Barzig

Barzig
Koordinaten:51° 36′ N, 13° 57′ O
Höhe: 119 m ü. NN
Fläche:6,25 km²
Einwohner:93 (1. Sep. 2017)[1]
Bevölkerungsdichte:15 Einwohner/km²
Eingemeindung:31. Dezember 2001
Postleitzahl:01983
Vorwahl:035329
(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Lage Barzigs in einer Karte aus dem Jahr 1757

Barzig (niedersorbisch Barce) ist ein Ortsteil der südbrandenburgischen Stadt Großräschen im Landkreis Oberspreewald-Lausitz.

Geografie

Barzig liegt in der Niederlausitz. Der Ortsteil Barzig liegt nordwestlich der Stadt Großräschen. Südlich und südwestlich liegen die Ortsteile Freienhufen und Saalhausen. Weiter südlich befindet sich der Ort Drochow ein Ort der Gemeinde Schipkau. Westlich grenzt Barzig an Wormlage, nördlich davon liegt Lug, ein Ortsteil von Bronkow.

Geschichte

Barzig wurde 1403 erstmals urkundlich als Barczk erwähnt. Der Ortsname kann auf das altsorbische Wort bart zurückgeführt werden. Dies bedeutet Waldbienenstock und weist auf Waldimkerei hin. Der Ort wurde 1434 als Bartzk und 1880 als Barce genannt. Im Jahr 1602 gelang es dem Ort gemeinsam mit dem benachbarten Dobristroh, das spätere Freienhufen, die Frondiensten für 5500 Gulden von der Grundherrschaft abzulösen. Im Dreißigjährigen Krieg 1637 wurde der Ort vollkommen niedergebrannt. 1635 kam die Niederlausitz und damit Barzig an das Kurfürstentum Sachsen und gehörte mit Dobristroh, dem späteren Freienhufen, und Drochow als Exklave zum Landkreis Luckau. Im Jahr 1816, nach dem Wiener Kongress kam die Niederlausitz an Preußen und Barzig und Dobristroh wechselten zum preußischen Amt Senftenberg, das in den Landkreis Calau eingegliedert wurde.

Sorbisch wurde in Barzig noch bis ins 19. Jahrhundert gesprochen. Als Arnošt Muka den Ort in den 1880er Jahren besuchte, traf er nur noch auf drei Männer und zwei alte Frauen, die das Sorbische beherrschten.[2]

Ab dem Jahr 1864 betrieb man im Ort zwei Windmühlen. Von 1902 bis 1903 wurde ein Schulgebäude in Barzig erbaut. Die Barziger Freiwillige Feuerwehr gründete sich 1935. Trotz der Gründung von Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften gab es bereits 1975 keinen Bauernstand mehr im Ort. Ab 1992 gehörte Barzig zum Amt Großräschen. Zum 31. Dezember 2001 wurde der Ort in die Stadt Großräschen eingegliedert.[3]

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung in Barzig von 1875 bis 2001[4]
JahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohnerJahrEinwohner
1875 1351933 1381964 1331989 901993 871997 89
1890 1561939 1281971 1241990 921994 861998 92
1910 1881946 1931981 1071991 871995 881999 89
1925 1641950 1681985 1011992 831996 902000 92

Verkehr

Barzig liegt westlich direkt an der Bundesautobahn 13 nahe der Anschlussstelle Großräschen. Südlich des Ortes verläuft die Bundesstraße 96.

Einzelnachweise

  1. Ortsteil Freienhufen. In: grossraeschen.de. Stadt Großräschen, abgerufen am 17. April 2019.
  2. Statistik der Lausitzer Sorben: Die Gemeinde Wormlage – Salhausen – Dobristroh.@1@2Vorlage:Toter Link/sorabicon.dev.webstitut.de (Seite nicht mehr abrufbar, festgestellt im März 2023. Suche in Webarchiven.)  Info: Der Link wurde automatisch als defekt markiert. Bitte prüfe den Link gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. (Arnošt Muka, 1884–86)
  3. StBA: Änderungen bei den Gemeinden Deutschlands, siehe 2001
  4. Statistik Brandenburg (PDF)

Literatur

  • Ernst Eichler: Die Ortsnamen der Niederlausitz. VEB Domowina-Verlag, Bautzen 1975.
  • Schriftenreihe für Heimatforschung Kreis Senftenberg, Heft Nr. 1

Weblinks

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Wappen Grossraeschen.png
Wappen der Stadt Großräschen, zuvor des Amtes Großräschen.
Blasonierung
„Schräg gevierteilt von Rot und Silber; oben eine wachsende silberne Harke mit sieben Zinken; links ein aufrechter schwarzer Buchenzweig mit acht Blättern, rechts gekreuzte schwarze Schlägel und Eisen, unten drei zu einem Dreischenkel zusammengestellte silberne Hufeisen.“
Der Innenminister des Landes Brandenburg genehmigt am 12. April 2002 der Stadt Großräschen, anstelle des tradierten Stadtwappens das Wappen des zum 31. Dezember 2001 aufgelösten Amtes Großräschen in Rechtsnachfolge fortzuführen.
Fotothek df rp-j 0010008 Senftenberg. Karte des Amtes Senftenberg, von Schenk, 1757 (Sign., VII 105).jpg
(c) Deutsche Fotothek‎, CC BY-SA 3.0 de
Originale Bildbeschreibung von der Deutschen Fotothek
Senftenberg. Karte des Amtes Senftenberg, von Schenk, 1757 (Sign.: VII 105)