Gert Zang

Gert Zang (* 1941 in Memmingen) ist ein deutscher Historiker und Archivar. Er ist bekannt durch zahlreiche regionalgeschichtliche Buchveröffentlichungen.

Zang studierte Soziologie, Geschichte, Philosophie und Kriminologie in München, Tübingen und Konstanz. 1972 promovierte er an der Universität Konstanz mit einer Untersuchung über die Sozialstruktur und Sozialisation des Adels im 18. Jahrhundert zum Dr. phil.

Ab 1972 leitete er als Lehrbeauftragter für Geschichte an der Universität Konstanz das Projekt „Politische und gesellschaftliche Verhältnisse in der Provinz“ und ab 1980 das Projekt „Regionale Sozialgeschichte/Mündliche Geschichte“. Im Rahmen des letztgenannten Projekts entstand nicht nur die Dissertation von Dieter Schott (heute Professor für Geschichte an der Universität Darmstadt), sondern auch Zangs Studie Die unaufhaltsame Annäherung an das Einzelne. Reflexionen über den theoretischen und praktischen Nutzen der Regional- und Alltagsgeschichte. Zang war Archivar im Kulturamt des Bodenseekreises.

Zang lebt auf der Insel Reichenau und ist Geschäftsführer des Museums Reichenau.[1] Er war Vorsitzender des SPD-Ortsvereins Reichenau.

1978 wurde er mit dem Wolf-Erich-Kellner-Preis ausgezeichnet.[2]

Veröffentlichungen

  • Provinz als politisches Problem. In: Kursbuch. Nr. 39/1975, S. 81–127.
  • Das neue Konstanz. Die Anfänge der Sozialdemokratie im Konstanz der Liberalen Ära (1869–1878). Konstanz 1980.
  • Ein Nachmittag beim Interviewen (Assoziationen eines Interviewers über den Sinn und Nutzen der Mündlichen Geschichte). In: Seegründe. Beiträge zur Geschichte des Bodenseeraumes. Weingarten 1984.
  • Die unaufhaltsame Annäherung an das Einzelne. Reflexionen über den theoretischen und praktischen Nutzen der Regional- und Alltagsgeschichte (= Schriftenreihe des Arbeitskreises für Regionalgeschichte. Band 6). Konstanz 1985.
  • mit weiteren Autoren: Mündliche Geschichte. Ein neues Instrument zur Annäherung an die historische Wirklichkeit? Lebensgeschichten aus der Bodenseeregion. In: Schriften des Vereins für Geschichte des Bodensees und seiner Umgebung. 103. Jg., 1985, S. 165–210.
  • Konstanz in der großherzoglichen Zeit. Band 2: Aufschwung im Kaiserreich. Konstanz 1993.
  • Konstanz in der großherzoglichen Zeit. Band 1: Restauration, Revolution, liberale Ära. Konstanz 1994.
  • Die zwei Gesichter des Nationalsozialismus. Singen am Hohentwiel im Dritten Reich. Sigmaringen 1995.
  • Kleine Geschichte der Stadt Konstanz. Karlsruhe 2010.

Literatur

  • Informationen zur Modernen Stadtgeschichte. Heft 1, 1986, S. 35–37.

Einzelnachweise

  1. Verein. In: Museum Reichenau e.V. Abgerufen am 13. Dezember 2019.
  2. Preisträgerinnen und Preisträger des Wolf-Erich-Kellner-Preises. (PDF) (Nicht mehr online verfügbar.) Wolf-Erich-Kellner-Gedächtnisstiftung, archiviert vom Original am 9. Dezember 2017; abgerufen am 9. Dezember 2017.  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.freiheit.org