Dornier Komet I und II

Dornier Komet I/II
Dornier Komet II D-400
TypVerkehrsflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

HerstellerDornier-Werke GmbH
Erstflug10. Februar 1921 (Komet I)
9. Oktober 1922 (Komet II)
Indienststellung3. Mai 1923
StückzahlKomet I: 6, Komet II: 11[1]

Die Dornier Do C III Komet I und Do P Komet II waren einmotorige Hochdecker-Verkehrsflugzeuge des am Bodensee ansässigen Flugzeugherstellers Dornier-Werke aus den 1920er-Jahren. Der Erstflug der Komet I erfolgte am 10. Februar 1921, die Komet II flog am 9. Oktober 1922 zum ersten Mal.

Geschichte

Die Modelle Komet I und Komet II waren Landversionen des Verkehrsflugbootes Delphin.[2] Die Tragflügel und Leitwerke stimmten weitgehend überein, nur der Rumpf konnte abgeändert werden, da er nicht mehr als Boot dienen musste. Er lag auch sehr tief, so dass ein Einstieg auch ohne irgendwelche Hilfsmittel möglich war. In der Kabine saßen sich die Passagiere paarweise gegenüber, der Pilotensitz war offen auf dem Rumpf hinter dem Tragflügel.

Die Unterschiede der Komet I und Komet II lagen hauptsächlich bei den verwendeten Motoren und den damit verbundenen Differenzen, was Abmessungen, Leistungen und Massen betraf. Bereits zu Silvester 1922 flog die Komet II als erstes deutsches Verkehrsflugzeug nach London-Lympne, danach wurde am 3. Mai 1923 eine planmäßige Verkehrsverbindung LondonBerlin eröffnet. Bald danach wurde auch die Strecke MoskauOdessa beflogen und ab März 1924 auch die Strecke Berlin–DresdenPragWien. Die Dornier Komet flog außer in Deutschland auch in der UdSSR, in Spanien und in Kolumbien.

Konstruktion

Komet II (D–223)

Die Dornier Komet war ein Hochdecker mit verstrebten, nicht verspannten Ganzmetall-Tragflächen. Der Rumpf war in Ganzmetall-Halbschalenbauweise hergestellt und lag sehr dicht über dem Boden. Auch das Leitwerk war aus Ganzmetall in Normalbauweise, die Ruder waren aerodynamisch ausgeglichen. Die Achse des Fahrwerks lag teilweise im Rumpf und war außerhalb tragflügelähnlich verkleidet; am Heck war ein einfacher Sporn angebracht.

Als Triebwerk diente bei der Komet I der flüssigkeitsgekühlte stehende Sechszylinder-Reihenmotor BMW IIIa mit 185 PS[3], bei der Komet II ein Rolls-Royce Falcon III mit 260 PS.[1] Beide Modelle hatten einen festen Zweiblatt-Holzpropeller.

Technische Daten

Dreiseitenansicht
(c) Bundesarchiv, Bild 102-00715 / CC-BY-SA 3.0
Komet II vor der Luftschiffhalle in Friedrichshafen
KenngrößeDaten (Do C Komet I)[1]Daten (Do P Komet II)[1]
Besatzung1–2
Passagiere4–6
Länge10,20 m10,28 m
Spannweite17,00 m
Höhe2,75 m
Flügelfläche50,00 m²47,40 m²
Leermasse1250 kg1500 kg
Zuladung750 kg
Startmasse2000 kg2250 kg
AntriebBMW IIIa mit 185 PS (136 kW)Rolls-Royce Falcon III mit 260 PS (191 kW)
Zweiblatt-Luftschraube
Kraftstoffvorrat305 l322 l
Höchstgeschwindigkeit165 km/h in Bodennähe
142 km/h in 2000 m Höhe
170 km/h in Bodennähe
Reisegeschwindigkeit130 km/h in Bodennähe135 km/h in Bodennähe
Dienstgipfelhöhe4800 m4500 m
Steigzeit10 min auf 1000 m Höhe
25 min auf 2000 m Höhe
k. A.
Reichweite680 km720 km
Flugdauer4 h
Startrollstrecke190 mk. A.
Landerollstrecke140 mk. A.

Literatur

  • Heinz A. F. Schmidt: Historische Flugzeuge. Transpress Verlag, Berlin, VLN 162-925/25/68.
  • Günter Frost, Karl Kössler, Volker Koos: Dornier – Von den Anfängen bis 1945. HEEL Verlag, 2010, ISBN 978-3-86852-049-1.

Weblinks

Commons: Dornier Do T Komet – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c d Frost, Kössler, Koos: Dornier. S. 42.
  2. http://www.3d-historisch.de/Dornier/Delphin.htm
  3. http://www.histaviation.com/Dornier_Komet_I.html

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Flagge Deutschlands mit einem Seitenverhältnis von 3:2, anstelle von 3:5. Die 3:2-Version wurde vom Deutschen Bund und der Weimarer Republik verwandt.
Dornier Komet 2, op Vliegveld Waalhaven, Rotterdam, 1922.jpg
Dornier Komet II stopping temporarily at Waalhaven Airport, Rotterdam, on 30 December, 1922, during the first ever flight by a German airliner from Berlin to London. The flight to London was completed the following day.
Dornier Do.C III Komet I 3-view Les Ailes August 11, 1921.png
Dornier Do.C III Komet I 3-view drawing from Les Ailes August 11, 1921
Bundesarchiv Bild 102-00715, Friedrichshafen, Zeppelin-Luftschiffhalle.jpg
(c) Bundesarchiv, Bild 102-00715 / CC-BY-SA 3.0
Es folgt die historische Originalbeschreibung, die das Bundesarchiv aus dokumentarischen Gründen übernommen hat. Diese kann allerdings fehlerhaft, tendenziös, überholt oder politisch extrem sein.
Friedrichshafen! Eine Zeppelin-Luftschiffhalle als Unterkunfsraum für Flugzeuge
Die Zeppelinhalle bei Friedrichshafen am Bodensee, die seinerzeit das Luftschiff "Bodensee" beherbergte, braucht nicht abgerissen werden und dient dem internationalen Verkehr zur Unterbringung von Flugzeugen usw.