Heinrich Hübbe

Heinrich Hübbe (* 23. September 1803 in Hamburg; † 1. Juni 1871 ebenda) war ein deutscher Wasserbau-Ingenieur und hamburgischer bzw. preußischer Baubeamter.

Leben

Hübbe war Schüler und seit 1837 Nachfolger des Wasserbaudirektors Reinhard Woltman. Ihm verdankt Hamburg die ersten wesentlichen Erweiterungen und Verbesserungen seines Hafens, die Pläne zum Wiederaufbau der im Jahr 1842 durch Brand verwüsteten Stadt und deren Ausführung sowie die Organisation und Hebung seines Wasserbauwesens.

Sammelgrabmal (links), Althamburgischer Gedächtnisfriedhof Ohlsdorf

Nach 1848 engagierte sich Hübbe aus seiner politisch sehr konservativen Haltung heraus dafür, eine Reform der bisherigen hamburgischen Verfassung zu verhindern. Als man sich im Jahr 1851 in Hamburg auf einen Entwurf für eine neue, demokratischere Verfassung einigen konnte, dem auch die städtischen Regierungsgremien mit Wohlwollen begegneten, bemühte er sich sowohl beim Frankfurter Bundestag als auch – über seine Bekanntschaft mit Ludwig von Gerlach – bei der preußischen Regierung, um eine Intervention in der Stadt zugunsten des verfassungspolitischen Status quo. Hübbe wurde daraufhin vom hamburgischen Senat gemaßregelt.

Ab 1857 wurde sein Amt kommissarisch von Johannes Dalmann wahrgenommen.[1] 1864 trat er in den preußischen Staatsdienst, worin er vorzugsweise mit der Verbesserung der Ostseehäfen und der Regulierung des Elbstroms beschäftigt war. Er lieferte zahlreiche in teils tabellarischer, teils grafischer Form zusammengestellte physikalische, meteorologische und technische Beobachtungen.

Heinrich starb 1871 in Hamburg[2]. Auf dem Ohlsdorfer Althamburgischen Gedächtnisfriedhof befindet sich ein Ehren-Sammelgrabmal für Hübbe zusammen mit seinem Nachfolger im Amt Johannes Dalmann.

Schriften

  • Reisebemerkungen hydrotechnischen Inhalts (Hamb. 1844)
  • Beiträge zur Kunde des Flutgebiets der Elbe (das. 1845)
  • Das Princip der Legitimität in der Freien und Hansestadt Hamburg (das. 1851)
  • Fünf Abhandlungen über das Fahrwasser der Unter-Elbe (das. 1854; Neuauflage der Schrift "Beiträge zur Kunde des Flutgebiets der Elbe" von 1845)

Literatur

Einzelnachweise

  1. Jesper Soerensen: Nicht nur am Sandtorhafen. In: Zeitblick Nr. 31. 1. November 2008, abgerufen am 1. Juni 2010.
  2. Anschrift 1871: „Hübbe, Heinrich, Wasserbau-Director, Billhorner Röhrendamm 115“, in: Hamburgisches Adressbuch bei Staatsbibliothek Hamburg

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AlthambGedächtnisfriedhof HeinrHübbe.JPG
Autor/Urheber: Vitavia, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Sammelgrabmal (linke Hälfte) zu Ehren des Hamburger Wasserbaudirektors Heinrich Hübbe im Bereich des Althamburgischen Gedächtnisfriedhofs auf dem Hamburger Friedhof Ohlsdorf, Querachse südöstlicher Teil.
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