German Institute for Global and Area Studies
German Institute for Global and Area Studies (GIGA) | |
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Rechtsform | Stiftung des bürgerlichen Rechts |
Gründung | 1964 (als Deutsches Übersee-Institut) |
Sitz | Hamburg, Deutschland |
Vorläufer | Deutsches Übersee-Institut |
Zweck | Wissenschaft und Forschung |
Schwerpunkt | Politik, Wirtschaft und Gesellschaft in Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost; globale Zusammenhänge |
Methode | Regionalstudien und Vergleichende Regionalstudien (Area und Comparative Area Studies) |
Aktionsraum | international |
Vorsitz | Sabine Kurtenbach (Interims-Präsidentin seit 2024)[1] Patrick Köllner (Vizepräsident seit 2017)[2] |
Geschäftsführung | Peter Peetz |
Website | www.giga-hamburg.de/ |
Das German Institute for Global and Area Studies (GIGA) ist ein sozialwissenschaftliches Forschungsinstitut mit Sitz in Hamburg. Es analysiert politische, ökonomische und soziale Entwicklungen in Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost. Dabei forscht es aus vergleichender Perspektive zu internationalen Beziehungen, Entwicklung und Globalisierung, Gewalt und Sicherheit und zu politischen Systemen. Das GIGA berät unter anderem das Auswärtige Amt und andere Teile der Bundesregierung. Seit 2009 hat es ein Büro in Berlin.[3]
Das GIGA ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft.
Forschung
Das GIGA verfolgt einen globalen Forschungsansatz[4] und gehört im Bereich der Regionalstudien (Area Studies) und vergleichenden Regionalstudien (Comparative Area Studies) international zu den führenden Forschungseinrichtungen. Am Institut arbeiten rund 160 Mitarbeiter, davon 90 Politikwissenschaftler, Ökonomen, Sozialwissenschaftler, Friedens- und Konfliktforscher und Historiker. Seine Forschung hat das GIGA als Matrix strukturiert.[5] Die Wissenschaftler forschen zu den vier Weltregionen[6]
- Afrika
- Asien
- Lateinamerika
- Nahost
und arbeiten gleichzeitig in vier Forschungsschwerpunkten zu den Themen[7]
- Politische Verantwortlichkeit und Partizipation
- Frieden und Sicherheit
- Wachstum und Entwicklung
- Globale Ordnungen und Außenpolitiken.
Geschichte
Das Institut wurde 1964 von der Stadt Hamburg und der Hamburger Kaufmannschaft unter dem Namen Deutsches Übersee-Institut (DÜI) gegründet. Es war zunächst die Dachorganisation für das Institut für Asienkunde, das Deutsche Orient-Institut, das Institut für Iberoamerika-Kunde und das Institut für Afrika-Kunde. 1965 wurde Andreas Predöhl Direktor des Instituts. Als Folge einer Evaluierung des DÜI durch die Leibniz-Gemeinschaft im Jahre 2004,[8] strukturierte sich das DÜI in das „GIGA German Institute of Global and Area Studies“ (GIGA) um. Von 2006 bis zum 30. April 2020 firmierte das Institut unter dem Namen „GIGA German Institute of Global and Area Studies“; die Präposition „of“ wurde durch eine zum 1. Mai 2020 wirksame Satzungsänderung in „for“ geändert und das zuvor vorangestellte Akronym „GIGA“ wird seitdem nicht mehr als Teil des Namens vorangestellt, aber weiterhin als Kurzform verwendet.
Organisation
Mitte der 2000er-Jahre vollzog das Institut einen Wandel mit der Folge, dass sich im Jahr 2007 die bis dato relativ autonomen Regionalinstitute als German Institute for Global and Area Studies/ Leibniz-Institut für Globale und Regionale Studien zusammenschlossen. Einzig das Deutsche Orient-Institut nahm an dem Zusammenschluss nicht teil. Alle seine Mitarbeiter hat das GIGA jedoch übernommen.[9]
Das GIGA kooperiert weltweit mit zahlreichen renommierten Universitäten, Forschungseinrichtungen und Fachverbänden und ist im Vorstand diverser wissenschaftlicher Netzwerke insbesondere zu Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost vertreten.[10][11][12][13]
Das GIGA ist eine Stiftung des bürgerlichen Rechts mit Sitz in Hamburg. Es wird gemeinsam vom Auswärtigen Amt, der Hamburger Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung und den anderen Bundesländern finanziert. Hinzu kommen Drittmittel, die etwa 20–30 Prozent des Gesamtbudgets ausmachen.[14]
Seit dem 1. April 2024 ist Sabine Kurtenbach[15] Interims-Präsidentin des GIGA. Zusammen mit ihr besteht der Vorstand des GIGA aus Asien-Forscher Patrick Köllner (Vizepräsident des GIGA), Nahost-Wissenschaftler Eckart Woertz, Afrika-Wissenschaftler Matthias Basedau sowie dem kaufmännischen Direktor Peter Peetz. Das GIGA hat ein jährliches Budget von rund 11 Millionen Euro.[16]
Internationale Netzwerke
Das GIGA koordiniert federführend verschiedene wissenschaftliche Netzwerke.
Das Netzwerk Institutions for Sustainable Peace (ISP)[17] erforscht mit Partnern aus Schweden, Norwegen, der Schweiz, England und Deutschland Maßnahmen zur Friedensförderung in Nachkriegsgesellschaften.
Das Projekt Land Matrix[18] ist eine Online-Plattform, auf der weltweit Daten zu großflächigen Landinvestitionen gesammelt werden. Das GIGA betreut die Plattform und wertet die Daten aus.[19]
Die Wissenschaftler des Regional Powers Network (RPN)[20] erforschen den weltweiten Aufstieg neuer Regionalmächte. Es ist ein Kooperationsprojekt zwischen dem GIGA, der University of Oxford und dem Sciences Po Paris.
Ab Juli 2014 koordiniert das GIGA das Netzwerk International Diffusion and Cooperation of Authoritarian Regimes (IDCAR)[21], in dem es gemeinsam mit zwölf internationalen Forschungseinrichtungen den Einfluss und die Kooperation autoritärer Regime auf der internationalen Bühne untersucht.
Derzeitige Direktoren der regionalen Institute
- Matthias Basedau, GIGA Institut für Afrika-Studien
- Bert Hoffmann, Sabine Kurtenbach, Mariana Llanos, Leitungsteam des GIGA Institut für Lateinamerika-Studien
- Patrick Köllner, GIGA Institut für Asien-Studien
- Eckart Woertz, GIGA Institut für Nahost-Studien
Ehemalige Direktoren des DÜI und GIGA
- Klaus Bodemer, Institut für Iberoamerika-Kunde
- Werner Draguhn, Institut für Asien-Kunde (und DÜI)
- Rolf Hofmeier, Institut für Afrika-Kunde
- Robert Kappel, Deutsches Übersee Institut (DÜI) / GIGA
- Amrita Narlikar, German Institute for Global and Area Studies (GIGA)
- Udo Steinbach, Deutsches Orient-Institut
Publikationen
Das GIGA ist Herausgeber von drei Open-Access-Publikationsreihen: GIGA Focus, GIGA Working Papers und GIGA Journal Family.
- In der GIGA-Focus-Reihe[22] veröffentlichen die Wissenschaftler kurze Analysen zu aktuellen weltpolitischen Ereignissen. Die deutsch- und englischsprachigen Ausgaben umfassen vier Regionalreihen (Afrika, Asien, Lateinamerika und Nahost) und den GIGA Focus Global zu vergleichenden und globalen Themen. Sie erscheinen jeweils sechsmal im Jahr.
- In den GIGA Working Papers[23] werden Ergebnisse aus der laufenden Forschung vorveröffentlicht.
- In der GIGA Journal Family[24] publiziert das GIGA Beiträge von Wissenschaftlern aus der ganzen Welt. Zur Zeitschriftenfamilie gehören:
- Africa Spectrum
- Journal of Current Chinese Affairs (JCCA)
- Journal of Politics in Latin America (JPLA)
- Journal of Current Southeast Asian Affairs (JCSAA)
Außerdem ist das GIGA in Kooperation mit anderen Einrichtungen an der Veröffentlichung der Zeitschrift Iberoamericana sowie bis 2019 an der Buchreihe Africa Yearbook beteiligt.
Bibliothek
Das GIGA betreibt das größte außeruniversitäre Informationszentrum für Area Studies und Comparative Area Studies in Deutschland.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Prof. Dr. Sabine Kurtenbach. German Institute for Global and Area Studies, abgerufen am 27. November 2020.
- ↑ Prof. Dr. Patrick Köllner. GIGA German Institute of Global and Area Studies, abgerufen am 10. Januar 2018.
- ↑ GIGA Berlin Büro | GIGA. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ Der globale Forschungsansatz des GIGA. Abgerufen am 11. Oktober 2022.
- ↑ Forschung | GIGA. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ Regionen | GIGA. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ Die vier Forschungsschwerpunkte: Politische Verantwortlichkeit und Partizipation, Frieden und Sicherheit, Wachstum und Entwicklung, Macht und Ideen
- ↑ Evaluation zeigt Reformbedarf beim Deutschen Übersee-Institut. bildungsklick, 29. November 2004
- ↑ 50 Jahre Weltblick | GIGA. Archiviert vom am 28. August 2019; abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ Asociación Latinoamericana de Ciencia Política (ALACIP). Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ desiguALdades.net ( vom 13. Mai 2014 im Internet Archive)
- ↑ VAD – Vereinigung für Afrikawissenschaften in Deutschland | Vereinigung für Afrikawissenschaften in Deutschland. Abgerufen am 1. November 2019 (deutsch).
- ↑ DGA. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ GIGA German Institute of Global and Area Studies | GIGA. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ Prof. Dr. Amrita Narlikar verlässt das German Institute for Global and Area Studies – Neue Interimspräsidentin bestellt. 28. März 2024, abgerufen am 3. April 2024.
- ↑ Selbstvorstellung auf der Seite von GIGA, abgerufen am 26. Mai 2017.
- ↑ ISP | Institutions for Sustainable Peace. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. November 2019; abgerufen am 1. November 2019. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Land Matrix – LAND MATRIX. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ The Land Matrix | GIGA. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ Regional Powers Network | GIGA. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ International Diffusion and Cooperation of Authoritarian Regimes – IDCAR-Network | GIGA. Abgerufen am 1. November 2019.
- ↑ GIGA Focus
- ↑ GIGA Working Papers
- ↑ GIGA Journal Family
Koordinaten: 53° 33′ 26″ N, 9° 59′ 32″ O
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Autor/Urheber: GeorgHH, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Hamburg, Neuer Jungfernstieg 21. Sitz des GIGA German Institute of Global and Area Studies, sowie des Afrika-Vereins.
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Hamburg, Neuer Jungfernstieg 21. Sitz der Deutschen Zentralbibliothek für Wirtschaftswissenschaften (ZBW), des GIGA German Institute of Global and Area Studies, sowie des Afrika-Vereins.