Coronie

Distrikt Coronie
NickerieCoronieSaramaccaWanicaParamariboCommewijneMarowijneParaBrokopondoSipaliwiniSipaliwini (umstritten)Sipaliwini (umstritten)FrankreichGuyanaBrasilien
Lage von Distrikt Coronie in Suriname
Daten
HauptstadtTotness
Einwohnerzahl3.391 (Census 2012)
Fläche3.902 km²
Bevölkerungsdichte0,9 Ew./km²
Gliederung3 Ressorts
FlüsseNickerie
Baumwollplantage Moy im Distrikt Coronie. Tuschezeichnung aus den 1860er Jahren
Kokospalmen in Coronie
Ressorts von Coronie

Coronie ist ein Distrikt in Suriname und liegt an der Küste des Atlantik. Im Westen grenzt der Distrikt Nickerie, im Osten der Distrikt Saramacca und im Süden der Distrikt Sipaliwini an Coronie.

Der gesamte Distrikt liegt in der Küstenebene und reicht nur wenige Meter über das Meeresniveau. Die Böden bestehen fast ausschließlich aus Sedimenten der sog. Jüngeren Küstenebene.

Geschichte und Wirtschaft

Der Distrikt Coronie, der früher die Bezeichnung Opper-Nickerie besaß, wurde am 10. Oktober 1851 eingerichtet. Die Geschichte der Landwirtschaft begann in der Zeit des englischen Protektorats (1799–1802) als unter Gouverneur Jurriaan François de Friderici große Flächen für die Einrichtung von Plantagen zur Verfügung gestellt wurden. Der Schotte A. Cameron begann hier als erster Pflanzer 1808 mit der Baumwollplantage Burnside. Es entwickelte sich eine blühende Plantagenwirtschaft mit Baumwolle und Zuckerrohr. Höhepunkt der Baumwollkultur war die Zeit zwischen 1825 und 1830. Besonders nach 1860 war ein starker Rückgang dieser Kultur zu verzeichnen bis hin zur völligen Aufgabe.

Nach 1870 entwickelte sich der Anbau von Mais, Kokospalmen und Zitrusfrüchten. Seine heutige Bedeutung hat der Distrikt den Kokospalmen zu verdanken, die zu einer bedeutenden Produktion von Kokosöl führte. Im Zusammenhang mit den ausgepressten Resten der Kokosfrüchte, die sich zur Schweinemast eignen, hat sich die Schweinezucht in diesem Distrikt entwickelt.

Nach 1950 ging dann die Bedeutung der Kokoskultur deutlich zurück. Heute wird stellenweise Reis angebaut. Lokale Bedeutung haben die Honiggewinnung und die Fischerei in den Sumpfgewässern.

Bevölkerung und Verwaltungsgliederung

Bei der Volkszählung 1972 betrug die Einwohnerzahl 3.251; die damalige Fläche lag bei nur 1.622 km², so dass die Bevölkerungsdichte bei 2 Einwohnern/km² lag. Die ethnische Zusammensetzung sah 1971 wie folgt aus: 2.841 Kreolen, 325 Javaner, 27 Hindustanen, 24 Chinesen, 15 Europäer, 4 Maroons, 2 Indigene und 13 Sonstige. An dem kreolischen Charakter des Distrikts hat sich seither nicht viel geändert.

1922 lag die Bevölkerungszahl bei 2.700, 1950 bei 4.000 und 1964 bei 3.800. Abwanderung der Bevölkerung erfolgte vor allem nach Paramaribo oder in die Umgebung der Hauptstadt.

Die Bevölkerung konzentriert sich entlang der sog. Ost-West-Verbindung; dabei lebt etwa die Hälfte der Bevölkerung in den beiden Orten Totness und Friendship.

Der Distrikt Coronie ist seinerseits wiederum in folgende drei Ressorts gegliedert (dezentralisiert):

Im Parlament (De Nationale Assemblée) ist der Distrikt Coronie mit 2 Abgeordneten vertreten.

Erosionsgefahr

Vor der Küste liegen die beiden Schlammbänke Coronie- und Potosibank. Diese Bänke verlagern sich fast permanent und begleiten die Erosions- und Akkumulationsvorgänge an der Küste. Der Abstand zwischen der Küste und der sog. Ost-West-Verbindung hat in der Vergangenheit zwischen 1 und 4 km betragen. Die Verschiebung der Küstenlinie ist für das gesamte Land typisch, im Distrikt Coronie allerdings am stärksten ausgeprägt. Seit 1957 sind verstärkte Erosionsprozesse festzustellen, wodurch ganze Polder in ihrer Existenz bedroht sind.

Klima

Der Distrikt Coronie ist klimatisch gesehen besonders auffällig durch seine relativ geringen Niederschläge von nur 1600 bis 1700 mm pro Jahr.

Literatur

  • C.F.A. Bruijning und J. Voorhoeve (Hauptredaktion): Encyclopedie van Suriname, Elsevier, Amsterdam u. Brussel 1977, ISBN 90-10-01842-3, S. 129–131.
  • Heinrich E. Helstone, Okke ten Hove, Wim Hoogbergen: Surinaamse Emancipatie 1863 Coronie, Rozenberg Publishers (Bronnen voor de studie van Suriname, deel 28), Amsterdam 2009, ISBN 978-90-361-0131-8.
  • Fineke van der Veen, Dick ter Steege, Chandra van Binnendijk: Dromers, Doemdenkers en Doorzetter. Verhalen van mensen en gebouwen in Coronie, KIT Publishers, Amsterdam 2010, ISBN 978-94-6022116-3.

Weblinks

Commons: Coronie – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Koordinaten: 5° 46′ N, 56° 17′ W

Auf dieser Seite verwendete Medien

Coronie.jpg
(c) We El, CC BY-SA 3.0
Het Surinaamse district Coronie. Eigen opname, beschikbaar gesteld voor publiek domein.
Coronie in Suriname (+claims).svg
Autor/Urheber: TUBS Gallery, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Lage des Distrikts XY (siehe Dateiname) in Surinam.
Tropenmuseum Royal Tropical Institute Objectnumber 1138-7 Riviergezicht met gebouwen van een kato2.tif
(c) Tropenmuseum, part of the National Museum of World Cultures, CC BY-SA 3.0
Water colour. On the river is tha Moy plantation, in the district of Coronie. The view in on the houses of the people living on the plantation. In the front aminals are drinking, en to the right an overseeer is resting with his gun. A female slave is walking with goods on her head. In the water is a korjaal. The district of Coronie, named after the Corona creek, became an independent district in 1851. The first plantations were founded in 1808 by English and Scots, the names of the plantations still point to this. It was the only districts with plantations facing the sea coast. The most important products were sugar and cotton, although the sugar plantations would gradually make place for cotton. Riverside with buildings of a cotton plantation in the background.
Coronie resorts.png
Map of the resorts of the Coronie district in Suriname. Created by Rarelibra 22:48, 27 December 2006 (UTC) for public domain use, using MapInfo Professional v8.5 and various mapping resources. Rarelibra 22:48, 27 December 2006 (UTC)