am 4. Mai 2020.
  2. Drucksache 17/9367 – Antwort der Bundesregierung auf die Kleine Anfrage der Abgeordneten Cornelia Behm, Undine Kurth (Quedlinburg), Agnes Brugger, weiterer Abgeordneter und der Fraktion – Drucksache 17/9101 – Naturschutz und Forstwirtschaft auf Truppenübungsplätzen in Deutschland. (PDF) In: http://www.bundestag.de/. Deutscher Bundestag, 20. April 2012, abgerufen am 7. August 2019.
  3. André Burdich: Mindener Pioniere informieren über Zukunft des Übungsplatzes Hille-Wickriede. In: https://www.deutschesheer.de/. 7. Juni 2019, abgerufen am 7. August 2019.
  4. Bundeswehr-Dienstleistungszentrum Augustdorf. In: Bundeswehr. Abgerufen am 4. Mai 2020.
  5. Übergabe PzPiBtl 130. In: Traditionsgemeinschaft Herzog-von-Braunschweig-Kaserne. 26. März 2020, abgerufen am 4. Mai 2020.
  6. Henning Wandel: Mindener Pioniere unterstützen Ausbau der B 65n. In: Mindener Tageblatt. 14. Januar 2019, abgerufen am 4. Mai 2020.
  7. Militärgeschichtliche Sammlung HvB-Kaserne. In: Traditionsgemeinschaft Herzog-von-Braunschweig-Kaserne. 13. Juni 2014, abgerufen am 4. Mai 2020.
  8. Thomas Bitter: Britische Pioniere kehren nach 10 Jahren zurück: Offizielle Begrüßung in Minden. In: Pioniere. Band 10, 2014, S. 22.
  9. Herzog-von-Braunschweig-Kaserne von Zivilen bewacht. In: Radio Westfalica. 7. Januar 2016, abgerufen am 4. Mai 2020.
  10. Kerstin Rickert: Zu Besuch bei den Pionieren: Viel los in der Herzog-von-Braunschweig-Kaserne. In: Mindener Tageblatt. 9. Juli 2018, abgerufen am 4. Mai 2020.
  11. Suchbegriff „Herzog-von-Braunschweig-Kaserne“. In: Standortdatenbank der Bundeswehr. www.zmsbw.de, abgerufen am 4. Mai 2020.
  12. Together As One: Deutsch-britisches Bataillon aufgestellt . Bundeswehr.de, 1. Oktober 2021

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Positionskarte Nordrhein-Westfalen, Germany. Geographische Begrenzung der Karte:
Wappen-minden.svg
Wappen der Stadt Minden, Nordrhein-Westfalen.

„Der von Gold und Rot gespaltene Schild zeigt vorn in Gold unter einer Kaiserkrone einen goldenen bewehrten, rot gezungten schwarzen Doppeladler, hinten in Rot zwei schräg gekreuzte silberne Schlüssel mit abgewendeten Bärten oben, wobei der Schlüssel mit dem zur Schildmitte weisenden Bart über dem anderen Schlüssel liegt.“[1]
  1. Stadt Minden: Das Wappen der Stadt Minden.
Dieses Stadtwappen ist seit 1853 offizielles Wappen der Stadt und setzt sich aus den schon länger in Gebrauch befindlichen zwei Wappen zusammen. Der doppelköpfige Reichsadler im vorderen Teil des Wappens ist dabei der Stadt nach dem Dreißigjährigen Krieg vom Kaiser als Zeichen des besonderen Schutzes verliehen worden, als die Stadt unter großen Opfern die kaiserlichen Truppen aufgenommen und versorgt hatte. Im hinteren Teil des Wappens befinden sich die beiden Schlüssel aus dem Wappen des ehemaligen Stadtherren, des Bischofs von Minden.