Ariane 3

Ariane 3[1]
Ariane 3[1]
TypTrägerrakete
HerstellerAérospatiale
StatusProduktion eingestellt
Aufbau
Höhe49 m
Durchmesser3,8 m
Startmasse237 t
Stufen3
Stufen
1. Stufe1. Stufe
TriebwerkViking
TreibstoffUH 25, N2O4
Brenndauer138 s
2. Stufe2. Stufe
TriebwerkViking
TreibstoffUH 25, N2O4
Brenndauer128,9 s
3. Stufe3. Stufe
TriebwerkHM-7
TreibstoffLH2, LOX
Brenndauer729 s
Starts
Erststart4. August 1984[2]
letzter Start12. Juni 1989[2]
Starts11
Erfolge10
Fehlschläge1
StartplatzRaumfahrtzentrum Guayana
Nutzlastkapazität
Kapazität GTO2,700 t
Vergleich der Modelle Ariane 1, Ariane 3 und Ariane 4

Die Ariane 3 war das dritte Modell aus der Serie der Ariane-Raketen der ESA. Sie wurde vom CNES entwickelt.

Technik

Der Aufbau der Ariane 3 war dem der Ariane 2 gleich, bis auf die beiden zusätzlichen Feststoffbooster, was ihr Startgewicht auf 241 t erhöhten. Um den von den meisten Ariane-3-Raketen verwendeten Startplatz ELA-1 vor Beschädigungen zu schützen wurden die Booster jedoch erst nach dem Abheben in 11 m Höhe gezündet, weil die Startrampe ELA-1 nur für Raketen ohne Booster konstruiert war.

Die Nutzlast, die von der Ariane 3 in eine geostationäre Transferbahn gebracht werden konnte, betrug 2700 kg, 525 kg mehr als bei der Ariane 2.

Starts

Die Ariane 3 startete elfmal. Ihr erster Start fand erfolgreich am 4. August 1984 statt, bemerkenswerterweise vor dem ersten Start einer Ariane 2. Nur der fünfte Start am 12. September 1985 misslang.

Neun Ariane-3-Raketen hoben vom Startplatz ELA-1 ab und zwei (wie auch eine Ariane 2) von einer für diesen Zweck gebauten besonders hohen Startplattform auf dem für die Ariane 4 errichteten Startplatz ELA-2, um diesen vor dem ersten Einsatz der Ariane 4 zu testen und die Startrate zu erhöhen.

Alle Starts gingen in eine geostationäre Transferbahn. Außer beim letzten Start, mit dem Experimentalsatelliten Olympus, wurden immer zwei Satelliten zusammen gestartet.

Die relativ geringe Anzahl von Starts ist durch das Aufkommen der vielseitigeren und stärkeren Ariane 4 im Jahr 1988 bedingt.

Dies ist eine vollständige Liste aller Ariane-3-Starts.[3][4]

Start­datum (UTC)Flug Nr.NutzlastStartplatzOrbit¹Anmerkungen
4. Aug. 1984 13:32V10ECS-2, Télécom 1A
(Kommunikationssatelliten)
ELA 1GTOErfolg
10. Sep. 1984 01:14V11Spacenet 2, MARECS B2
(Kommunikationssatellit und Kommunikationssatellit für Schiffe)
ELA 1GTOErfolg
8. Feb. 1985 23:22V12Arabsat 1A, Brasilsat A1
(Kommunikationssatelliten)
ELA 1GTOErfolg
8. Mai 1985 01:15V13GStar 1 Télécom 1B
(Kommunikationssatelliten)
ELA 1GTOErfolg
12. Sep. 1985 23:26V15Spacenet 3, ECS 3
(Kommunikationssatelliten)
ELA 1geplant: GTOFehlstart
Absturz durch Versagen der dritten Stufe
28. März 1986 23:30V17GStar 2, Brasilsat A2
(Kommunikationssatelliten)
ELA 2GTOErfolg,
Erster Start von ELA-2
16. Sep. 1987 00:45V19Aussat A3, ECS 4
(Kommunikationssatelliten)
ELA 1GTOErfolg
11. März 1988 23:28V21Spacenet 3R, Télécom 1C
(Kommunikationssatelliten)
ELA 1GTOErfolg
21. Juli 1988 23:12V24Insat 1C, ECS 5
(Kommunikationssatelliten)
ELA 1GTOErfolg
8. Sep. 1988 23:00V25GStar 3, SBS 5
(Kommerzielle Kommunikationssatelliten)
ELA 2GTOErfolg
12. Juli 1989 00:14V32Olympus
(Experimenteller Kommunikationssatellit)
ELA 1GTOErfolg

¹ Die Nutzlasten sind so verzeichnet, wie sie übereinander oder (in seltenen Fällen) nebeneinander in der Nutzlastverkleidung untergebracht waren. Die oberste Nutzlast zuerst, dann die zweitoberste usw.

² Nicht der Zielorbit der Nutzlast, sondern die Bahn, auf der die Nutzlast von der dritten Stufe ausgesetzt wurde.

Literatur

  • William Huon: Ariane, une épopée européenne. ETAI 2007, ISBN 978-2-7268-8709-7
  • Martine Castello: La grande aventure d’Ariane. Larousse 1987, ISBN 2-03-518232-8
  • Jean-Pierre Philippe: Ariane, horizon 2000. Taillandier, Paris 2000, ISBN 2-87636-045-4
  • Bernd Leitenberger: Europäische Trägerraketen Band 1. Von der Diamant zur Ariane 4 – Europas steiniger Weg in den Orbit Books on Demand, Norderstedt 2009, ISBN 978-3-8370-9591-3

Weblinks

Commons: Ariane – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. European Space Agency: Ariane 1, 2, 3
  2. a b Gunter Dirk Krebs: Ariane-3
  3. Launch log 1979–1989. Arianespace, abgerufen am 24. Juni 2009 (englisch).
  4. Ariane 3 in der Encyclopedia Astronautica, abgerufen am 24. Juni 2009 (englisch).

Auf dieser Seite verwendete Medien

Ariane 3 V10.jpg
Autor/Urheber: ESA/CNES/Arianespace, Lizenz: CC BY-SA 4.0
Launch of first Ariane 3, flight V10, from Europe's Spaceport in French Guiana, on 4 August 1984, carrying ECS-2 and Telecom-1A satellites.
Ariane-1-3-4-showcase.jpg
Autor/Urheber: Edal Anton Lefterov, Lizenz: CC BY-SA 3.0
Ariane 1, 3 and 4 models in a CNES window
Ariane42P rocket.png
Ariane 42P rocket with the TOPEX/Poseidon satellite (Kourou, August 10, 1992) (NASA)
Original image caption: The Ariane 42P carrying the TOPEX/Poseidon spacecraft was launched from the European Space Agency's Guiana Space Center in Kourou, French Guiana, on August 10, 1992.